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> Olympia-Fotograf Kai Pfaffenbach im FFH-Interview
11.08.2021, 11:54 Uhr
Sportfotograf Kai Pfaffenbach -
Schwierige Umstände, bessere Fotos
© FFH
Kaum zurück aus Tokio, schon im FFH-Interview mit Daniel Fischer: Sportfotograf Kai Pfaffenbach aus Hanau (links).
Sieben Wochen Tokio hat Kai Pfaffenbach aus Hanau gerade hinter sich gebracht. Als Fotograf hat er bei den Olympischen Spielen Triumphe und Niederlagen festgehalten. Im FFH-Interview sagt er: "Je schwieriger die Umstände, desto einfacher ist es, gute Fotos zu schießen." Wie viele es genau waren, wie die Stimmung ohne Zuschauer war und warum er sich beim Arbeiten nicht setzen konnte, lest ihr hier.
16 Tage Olympische Spiele in Tokio bedeuteten für den Hanauer Fotojournalist Kai Pfaffenbach täglich 18 Stunden Arbeit und davor noch eine richtig strenge Quarantäne. Denn der 50-Jährige musste nach seiner Ankunft fünf Tage lang in einem kleinen Hotelzimmer bleiben, das er erst danach verlassen durfte. Allerdings auch nur, um ins etwa 200 Meter entfernte Pressezentrum zu gehen. Dass er nicht vom rechten Weg abkommt, wurde streng kontrolliert - mit einer App mit Bewegungstracker. Quasi wie eine Art elektronische Fußfessel, aber auf dem Handy.
"Die Olympischen Spiele in Tokio waren nicht schön"
Seit 1998 war Kai bei allen Olympischen Spielen als Fotograf dabei. Rückblickend sagt er: "Die schönsten Olympischen Spiele waren 2000 in Sydney und 2012 in London. Fotografisch war Rio auch super, weil mir dort das bekannte Foto von Usain Bolt beim Zieleinlauf geglückt ist (wofür er später noch mit dem World Press Photo Award ausgezeichnet wurde, Anm. d. Red.)." Und was ist mit Tokio? "Tokio war zusammenfassend nicht schön. Es war körperlich sehr anstrengend und ohne Zuschauer fehlt's an Atmosphäre", gibt er zu.
Überall gibt's gute Fotomotive
Bei den Schwimm-Wettkämpfen in der Halle sei durch die anwesenden Teams immer was los gewesen, so dass es nicht so auffiel, dass die Fans fehlten. Aber bei den Leichtathletik-Wettkämpfen im Stadion, da habe einfach die Stimmung gefehlt. Trotzdem sagt Kai: "Je schwieriger die Umstände, desto einfacher ist es, gute Fotos zu schießen."
Denn dann gebe es so viele gute Motive an jeder Ecke, die alle eine Geschichte erzählen: "Der Spagat ist dann schwierig: Konzentriere ich mich auf den einzelnen Volunteer, der irgendwo verlassen steht und die Tristesse symbolisiert oder fokussiere ich mich auf einen Sportler, der gerade eine Medaille gewinnt?"
Kai Pfaffenbachs Fotos von den Olympischen Spielen
Auf dieses Foto vom 3.000 Meter Hindernislauf der Männer sprachen Kai viele Kollegen an und wollten wissen, wie er es gemacht habe. Bleibt aber sein Geheimnis.
Dieses Foto von Bronze-Gewinnerin Sarah Köhler wurde später sogar Profilfoto auf der Instagram-Seite der Athletin.
Kai Pfaffenbach bei der Arbeit in Tokio.
Kai Pfaffenbach: "Fotografiere selektiv"
Mindestens 1.000 Mal täglich hat Kai während seiner 18 Stunden-Arbeitstage den Auslöser gedrückt. Was im Vergleich zu Kollegen noch nicht mal sehr viel sei: "Ich versuche immer selektiv zu fotografieren. Beim WM-Finale in Rio habe ich beispielsweise inklusive Siegerehrung 700 Bilder geschossen. Ein Kollege erzählte mir letztens, dass er 2.000 Fotos während eines Wasserballspiels gemacht habe. Da frage ich mich: Wie geht sowas? Was gibt’s da alles zu fotografieren?"
