Mindesthaltbarkeit abgelaufen - Welche Lebensmittel sind noch gut?
Riechen, Schmecken und ganz genau anschauen - Das soll man laut Bundesverbraucherzentrale machen, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum - kurz MHD - abgelaufen ist. Aber wie lange sind Eier, Milch und andere Lebensmittel dann noch gut? Wichtig ist es, zwischen dem Verbrauchsdatum und dem Mindesthaltbarkeitsdatum zu unterscheiden.
Es passiert schnell, dass man Joghurt oder Milch für einige Tage im Kühlschrank vergisst und schon ist das angegebene Datum auf der Packung überschritten. Der erste Impuls ist oft, die Produkte wegzuschmeißen und neue zu kaufen. Ein abgelaufenes Datum bedeutet nicht, dass das Produkt verdorben oder gesundheitsschädlich ist.
Viele Lebensmittel kann man auch laut Bundesverbraucherzentrale ohne Bedenken mehrere Wochen bis Monate - zum Teil sogar Jahre - über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus verwenden. Es gibt jedoch einen Unterschied zwischen dem Verbrauchsdatum und dem Mindesthaltbarkeitsdatum.
Was bedeutet das Mindesthaltbarkeitsdatum?
Diese Angabe steht auf fast allen anderen Produkten im Supermarkt, von Schokolade bis Nudeln. Denn: Die Hersteller von Lebensmitteln sind gesetzlich dazu verpflichtet, dieses Datum anzugeben. Sie garantieren damit, dass ihre Produkte bis zu diesem Tag in Geruch, Geschmack, Nährwert, Farbe und Konsistenz unverändert bleiben. Das gilt aber nur, solange die Produkte ungeöffnet sind. Ist das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen, ist das aber meistens nicht schlimm und die Produkte sind auch noch nach diesem Datum gut.
Was bedeutet das Verbrauchsdatum?
Auf Fleisch- und Fischprodukten liest man häufig „zu verbrauchen bis“. Anders als beim MHD sollte man das Verbrauchsdatum auf jeden Fall einhalten. Denn damit werden Produkte gekennzeichnet, die schnell verderben. Ist das Datum abgelaufen, müssen Hackfleisch und Co. entsorgt werden. Auf diesen Produkten können sich sonst gesundheitsschädliche Keime bilden.
Kann ich meine abgelaufenen Produkte trotzdem noch essen?
Sehr leicht verderbliche Lebensmittel wie Fleisch und Fisch solltet ihr nach dem Verbrauchsdatum nicht mehr verzehren. Alle anderen Lebensmittel solltet ihr nach Ablauf des Haltbarkeitsdatum prüfen: Sieht es normal aus, riecht es wie sonst? Hat sich kein Schimmel gebildet? Fällt nichts Ungewöhnliches auf, kann es problemlos gegessen werden.
So lange halten Lebensmittel noch
Wie lange sind Milchprodukte gut?
Ist das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht, sind ungeöffnete Milchprodukte noch einige Tage haltbar, wenn sie richtig gelagert wurden. Vor dem Verzehr aber unbedingt kontrollieren, ob die Milch schon klumpig oder der Joghurt bereits schimmlig ist. Generell hält Rohmilch etwa drei Tage und H-Milch noch bis zu acht Wochen nach dem angegebenen Datum. Butter kann danach noch zwei Wochen aufs Brot, Jogurt und Quark können noch etwa 10 bis 14 Tage genießbar sein.
Welche Lebensmittel halten besonders lange?
Ungeöffnete Konservendosen sind meist noch für Jahre genießbar. Auch Wein und Mineralwasser halten sich in verschlossenen Flaschen jahrelang. Wenn Wasser trüb aussieht und Konservendosen stark aufgebläht oder eingeknickt sind, gehören sie in den Müll. Schokolade ist mehrere Monate nach Ablauf noch zu genießen. Sie verliert zwar an Aroma, ist aber selbst nach Monaten und mit einem hellgrauen Belag noch gut. Sehr lange halten auch Kaffee, Limonade, Reis, Nudeln, Müsli und Tiefkühlprodukte.
Diese Lebensmittel brauchen kein Mindesthaltbarkeitsdatum
Manche Produkte sind von der gesetzlichen Regelung übrigens ausgenommen, wie Obst, Gemüse und frisches Brot vom Bäcker. Das gilt für schnell verderbliche Lebensmittel, die ohnehin nur wenige Tage haltbar sind.
Auch Kaugummi, alkoholische Getränke mit mindestens zehn Prozent Alkoholgehalt, Essig, Salz und Zucker müssen kein Mindesthaltbarkeitsdatum haben, denn sie werden praktisch nie schlecht und sind unbegrenzt haltbar.