Attacken im Amateurfußball - Hessen sagt Bolzplatz-Gewalt den Kampf an
Gewalt, Krawalle und Ausschreitungen: Immer wieder zu sehen auf hessischen Fußballplätzen bei Amateurspielen. Jetzt wollen der hessische Fußball-Verband und die Justizbehörden bei der Verfolgung von Straftaten verstärkt zusammenarbeiten.
Unter der Schirmherrschaft von Hessens Justizminister Christian Heinz (CDU) unterzeichneten beide Seiten in Wiesbaden eine entsprechende Kooperationsvereinbarung, die zur kommenden Saison in Kraft tritt. "Fast jede Woche kommt es auf hessischen Fußballplätzen zu Gewalt und Diskriminierung. Dem müssen wir entgegentreten", begründete Heinz die beispielgebende Initiative.
Vorfälle an Generalstaatsanwaltschaft melden
Demnach soll der Verband künftig vor allem Fälle von Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung sowie Angriffe auf Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter zur Prüfung und Strafverfolgung an die Generalstaatsanwaltschaft melden. Damit sollen potentielle Täter abgeschreckt werden.
Prominente Unterstützung
Bei der Vertragsunterzeichnung waren auch der frühere Bundesliga-Profi Sebastian Rode und der hessische Bundesliga-Schiedsrichter Tobias Welz dabei. In der vergangenen Saison wurden dem Hessischen Fußball-Verband rund 600 Fälle von Gewalt und Diskriminierung gemeldet. Allein 347 davon betrafen gewalttätige Attacken gegen Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter.
26 Spiele abgebrochen
In der laufenden Spielzeit mussten sogar schon 26 Spiele aus diesem Grund abgebrochen werden. "Das ist erschreckend", sagte der ehemalige Bundesligaprofi Sebastian Rode dazu.