Und zu selektieren zahlt sich aus: Etwa 15 - 20 Prozent seiner Fotos kämen beim Kunden an, können also über eine Fotoplattform von Journalisten runtergeladen und eingesetzt werden. Ein sehr guter Wert, schließlich gehe man normalerweise als Fotojournalist davon aus, dass 5 - 10 Prozent der angebotenen Bilder im Endeffekt beim Kunden landen.
Das Lieblingsbild
Ein Lieblingsbild von den Olympischen Spielen in Tokio habe er auch, erzählt Kai im Gespräch mit FFH-Moderator Daniel Fischer: "Ich durfte Sarah Köhler auf ihrem Weg zu Bronze (1500 Meter Freistil, Anm. d. Red.) fotografisch begleiten. Wir kannten uns schon vorher, weil sie aus derselben Ecke wie ich kommt. Mittlerweile hat sie sogar eines meiner Fotos als ihr Instagram-Profilbild genommen."
Körperlich anstrengende Spiele
Es waren also besondere Olympische Spiele. Anders, aber trotzdem mit schönen Momenten. Nichtsdestotrotz ist Kai froh, wieder in Deutschland zu sein: "18 Stunden eine Maske zu tragen war bei den Temperaturen kein Spaß. Außerdem war der Boden so aufgeheizt, dass man sich beim Fotografieren nicht setzen konnte", erzählt er. Wie gut, dass die nächsten Olympischen Spiele in Paris stattfinden. Ganz sicher dann wieder mit dabei: Sportfotograf Kai Pfaffenbach aus Hanau.
Kai Pfaffenbach: So war's bei den Olympischen Spielen
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Servus Daniel, ich bin auch so unendlich froh, dass ich wieder zu Hause bin, kann sich nicht ausdenken. Sieben Wochen warst du jetzt dort, bist du gedanklich wahrscheinlich immer noch so halb da, oder? Weil das braucht ja, man sagt ja immer, die Seele reißt langsam. Offen gestanden ist meine Seele noch Tage zurück. Ich bin gestern Mittag irgendwie wach geworden, mittagsschläfchen und dachte wirklich, ich müsste ins Olympiastadion und habe mich gefragt, was für ein Finale ansteht. Ich weiß wirklich noch nicht so richtig, wo ich bin. Sieben Wochen bei den Olympischen Spielen. Du hast gefühlt eigentlich nur gearbeitet, hast wenig geschlafen. Wie war so dein Tagesablauf? Das Verrückte ist ja, die Spiele dauern ja eigentlich nur so 17 Tage und dann war ich ja lange vorher da und Quarantäne. Und als es dann losging mit dem Tag der Eröffnungsfeier, war es tatsächlich so, dass ich 18 Stunden jeden Tag fotografiert habe. Wahnsinn. Kai, du warst seit 1998 bei allen Olympischen Spielen. Wo würdest du Tokio einordnen? Weil das war ja schon Außergewöhnliche. Keine Zuschauer, Corona-Bedingungen, ganz krasses Wetter. Das heißt enorme hohe Luftfeuchtigkeit, hohe Temperaturen. Wie war das für dich? Also es ist schnell eingeordnet. Die schönsten waren Sydney 2000 und 2012 in London. Atmosphärisch mit den Kollegen, auch dieses Socializing, das diesmal gar nicht stattgefunden hat. Das jetzt in Tokio, zusammenfassend von mir, schön war es nicht. Weil so anstrengend? Also es war körperlich so anstrengend. Dann ist natürlich auch atmosphärisch fehlt extrem viel, wenn keine Zuschauer da sind. In der ersten Woche habe ich Schwimmen fotografiert, da ging es noch, weil in der Halle relativ viel los war. Dadurch, dass die Turmspringer immer nach den Schwimmen mittags oder vormittags in die Sessions sind, da waren relativ viele Teams da und Zugehörige. Da war gute Stimmung, das muss man ganz klar sagen. Das hat dann schon Spaß gemacht. Aber Leichtathletik in so einem leeren Stadion, das kannte ich so nicht. Das kannte ich vielleicht mal von der Vormittagssession bei einer WM in Katar, aber selbst da war abends was los.
