Nach privater Suchaktion - Vermisster Mann tot am Rhein gefunden
Der am 12. Juni als vermisst gemeldete 45-jährige Mann aus Mainz-Kostheim ist am Mittwoch tot aufgefunden worden. Ein privater Suchtrupp von Bürgerinnen und Bürgern entdeckte die Leiche im Dickicht des Rheinufers.
Laut Polizei handelt es sich wohl tatsächlich um den Vermissten. Hinweise auf eine Straftat liegen nach derzeitigem Erkenntnisstand nicht vor. Die Kriminalpolizei hat dennoch die weiteren Ermittlungen übernommen.
Kritik an der Polizei im Internet
Weil es im Internet viele Diskussionen darüber gab, ob die Polizei nicht ausreichend nach dem Vermissten gesucht habe und dass angeblich die Polizei Westhessen eher unwirsch auf private Suchaktionen reagiert habe, hat das Polizeipräsidium dazu noch eine längere Erklärung abgegeben.
Polizei: "Nehmen die Fälle sehr ernst"
In der Presseerklärung heißt es: "Das Polizeipräsidium Westhessen nimmt Vermisstenfälle sehr ernst. Auf Grundlage der Betrachtung aller bekannter Tatsachen erfolgen abgestufte polizeiliche Maßnahmen. Parallel zu öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen wie der Öffentlichkeitsfahndung ermittelt die Kriminalpolizei natürlich im Hintergrund stetig weiter. Das private Umfeld der vermissten Person wird aufgeklärt und beispielsweise Anlaufstellen erfragt, Kontaktpersonen aufgesucht, das Handy wird geortet. Entscheidend ist hier immer der Faktor "Zeit". Wird die Person nicht zeitnah angetroffen, laufen die kriminalpolizeilichen Maßnahmen sowie die Öffentlichkeitsfahndung weiter, bis die Person gefunden oder ihr Aufenthaltsort geklärt wird.
Auch private Suche hilfreich
Im vorliegenden Fall wurde der Leichnam des Vermissten im Rahmen einer privaten Suchaktion aufgefunden. Das Polizeipräsidium Westhessen betont daher, dass auch private Suchaktionen bei Vermisstenfällen hilfreich sein könnten: "Je mehr aufmerksame Augen, desto besser". Wie in vielen anderen Fällen sei auch im aktuellen Fall aus genau diesem Grund am 13. Juni eine Öffentlichkeitsfahndung herausgegeben worden.
Bürger sollen sich nicht in Gefahr bringen
Die Polizei betont in ihrer Erklärung aber auch, dass sich Privatpersonen bei Suchaktionen nicht selbst in Gefahr bringen sollen. Gerade in der Nähe von Gewässern sei wegen der teilweise unübersichtlichen Gegebenheiten besondere Vorsicht geboten. Hierzu greift die Polizei auf Experten der Wasserschutzpolizei zurück, die auch in diesem Fall den Rhein und die in Frage kommenden Uferbereiche mehrmals abgesucht hätten. Aufgrund der schwankenden Pegelstände und des Hochwassers seien solche Suchaktionen aber eben leider nicht immer erfolgreich.
Bitte um sachlichen Austausch
Die Polizei nimmt auch zu den Debatten im Internet Stellung: "In Vermisstenfällen wie diesem stehen unsere Ermittlerinnen und Ermittler im ständigen Austausch mit den Angehörigen, um sie bei dieser emotional belastenden Situation zu unterstützen. Wenn darüber hinaus die Anteilnahme der Öffentlichkeit Aufschluss über den Verbleib der Vermissten bietet, hilft dies nicht nur der Polizei, sondern vor allem den Angehörigen. Diese Anteilnahme und der damit verbundene Austausch, auch in den sozialen Medien, sollte hierbei stets sachlich und konstruktiv geführt werden."
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