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> Eigener Pool im Garten: Experte gibt entscheidende Tipps
24.06.2024, 14:17 Uhr
Tipps vom Experten -
Eigener Pool im Garten: So geht's
Ein eigener Pool im Garten - früher kannte man das vor allem aus irgendwelchen sonnigen Urlaubsregionen. Inzwischen gibt es aber auch hier bei uns in Hessen viele Menschen mit dem eigenen Mini-Schwimmbecken hinter dem Haus. Doch was genau braucht man dafür eigentlich alles? Wie ist das mit der Pflege? Und was kostet der Spaß? Wir klären die wichtigsten Fragen für alle, die überlegen sich einen Pool anzuschaffen.
Es klingt so schön: Statt ins nächste Freibad oder zum nächsten Badesee fahren zu müssen, einfach kurz raus in den Garten und dort ins Wasser springen. Ein eigener Pool ist auch gar nicht so teuer, es gibt allerdings einige Dinge, die man beachten sollte. Experte Michael Koch vom Pool-Megastore aus Worms gibt uns im FFH-Interview Tipps für "Pool-Anfänger".
Der richtige Standort für einen Pool
Das genug Platz für den Pool vorhanden sein muss, versteht sich von selbst. Außerdem sollte der Untergrund möglichst eben sein. "Wir empfehlen grundsätzlich eine Betonfläche als Untergrund anzulegen", sagt Michael Koch. Es sei zwar auch möglich einen Pool direkt auf dem Rasen aufzustellen, aber dies ist für Koch auf jeden Fall die schlechtere Lösung. Sollte man sich trotzdem dafür entscheiden, ist es um so wichtiger, dass der Untergrund ganz eben ist.
Generell gilt: Pools mit einer Wassertiefe bis zu 1,2 Metern können oberirdisch aufgestellt werden. Wer gerne ein tieferes Becken haben möchte, der muss es zumindest teilweise in der Erde versenken.
Wie viel kostet der Unterhalt für einen Pool pro Woche?
Die Kosten, um einen Pool anzuschaffen sind recht leicht zu überblicken - viel schwerer fällt es dagegen einzuschätzen, welche Kosten im täglichen Betrieb auf einen frisch gebackenen Poolbesitzer zukommen. Eine allgemeingültige Aussage ist hier nicht möglich. Denn die Kosten schwanken stark mit der Art des Pools und wie häufig er benutzt wird. Auch die Frage, ob man das Wasser zum Beispiel mit Hilfe einer Wärmepumpe künstlich erwärmt oder im Zweifel auch einmal kalt badet, hat einen deutlichen Einfluss.
Für einen sehr einfachen Pool (zum Beispiel ein schlichtes Rundbecken mit 4 Meter Durchmesser) ist laut Michael Koch aber gar nicht so viel Aufwand notwendig. Hier schätzt der Experte Betriebskosten von "drei bis vier Euro" in der Woche - vor allem für Chlortabletten und Algenschutzmittel, um das Wasser sauber zu halten. Bei einem großen Becken und dem Einsatz einer Wärmepumpe könne dies aber deutlich mehr werden.
Welche Technik brauche ich für einen einfachen Pool?
Zwingend erforderlich ist lediglich eine Filteranlage, sagt Koch. Hier gibt es verschiedene Systeme, die im Kern aber alle ähnlich funktionieren. Die Anlagen wälzt das Wasser um und leitet es durch einen Filter, um es sauber zu halten. Die gängigste Methode ist hier eine Sand-Filteranlage. Und so eine Filteranlage sollte man, in Abhängigkeit von der Leistung, auch lang genug laufen lassen: "Zu viel Filtern gibt es nicht, zu wenig Filtern ist schlecht, denn da leidet die Wasserqualität", sagt Michael Koch. Die Faustformel: Die Filteranlage sollte täglich so lange laufen, dass sie den kompletten Inhalt des Pools zwei bis dreimal umgewälzt hat.
Darum ist es wichtig bei der Auswahl der Filteranlage darauf zu achten, wieviel Kubikmeter Wasser sie in der Stunde schafft. Eine gut passende Filteranlage sollte so gewählt werden, dass sie den kompletten Inhalt des Pools in etwa vier bis fünf Stunden einmal durchgearbeitet hat. Wer also Beispielsweise einen Pool mit 40 m³ Beckeninhalt hat, der sollte eine Filteranlage wählen, die ca. 8 bis 10 m³ pro Stunde schafft.
Was sind die Basics, um einen Pool sauber zu haben?
Als erstes auf jeden Fall die Wasser-Pflege. Hier braucht man ein passendes Desinfektionsmittel, üblich sind entweder Chlor oder Sauerstoff. Außerdem braucht man einen Algenverhüter und Flockungsmittel. Und auch der pH-Wert des Wassers sollte stimmen, ansonsten nutzen die ganzen Wasserpflege-Mittel so gut wie nichts.