Kai Pfaffenbach über seine Lieblingsfotos aus Tokio
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Servus, hallihallo. Das Wetter, wir haben es ja immer nur erzählt bekommen, wir haben es immer nur gesehen, aber da waren krasse Temperaturen und das Schlimme war diese Luftfeuchtigkeit, weil es ja, wenn es geschüttet hat, richtig runtergehauen hat. Und das Schlimme war, immer eine Maske auf, 18 Stunden am Tag beim Fotografieren. Wir hatten Situationen im Olympiastadion, da konntest du dich tatsächlich nicht auf die Bahn setzen, weil es einfach zu heiß war. Du hast dir einfach den Hintern verbrannt und das brauche ich nicht. Jetzt bist du unter anderem für dein Bild 2016 in Rio bekannt geworden. Usain Bolt, Halbfinale war das damals, wo der so lächelnd zurückguckt. Ein Hammerbild. Gibt es ein Lieblingsbild von diesen Spielen für dich? Ja, sicherlich ist keins so ikonisch wie das von Bolt, aber es gibt schon so ein paar. Also mich hat es natürlich gefreut, dass ich die Sarah Köhler quasi fotografisch begleiten durfte, als sie ihre Bronzemedaille gewonnen hat. Sarah Köhler, muss man dazu sagen, Schwimmerin? Ja, 1500 Meter Langstrecke, also echt eine harte Disziplin, das muss man sich überlegen. Ich meine, 30 Bahnen zu schwimmen, das ist jetzt nicht das reine Vergnügen. Das fand ich klasse, weil uns eine persönliche Bekanntschaft verbindet, die kommt ja aus der Hanauer Ecke. Sie hat glaube ich auch mein Foto von der Siegerehrung jetzt als neues Instagram-Backdrop. Fotografisch ist mir ein Bild beim 3000 Meter Hindernisrennen der Männer gelungen. Das ist sicherlich ein Bild, das gab es so beim Hindernislauf noch nicht. Was ist auf diesem Bild zu sehen? Beim 3000 Meter Hindernislauf ist es so, dass man die Kamera relativ nah an das Wasserhindernis hält und dann hofft, dass jemand nah dran tritt und eine Welle reinschwappt. Und wenn man die Linse direkt nass werden lässt, sieht das so aus wie eine Seifenblase, die platzt. Ich glaube, man kann das Bild bei euch auch online sehen, dann verstehen es die Leute, es sieht total spannend aus. Merkst du immer sofort, wenn du so ein Bild gemacht hast, was außergewöhnlich ist? Oder muss dann erst einer kommen und sagen, das habe ich gesehen, das ist krass? Tatsächlich weiß ich es in dem Moment, dass das was Besonderes ist oder dass das gut gelungen ist. Sicherlich liegt es daran, dass ich das einfach schon sehr lange mache und dann hast du da ein gutes Gespür für. Sind die Athleten nett zu dir? Also freuen die sich, dass du sie fotografierst? Also ich habe gerade einen der Leichtathleten, das mache ich jetzt schon sehr lang, auch bei Weltmeisterschaften, Europameisterschaften, da hat man schon einen persönlichen Kontakt. Das ist entspannter als beispielsweise mit Fußballern. Die freuen sich eher darüber, dass sie fotografiert werden und die finden das auch in Ordnung, wenn man ihnen mal, wenn es gerade nicht so gut läuft, ein bisschen näher kommt. Und die wissen, dass das dazugehört und ich arbeite gern mit den Leuten auf dem Niveau zusammen.
