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Olympia-Fotograf Kai Pfaffenbach im FFH-Interview

Sportfotograf Kai Pfaffenbach - Schwierige Umstände, bessere Fotos

© FFH

Kaum zurück aus Tokio, schon im FFH-Interview mit Daniel Fischer: Sportfotograf Kai Pfaffenbach aus Hanau (links). 

Sieben Wochen Tokio hat Kai Pfaffenbach aus Hanau gerade hinter sich gebracht. Als Fotograf hat er bei den Olympischen Spielen Triumphe und Niederlagen festgehalten. Im FFH-Interview sagt er: "Je schwieriger die Umstände, desto einfacher ist es, gute Fotos zu schießen." Wie viele es genau waren, wie die Stimmung ohne Zuschauer war und warum er sich beim Arbeiten nicht setzen konnte, lest ihr hier.

16 Tage Olympische Spiele in Tokio bedeuteten für den Hanauer Fotojournalist Kai Pfaffenbach täglich 18 Stunden Arbeit und davor noch eine richtig strenge Quarantäne. Denn der 50-Jährige musste nach seiner Ankunft fünf Tage lang in einem kleinen Hotelzimmer bleiben, das er erst danach verlassen durfte. Allerdings auch nur, um ins etwa 200 Meter entfernte Pressezentrum zu gehen. Dass er nicht vom rechten Weg abkommt, wurde streng kontrolliert - mit einer App mit Bewegungstracker. Quasi wie eine Art elektronische Fußfessel, aber auf dem Handy.

"Die Olympischen Spiele in Tokio waren nicht schön"

Seit 1998 war Kai bei allen Olympischen Spielen als Fotograf dabei. Rückblickend sagt er: "Die schönsten Olympischen Spiele waren 2000 in Sydney und 2012 in London. Fotografisch war Rio auch super, weil mir dort das bekannte Foto von Usain Bolt beim Zieleinlauf geglückt ist (wofür er später noch mit dem World Press Photo Award ausgezeichnet wurde, Anm. d. Red.)." Und was ist mit Tokio? "Tokio war zusammenfassend nicht schön. Es war körperlich sehr anstrengend und ohne Zuschauer fehlt's an Atmosphäre", gibt er zu.

Überall gibt's gute Fotomotive

Bei den Schwimm-Wettkämpfen in der Halle sei durch die anwesenden Teams immer was los gewesen, so dass es nicht so auffiel, dass die Fans fehlten. Aber bei den Leichtathletik-Wettkämpfen im Stadion, da habe einfach die Stimmung gefehlt. Trotzdem sagt Kai: "Je schwieriger die Umstände, desto einfacher ist es, gute Fotos zu schießen."

Denn dann gebe es so viele gute Motive an jeder Ecke, die alle eine Geschichte erzählen: "Der Spagat ist dann schwierig: Konzentriere ich mich auf den einzelnen Volunteer, der irgendwo verlassen steht und die Tristesse symbolisiert oder fokussiere ich mich auf einen Sportler, der gerade eine Medaille gewinnt?"

Kai Pfaffenbachs Fotos von den Olympischen Spielen

Kai Pfaffenbach: "Fotografiere selektiv"

Mindestens 1.000 Mal täglich hat Kai während seiner 18 Stunden-Arbeitstage den Auslöser gedrückt. Was im Vergleich zu Kollegen noch nicht mal sehr viel sei: "Ich versuche immer selektiv zu fotografieren. Beim WM-Finale in Rio habe ich beispielsweise inklusive Siegerehrung 700 Bilder geschossen. Ein Kollege erzählte mir letztens, dass er 2.000 Fotos während eines Wasserballspiels gemacht habe. Da frage ich mich: Wie geht sowas? Was gibt’s da alles zu fotografieren?"

Und zu selektieren zahlt sich aus: Etwa 15 - 20 Prozent seiner Fotos kämen beim Kunden an, können also über eine Fotoplattform von Journalisten runtergeladen und eingesetzt werden. Ein sehr guter Wert, schließlich gehe man normalerweise als Fotojournalist davon aus, dass 5 - 10 Prozent der angebotenen Bilder im Endeffekt beim Kunden landen.

Das Lieblingsbild

Ein Lieblingsbild von den Olympischen Spielen in Tokio habe er auch, erzählt Kai im Gespräch mit FFH-Moderator Daniel Fischer: "Ich durfte Sarah Köhler auf ihrem Weg zu Bronze (1500 Meter Freistil, Anm. d. Red.) fotografisch begleiten. Wir kannten uns schon vorher, weil sie aus derselben Ecke wie ich kommt. Mittlerweile hat sie sogar eines meiner Fotos als ihr Instagram-Profilbild genommen."

Körperlich anstrengende Spiele

Es waren also besondere Olympische Spiele. Anders, aber trotzdem mit schönen Momenten. Nichtsdestotrotz ist Kai froh, wieder in Deutschland zu sein: "18 Stunden eine Maske zu tragen war bei den Temperaturen kein Spaß. Außerdem war der Boden so aufgeheizt, dass man sich beim Fotografieren nicht setzen konnte", erzählt er. Wie gut, dass die nächsten Olympischen Spiele in Paris stattfinden. Ganz sicher dann wieder mit dabei: Sportfotograf Kai Pfaffenbach aus Hanau.

Kai Pfaffenbach: So war's bei den Olympischen Spielen

Kai Pfaffenbach über seine Lieblingsfotos aus Tokio

Kai Pfaffenbach: So war's in Tokio für die Athleten

Gute Handyfotos machen: Tipps vom Profi

© FFH

Kai Pfaffenbach gibt Tipps für gelungene Handyfotos. 

Wer täglich über 1.000 Mal den Auslöser seiner Kamera drückt, der weiß, was ein gutes Foto ausmacht. Wir haben Kai Pfaffenbach deshalb nach Tipps gefragt, wie wir Laien gute Fotos mit dem Handy machen.

Tipp 1: Fokus einstellen

Ein Foto wirkt direkt professioneller, wenn der Fokus richtig eingestellt ist. Moderne Handykameras machen das automatisch, oder aber ihr stellt den zu fokussierenden Teil eures Fotos selbst ein.

Tipp 2: Portraitmodus wählen

Wer ein Porträt schießen will, der wählt am besten den Portraitmodus der Handykamera aus. So wird der Hintergrund unscharf und oft gibt es verschiedene Porträt-Modi, die noch mehr aus dem Motiv rausholen können, was Beleuchtung oder Kontrast angeht.

Tipp 3: Belichtung muss stimmen

Gerade bei Selfies muss die Belichtung im Gesicht stimmen. Deshalb achtet darauf, dass das Gesicht hell und gleichmäßig ausgeleuchtet ist.

Tipp 4: Auf Augenhöhe fotografieren

Macht man das Selfie von oben, wirkt der Kopf umproportional und die Beine kurz. Macht man das Selfie von unten, gibt’s ein Doppelkinn. Wird man von jemandem von unten fotografiert, wirken die Beine zwar lang, aber der Kopf winzig. Wie ist also die beste Position? Kai Pfaffenbach rät: "Immer auf Augenhöhe fotografieren, so stimmen dann auch die Proportionen."

Kai Pfaffenbachs Tipps fürs perfekte Handy-Foto

Im FFH-Interview mit Evren Gezer verrät Sportfotograf Kai Pfaffenbach, wie Laien gute Fotos mit dem Smartphone machen können. 

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