Muss ich meinen Pool chloren?
Nein, es gibt Alternativen zum Chlor, allerdings überzeugen diese für Koch nur bedingt: "Hier gilt: Kann man machen, muss man aber nicht. Chlor ist aus meiner Sicht das Desinfektionsmittel schlechthin für Schwimmbadwasser. Und wenn man die Dosieranleitungen einhält, ist es gesundheitlich auch unbedenklich".
Als Alternative kann auch Sauerstoff zur Desinfektion des Wassers genutzt werden. Diesen gibt es, ähnlich wie Chlor, als Tabletten oder Granulat. Das ist allerdings aufwändiger, da die Qualität des Wassers häufiger kontrolliert werden muss. "Sauerstoff hört sich zwar gesündern an, im Endeffekt ist es aber auch eine Chemikalie", sagt Michael Koch dazu. Sauerstoff-Desinfektion kann allerdings von Vorteil sein, wenn man Hautprobleme mit Chlor hat.
Die Tipps vom Pool-Experten zum Nachhören
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Welche verschiedenen Möglichkeiten habe ich denn, wenn ich mir selbst einen Pool in den Garten stellen möchte? Also davon ausgehend, dass man alles in Eigenleistung machen möchte, empfiehlt sich ein Stahlwandpool sich anzuschaffen, sprich ein Rundbecken oder Ovalbecken. Alternativ dazu geht auch ein Rechteckbecken, der aus Polystyrolsteinen erstellt wird und mit Beton ausgegossen. Okay, also das sind jetzt alles Pools, die ich in den Boden einlasse oder die ich hinstelle? Man kann Rundbecken aufstellen bis zu 1,20 Meter Tiefe frei, darüber hinaus müssen sie teilversenkt werden. Okay gut, also 1,20 Meter ist die entscheidende Tiefe oder Höhe. Ja, genau. Was muss man denn zum Standort beachten? Was sind denn so die Knackpunkte beim Standort? Also was muss ich haben, um überhaupt mal auf die Idee zu kommen, hier könnte ein Pool Platz haben? Also grundsätzlich muss natürlich die entsprechende Grundfläche zur Verfügung stehen. Darüber hinaus sollte das Gelände möglichst eben sein. Wir empfehlen grundsätzlich eine Bodenplatte bauseitig herzustellen, sprich eine Betonplatte. Damit habe ich einen perfekten Untergrund für meinen Pool. Es gibt auch genug Leute, die ihn einfach auf den Rasen stellen. Kann man machen, muss man nicht unbedingt. Zumindest dann sollte die Fläche aber auf jeden Fall ganz eben sein. Okay gut, worauf muss ich denn besonders achten oder andersrum gefragt? Jetzt ist die Anschaffung das eine, aber die Unterhaltskosten, die kann ich überhaupt nicht einschätzen. Also den Anschaffungsbereich sehe ich schwarz auf weiß. Was kosten so ein Ding im Monat? Das ist ganz schwierig zu sagen. Das ist eigentlich so, als wenn man fragt, was kostet ein Auto. Geht wirklich von bis, ist maßgeblich abhängig davon, wie groß ist das Becken, sprich welches Wasservolumen habe ich. Muss ich in Betrieb halten? Wie ist die Intensität der Nutzung? Wie hoch ist die Frequentierung? Welche Temperatur fahre ich im Becken? Erwärmt es sich von selbst? Braucht es dementsprechend relativ lang? Oder bringe ich eine Wärmepumpe zum Einsatz und fahre gleich ab Ende März 30 Grad in meinem Becken? Davon ist maßgeblich die Quantität der Wasserpflegemittel betroffen. Man kann da nicht wirklich pauschal eine Aussage treffen. Habe ich ein 4 Meter Rundbecken, brauche ich im Prinzip eine Chlor-Tablette oder Kombi-Tablette pro Woche. Das heißt, so sprechen wir über 1,50 Euro plus ein bisschen Algenverhüter und vielleicht mal ein bisschen Flockungsmittel. Also da bin ich in der Woche irgendwo mit 3-4 Euro Betriebskosten dabei für die Wasserpflege. Kann aber bei entsprechender Beckengröße und auch bei einem Einsatz einer Wärmepumpe zum Beispiel deutlich mehr werden. Okay. Brauche ich denn für einen Pool, also bis 1,20 Meter, einen den ich nicht im Boden versenke, einen den ich relativ einfach aufbauen kann, brauche ich denn dafür bestimmte Anlagen? Oder brauche ich da eine gewisse Technik außenrum? Das einzige was ich wirklich und zwingend brauche ist eine Filteranlage, die das Wasser umwälzt und wie der Name schon sagt, filtert. Da gibt es verschiedene Filtermedien zur Auswahl. Der klassische Filter Sand, es gibt heute Filter Glas, es gibt Filter Beets, es gibt Filter Balls. Also vier gängige Methoden der Filtration, aber alle im gleichen Gerät, sprich der Sandfilteranlage im Einsatz. Mehr brauche ich nicht. Das ist das Basic, was ich benötige. Wie ist es mit dem Chlor? Ein Kumpel von mir, der hat sich gerade einen Pool hingestellt, der sagte ganz stolz, bei mir gibt es kein Chlor. Ja, auch hier wieder ganz klar die Aussage, kann man machen, muss man aber nicht. Chlor ist nach wie vor aus meiner Sicht das Desinfektionsmittel schlechthin für Schwimmbadwasser. Es gibt schon seit Schwimmbäder gibt, ist in der Regel auch völlig unproblematisch, wenn ich die Dosieranleitungen einhalte. Wenn jemand wirklich, und das sind die wenigsten Fälle, ein Problem mit Chlor hat, also Hautprobleme durch Chlor, dann kann man auf Sauerstoff ausweichen, was aber wesentlich überwachungsintensiver ist als Chlor. Sauerstoff, ganz kurz, funktioniert auch gut in der Desinfektion. Sauerstoff hört sich natürlich auch sehr gesund an. Letztendlich ist es auch eine Chemikalie, hat aber nicht diese Depotwirkung wie Chlor und ist deswegen deutlich überwachungsintensiver. Verstehe. Wie oft muss denn eigentlich dieses Wasser gewechselt werden? Relativ selten, ne? Richtig. Also gewechselt werden muss es eigentlich gar nicht. Ich senke es im Herbst ab, unter des Niveaus Chimereinlaufdüse, dass ich die Leitung entleeren kann, dass ich keinen Frostschaden bekomme, fülle es im Frühjahr wieder auf. Ist eine Philosophie, die andere sagen, mein Wasser kommt im Frühjahr grundsätzlich raus, ich will frisches Wasser drin haben. Ist aber nicht unbedingt nötig, dadurch, dass ich die Filteranlage regelmäßig rückspülen muss und dadurch einen Wasserverlust habe, fülle ich sowieso immer wieder frisches Wasser dazu. Also findet eigentlich ein ständiger Austausch statt.
Poolreinigung: Das sind die Basics
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Michael Koch vom Pool Mega Store in Worms. Was sind denn so die Basics, wenn ich meinen Pool sauber halten will? Die Basics sind zunächst die Wasserpflege. Hier muss man sich entscheiden, wie man die Desinfektion macht. Entweder mit Chlor oder mit Sauerstoff. Darüber hinaus gehört zu den Basics ein Algenverhüter, ein Flockungsmittel. Und pH-Wert, gell? Den pH-Wert muss man auch noch stabilisieren. Und der pH-Wert muss zwingend stimmen. Ansonsten nutzen die ganzen Wasserpflegemittel so gut wie nicht. Und jetzt haben Sie gesagt, davon habe ich ja noch nie was gehört. Ich kann das Wasser mit Sauerstoff desinfizieren. Wie funktioniert denn das? Sauerstoff ist eine weitere Desinfektionsmethode. Es kann auch in Tablettenform oder in Granulatform dem Wasser zugeführt werden. Hört sich zunächst sehr gesund an. Im Endeffekt ist es auch eine Chemikalie, ganz klar. Aber hautfreundlicher als Chlor, sofern man mit Chlor Probleme hat. Okay, verstehe. So, jetzt haben wir uns ja auch letztes Jahr so ein Ding angeschafft. Und ich wusste gar nicht, dass auch so eine Filteranlage so wichtig ist. Und vor allem, welche man dann nimmt, Herr Koch. Bitte klären Sie uns auf. Also Filteranlage ist ein absolutes Basic für einen Pool. Ohne Filteranlage dauert es nur wenige Tage, bis das Wasser grün und trüb wird. Die gängigsten Systeme sind einfach Sandfilteranlage. Sand deswegen, weil das Filter Medium Sand ist. Zu viel Filtern gibt es nicht. Zu wenig filtern ist schlecht. Da leidet die Wasserqualität. Der Beckeninhalt ist relativ einfach. Sollte zwei bis drei Mal am Tag komplett umgewälzt werden. Das ist die Faustformel. Okay. Und wie kriegen wir jetzt noch das Wasser schneller warm? Und müssen wir den Pool abdecken? Das klären wir um kurz vor zwölf. Übrigens, bei größeren Pools gibt es im Moment längere Lieferzeiten. Alle Infos rund ums Thema Pool gibt es zum Nachlesen natürlich auch bei FFH im Web und in der App. Und damit Ihnen viel Spaß beim Abtauchen. Hessens schönster Vormittag mit Efren Gezer bei hitradio.ffh