Kai Pfaffenbach: So war's in Tokio für die Athleten
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Wunderschönen Mittag. Du hast die Quarantäne angesprochen und wir haben ja auch schon telefoniert, bevor die Olympischen Spiele angefangen haben und da hast du gesagt ich bin hier auf sieben Quadratmetern eingeschlossen, das war wirklich eine ganz harte Quarantäne. Also es war so, dass es fünf Tage ganz radikal war, da durfte ich nicht aus diesem Zimmer raus und danach war das extrem eingeschränkt, dass ich ins Pressezentrum, das war 200 Meter von dem Hotel weg, aber mit so einer Bewegungstracking App, also da war nicht mal 50 Meter links oder rechts raus und da haben die Japaner auch echt drauf geachtet und die hatten es nicht interessiert, ob ich geimpft bin oder ich habe jetzt in den 42 Tagen oder über 42 Tagen, ich glaube ich habe 40 PCR-Tests gemacht. Wahnsinn. Du durftest dich aber dann so bewegen, wie als würdest du in Tokio wohnen. Das heißt du hast nicht nur die Olympischen Spiele fotografiert, sondern auch das Außenrum. Wie hast du die Menschen in Tokio wahrgenommen? Ganz unterschiedlich, also wenn du in die jungen Ecken bist, so Shibuya und so, da war das ganz spannend und nett. In anderen Ecken hat man deutlich gespürt, dass man nicht willkommen ist als Olympia-Zugehöriger. Weil die Leute Angst hatten? Oder wegen Corona? Ich glaube da wurde schon ein bisschen die Angst geschürt, was daran liegt, dass das japanische Gesundheitssystem eben nicht so einen Overrun auf die Intensivstationen aushält, dass wenig getestet wird, das ist anders als bei uns und dass noch nicht so viele Leute geimpft sind. Von daher kann ich auch die Angst verstehen und auch verstehen, dass die Leute keine Lust auf Olympia hatten. Du bist ja auch ganz nah dran an den Sportlerinnen und Sportlern. Wie haben die das denn erlebt und welche Rolle hat denn für die gespielt, das würde mich mal interessieren, dass keine Zuschauer erlaubt waren? Also hatten die da schon richtig mit zu kämpfen und haben die vielleicht auch mal zu dir gesagt, Kai, das ist alles irgendwie ganz unwirklich, was hier passiert? Also ich habe tatsächlich festgestellt, dass die meisten extrem fokussiert sind und wenn man sich anschaut, gerade die zwei Sportarten, mit denen ich mich hauptsächlich beschäftigt habe, Schwimmen, Leichtathletik, da gab es ja unglaublich viele Weltrekorde und Spitzenleistungen. Das heißt, die Athleten waren total fokussiert auf das, was sie da abliefern wollten und konnten und haben das auch gemacht. Ich glaube nicht, dass denen das so viel ausgemacht hat. Sicherlich ist es nicht so schön, wenn es dann zu dem Moment kommt, dass du feierst und deine Ehrenrunde laufen würdest in einem vollen Stadion und 60.000, 70.000 Leute applaudieren und da war halt niemand. Das ist dann quasi immer weggefallen und das fand ich schon auch schade. Also kann ich auch die Sportler verstehen, dass da was fehlt.
Gute Handyfotos machen: Tipps vom Profi
© FFH
Kai Pfaffenbach gibt Tipps für gelungene Handyfotos.
Wer täglich über 1.000 Mal den Auslöser seiner Kamera drückt, der weiß, was ein gutes Foto ausmacht. Wir haben Kai Pfaffenbach deshalb nach Tipps gefragt, wie wir Laien gute Fotos mit dem Handy machen.
Tipp 1: Fokus einstellen
Ein Foto wirkt direkt professioneller, wenn der Fokus richtig eingestellt ist. Moderne Handykameras machen das automatisch, oder aber ihr stellt den zu fokussierenden Teil eures Fotos selbst ein.
Tipp 2: Portraitmodus wählen
Wer ein Porträt schießen will, der wählt am besten den Portraitmodus der Handykamera aus. So wird der Hintergrund unscharf und oft gibt es verschiedene Porträt-Modi, die noch mehr aus dem Motiv rausholen können, was Beleuchtung oder Kontrast angeht.
Tipp 3: Belichtung muss stimmen
Gerade bei Selfies muss die Belichtung im Gesicht stimmen. Deshalb achtet darauf, dass das Gesicht hell und gleichmäßig ausgeleuchtet ist.
Tipp 4: Auf Augenhöhe fotografieren
Macht man das Selfie von oben, wirkt der Kopf umproportional und die Beine kurz. Macht man das Selfie von unten, gibt’s ein Doppelkinn. Wird man von jemandem von unten fotografiert, wirken die Beine zwar lang, aber der Kopf winzig. Wie ist also die beste Position? Kai Pfaffenbach rät: "Immer auf Augenhöhe fotografieren, so stimmen dann auch die Proportionen."
Kai Pfaffenbachs Tipps fürs perfekte Handy-Foto
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Du warst gerade eine ganze Zeit lang in Tokio: sieben Wochen. Jetzt wollen wir dein Wissen! Jetzt guckst du so "Hä, worüber wollen die jetzt mir reden?"...über das perfekte Handyfoto! Ich weiß ihr Fotografen findet das eigentlich gar nicht so geil mit Handy fotografieren oder? - Ich finde es völlig in Ordnung. Die neuen Smartphones sind ja mittlerweile technisch auf so einem hohen Stand. Außerdem ist, dann manchmal jedes Bild besser als kein Bild, von daher ist es völlig in Ordnung. Spielt keine Rolle womit du es machst.
Aber was ist denn da für ein Muss, für das perfekte Handyfoto? Man sollte schon drauf achten, dass das, was man in den Bildmittelpunkt stellen will, dass man das im Fokus hat, also wenn man ein Porträt macht dann macht es Sinn die Dame, den Herrn, das Kind, den Hund oder wie auch immer ordentlich an zu fokussieren und nicht den Baum neben dran oder die Bank, auf der jemand sitzt.
Und dann ist ja so, man kann ja verschiedene Programme anwählen, also, wenn es wirklich um Porträt geht. sollte man den Porträt-Modus nehmen, weil man dann den Hintergrund ein bisschen ausklammert. Und sich auf den Vordergrund beschränkt. Das hilft. Belichtung ist natürlich auch ein Thema. Wenns jetzt nicht unbedingt ein Schattenriss sein soll, dann muss man schon drauf achten, dass ordentlich Licht im Gesicht ist.
Weil sonst macht das keinen Spaß und sieht es alles matschig und verschwommen aus. Das hilft nicht wirklich. - Wo du gerade auch schon das Fotografieren von Menschen angesprochen hast. Was ist denn da die richtige Perspektive? Ich hab das Gefühl, wenn du relativ weit von oben fotografierst, da seh ich immer aus, als hätte ich Stummelbeinchen. Oder sagen wir's so: da sieht man, dass ich Stummelbeinchen hab... - Für'n Porträt, sage ich immer, ist eigentlich die Augenlinie ganz praktisch.
Das heißt, wenn man jemand fotografiert, der ein bisschen größer ist, hält man das Handy eben ein bisschen höher. Ansonsten: Augenlinie ist ganz gut. Des verbindet sich oft auch mit dem Horizont. Wenn jetzt, wenn man nicht direkt von vor einem Wald steht oder so. Das geht ganz gut. Und das ist eigentlich die natürlichste Perspektive. Wenn man jetzt die Beine in den Vordergrund stellen will, dann macht's schon Sinn, das von unten zu machen.
Wenn jetzt jemand irgendwie ein verrücktes Make-Up hat oder die Augen lustig geschminkt, dann kann man so ein bisschen von oben und nah dran gehen, das funktioniert schon auch. Aber ich glaub, manchmal ist es tatsächlich so, dass man vielleicht n bissel variiert, ausprobiert, das hilft immer.
Im FFH-Interview mit Evren Gezer verrät Sportfotograf Kai Pfaffenbach, wie Laien gute Fotos mit dem Smartphone machen können.