Warnstreik: Süßwarenindustrie in Hessen fordert höhere Löhne

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ruft die Beschäftigten der Helmut Löser GmbH & Co. KG Waffelfabrik in Taunusstein zum Warnstreik auf. An diesem Freitag (09.08.) sollen die Mitarbeitenden ab 5:00 Uhr für vier Stunden streiken.

Hintergrund sind die laufenden Tarifverhandlungen. Die NGG fordert eine Lohnerhöhung von 9,9 Prozent, mindestens aber 360 Euro pro Monat. Für Auszubildende soll es 190 Euro mehr pro Monat geben.

Forderungen der Gewerkschaft

Die NGG argumentiert, dass es der Süßwarenindustrie wirtschaftlich gut gehe. Unternehmen hätten Preissteigerungen beim Handel durchgesetzt, aber die eigenen Mitarbeitenden nicht fair entlohnt. Anna Langensiepen, Gewerkschaftssekretärin der NGG Region Rhein-Main, kritisiert das Angebot der Arbeitgeber als nicht wertschätzend. Sie fordert ein deutlich verbessertes Angebot.

Angebot der Arbeitgeber

In der ersten Verhandlungsrunde boten die Arbeitgeber eine Lohnerhöhung in zwei Schritten an: 2,4 Prozent und 2,2 Prozent, bei einer Laufzeit von zwei Jahren. Die NGG lehnt dies ab. Sie fordert eine maximale Laufzeit des Tarifvertrags von 12 Monaten. Langensiepen betont, dass längere Laufzeiten schlechte seien: Wirtschaftliche Risiken würden so auf die Beschäftigten abgewälzt, was zu Reallohnverlusten führen könne.

Hintergrund zur Süßwarenindustrie

In der deutschen Süßwarenindustrie arbeiten rund 60.000 Beschäftigte. Die Branche ist in neun Tarifgebiete unterteilt: Hamburg/Schleswig-Holstein, Niedersachsen/Bremen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz/Saarland, Baden-Württemberg, Bayern, Ost und Berlin-West. Der aktuelle Warnstreik bei der Helmut Löser GmbH & Co. KG Waffelfabrik in Hessen ist ein Teil der laufenden Tarifverhandlungen des Tarifgebiets Hessen.