So kriegt ihr das Wasser im Pool warm
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Und Michael Koch vom Pool Megastore & Worms. Ich würde unseren Pool ja auch ganz gerne genießen. Bisher ist nur mein Sohn drin, das Wasser ist mir einfach viel zu kalt. Wir haben es schon probiert mit Abdeckfolie. Wie kriege ich das Wasser denn schneller warm? Ist relativ einfach. Es gibt zwei gängige Möglichkeiten. Sie können entweder mit sogenannten Solarabsorbern arbeiten. Das heißt, das sind diese schwarzen Matten, die man kennt. Durch die wird das Beckenwasser durch die Filteranlage hindurchgepumpt. Dadurch erwärmt sich das Wasser, nur wenn die Sonne scheint. Oder was stark entkommen ist, eine sogenannte Luftwasserwärmepumpe, die mit relativ wenig Stromeinsatz relativ viel Wärme produziert. Auch für so einen Aufstellpool, so einen Aufblasboot? Ja, klar. Echt? Das lohnt sich. Okay. Es gibt die sogenannten Miniwärmepumpen, die gehen schon so ab ca. 350 Euro los. Ach du liebes bisschen. 350 Euro? Okay, gut. Aber gut, wer sein Pool genießen will und halbwegs warmes Wasser haben möchte, der muss halt mal ein bisschen tiefer in die Tasche greifen. So ist es halt. Genau. Jetzt habe ich eben schon diese Abdeckung genannt, die wir haben. Aber gilt denn generell, dass man einen Pool abdecken sollte? Und wenn ja, womit? Absolut. Es hat drei Effekte, seinen Pool abzudecken. Erstmal verhindere ich eine Verdunstung des Wassers, zum Großteil. Zum Zweiten verbrauche ich weniger Wasserpflegemittel, zum Beispiel Chlor. Durch die Verdunstung verdunstet natürlich auch das Chlor. Ah, okay. Und zum Dritten habe ich ja in der Regel nachts Liefinkchorezentratoren als Tagsilber. Verhindere also damit zum großen Teil die Abkühlung des Wassers über Nacht. Wieder was gelernt. Michael Koch vom Pool Megastore in Worms. Wenn Sie auch überlegen, Pool im Garten, das wäre es doch mal. Einfach mal eintauchen, ein schönes Wortspiel, ne? Auf FFH im Web und in der App. Da haben wir ganz viele Infos für Sie. Sie müssen nur, das sage ich vorher, ein bisschen Geduld haben. Der Run auf richtig große Pools ist enorm. Es kann also sein, dass Sie noch ein bisschen auf Ihre Abkühlung warten müssen. Schönen Vormittag mit Evren Gezer bei hitradio.ffh
Wie oft muss ich das Wasser in einem Pool wechseln?
Komplett austauschen muss man das Wasser in einem gut gepflegten Pool eigentlich gar nicht. Koch empfiehlt, lediglich das Wasser im Herbst teilweise abzulassen, so dass die Zuleitungen leer laufen und im Winter kein Frostschaden droht. Abgesehen davon habe man durch das Rückspülen der Filteranlage über das Jahr sowieso einen dauerhaften Wasserverlust, der wieder aufgefüllt werden muss. Damit wird das Wasser über die Zeit kontinuierlich ausgetauscht.
Das Wasser im Pool ist mir einfach zu kalt, was kann ich tun?
Hier gibt es zwei gängige Methoden: Entweder man arbeitet mit Solarabsorbern, das sind einfach schwarze Matten durch die das Wasser von der Filterpumpe einmal durchgeleitet wird. Wenn die Sonne scheint, erhitzen die Matten sich und sorgen dafür, dass das Wasser warm wird. Das funktioniert natürlich nur bei gutem Wetter. Die Alternative sind "Luft-Wasserwärme-Pumpen", die mit verhältnismäßig wenig Stromeinsatz das Wasser erwärmen kann. Für kleine Modelle muss man aber auch schon rund 350 € hinlegen, plus die Stromkosten im laufenden Betrieb.
Sollte ich meinen Pool abdecken, wenn ich ihn nicht nutze?
Ja, auf jeden Fall. Dies hat gleich mehrere positive Effekte. Zum einen reduziert eine Abdeckung die Verdunstung des Wassers - man muss weniger nachfüllen. Dadurch brauch man auch weniger Wasserpflege-Mittel. Denn durch die Verdunstung gehen auch Teile des Chlors verloren. Und außerdem sorgt eine Abdeckung dafür, dass das Poolwasser über Nacht nicht so stark abkühlt.