Wiesbadener Traditionstheater vor dem Aus?
Wiesbadener Künstlerhaus 43 - Traditionstheater bald ohne Domizil?
Im Wiesbadener Traditionstheater Kunstlerhaus 43 könnte bald der letzte Vorhang fallen. Nach drei Jahren Planung hat der Magistrat der Stadt die geplante Sanierung des Stammhauses in der Oberen Webergasse 43 gestoppt. Der Grund: Zu teuer.
Jetzt bangen die engagierten Theaterleute des freien Theaters um ihre Zukunft, denn auch im derzeitigen Übergangs-Domizil im Palast-Hotel gegenüber der Staatskanzlei sollen Ende des Jahres die Lichter ausgehen.
Alle Planungen umsonst?
Obwohl die Stadt schon rund 400.000 Euro in Planungen und Gutachten für das Haus in der Webergasse gesteckt hat, zog der Magistrat in Wiesbaden die Notbremse. Der neue Eigentürmer war zwar bereit, die millionenteure Sanierung selbst vorzunehmen und die Spielstätte dann langfristig an die Stadt zu verpachten. Angeblich kommt es aber nun doch zu keiner Einigung, sagt die Stadt. Trotz aller Planungen, Gutachten und eines bereits eingereichten Bauantrags, wird es wohl nichts mit der Rückkehr des Theaters ins Stammhaus. Gründer und Theaterdirektor Wolfgang Vielsack zeigt sich im FFH-Interview geschockt:
Ist auch im Palast-Hotel bald Schluss?
Derzeit nutzt das Künstlerhaus 43 Räumlichkeiten im ehemaligen Palast-Hotel am Kranzplatz als Spielstätte. Doch da hat man ihnen auch zum Jahresende gekündigt, weil das ganze Gebäude saniert werden soll und eventuell dort wieder ein feudales Hotel einziehen könnte. Da scheint für ein freies Theater kein Platz mehr zu sein. Theater-Direktor Vielsack sagte uns, die Stadt habe versprochen, "mit Nachdruck" an einer Lösung zu arbeiten. Das könne bedeutet, dass man den Pachtvertrag im Palast-Hotel vielleicht verlängert, allerdings mit einer vierteljährlichen Kündigungsfrist. Dann würde ein ständiges Damoklesschwert über dem Theater schweben.
Eine Petition und doch noch Hoffnung
Trotz aller Sorgen bleibe man optimistisch, sagt Vielsack. Er setzt auf eine Unterschriftensammlung für eine Petition. Schon in den ersten Tagen haben weit über 1500 Menschen unterschrieben. Die Petition könnte Rückenwind geben für die Stadtparlaments-Sitzung am 13. Februar. Vielleicht wird dort doch noch eine Sanierung des Stammhauses beschlossen, so die leise Hoffnung: