Tipps und Infos zum Spritpreis - Geld sparen an der Tankstelle
Tanken ist noch immer teuer. Doch warum ist das so? Wir erklären euch, welche Faktoren Einfluss auf den Spritpreis in Deutschland haben und was man jetzt noch über Sprit und Tankstellen wissen sollte.
Der Tankstellenbesuch ist seit dem Ukraine-Krieg für viele Autofahrer keine schöne Erfahrung, denn sie müssen besonders tief in die Tasche greifen. Darum lohnt sich vergleichen derzeit besonders.
Wie setzt sich der Spritpreis zusammen?
Den größten Teil der Spritpreise machen Steuern und Abgaben aus. Die Energiesteuer beträgt bei Benzin etwa 65,5 Cent pro Liter, bei Diesel sind es etwa 47 Cent. Hinzu kommt die zum Jahresbeginn erneut erhöhte CO₂-Abgabe, die Benzin um 7 Cent und Benzin um 8 Cent pro Liter teurer machen. Außerdem fällt noch die Mehrwertsteuer an.
Der nächstgrößte Faktor nach Steuern und Abgabe ist der Einkaufspreis für Benzin und Diesel. Dieser hängt vom Rohölpreis und dem Dollar-Kurs ab. Da Rohöl weltweit fast ausschließlich in Dollar gehandelt wird, wird der Einkauf auch teurer, wenn der Dollarkurs im Verhältnis zum Euro steigt.
Der letzte Bestandteil des Benzinpreises ist der sogenannte Deckungsbeitrag. Dieser umfasst Kosten für Transport, Lagerhaltung, Verwaltung, Vertrieb und die Weiterverarbeitung sowie die CO₂-Steuer und den Gewinn der Mineralölkonzerne.
Weniger verbrauchen: Tipps zum Spritsparen
Bei den derzeit hohen Benzinpreisen lohnt es sich umso mehr den eigenen Verbrauch zu reduzieren. Denn wer spritsparend fährt, kann bis zu 20 Prozent Benzin sparen. Diese Tipps reduzieren den Verbrauch eures Autos:
1. Im Auto Aufräumen
Als erstes lohnt sich ein Blick in den Kofferraum und auf die Rückbank. Gibt es hier Dinge, die man eigentlich gar nicht im Auto braucht und nutzlos durch die Gegen fährt? Denn jedes zusätzliche Kilo im Auto treibt den Verbrauch in die Höhe. Besonders wer viel in der Stadt fährt, kann hier einiges sparen. Denn beim Anfahren und Beschleunigen wirkt sich zusätzliches Gewicht besonders aus. Darum: Alles raus, was man nicht unbedingt dabeihaben muss.
Wer einen Dachbox oder Fahrradträger am Auto hat, sollte diese abmontieren, wenn man sie nicht braucht. Denn diese außen angebrachten Zusätze erhöhen den Benzinverbrauch besonders deutlich.
2. Fahrweise optimieren
Am meisten Sparpotential hat sicherlich unsere Fahrweise. Wer sich hier an einige Regeln hält, der kann seinen Benzinverbrauch signifikant senken:
- Vorausschauen fahren: Abbremsen und dann wieder Beschleunigen verbraucht viel Energie. Darum aufmerksam beobachten was auf der Straße geschieht und frühzeitig vom Gas gehen.
- Schnell hochschalten: Faustregel – bei selber Geschwindigkeit braucht das Auto in einem höheren Gang weniger Benzin, weil die Drehzahl geringer ist. Darum wann immer möglich hochschalten
- Langsamer fahren: Ja, für viele ist das hart zu hören, aber wer an der Tankstelle sparen will, der sollte den Fuß vom Gas nehmen. Denn bei hohen Geschwindigkeiten steigt der Benzinverbrauch übermäßig an. Darum auch auf der Autobahn besser im Bereich zwischen 100 und 120 km/h bleiben
3. Reifendruck prüfen
Zu wenig Luft in den Reifen führt zu einem höheren Rollwiderstand und damit auch einem höheren Kraftstoffverbrauch. Darum regelmäßig Reifendruck überprüfen.
4. Motor nicht warmlaufen lassen
Bei kaltem Wetter den Motor erst mal im Stand warmlaufen lassen? Das hat man früher so gemacht – ist aber schon seit Jahrzehnten nicht mehr nötig. Ganz im Gegenteil: Bei modernen Motoren ist das warmlaufen lassen im Stand eher schädlich – und verbraucht unnötig Kraftstoff.
5. Kurze Strecken vermeiden
Die Kraftstoffbilanz fällt bei kurzen Strecken von wenigen Kilometern besonders schlecht aus, da kalte Motoren mehr Sprit brauchen. Darum sollte man hier besonders überlegen, ob sich diese Fahrten nicht vermeiden lassen und man stattdessen zum Beispiel das Fahrrad nutzt oder zu Fuß geht.
Haben Markentankstellen besseres Benzin?
Das ist ein Tankmythos, der sich bis heute tapfer hält. Die klare Antwort auf die Frage lautet: Nein. Egal ob für Marken- oder Billigtankstellen: Grundsätzlich kommt das Benzin aus denselben Raffinerien. Der einzige Unterschied ist, dass Markentankstellen Additive bzw. Zusatzstoffe hinzufügen, die nach aktuellem Forschungsstand jedoch keinen Einfluss auf Qualität, Motorleistung oder Benzinverbrauch des Fahrzeugs haben.
Wichtig ist lediglich die sogenannte Oktanzahl, die bei Marken- und No-Name-Kraftstoff gleich ist. Die Oktanzahl ist das Maß für die Verbrennungsqualität von Ottokraftstoffen. Je höher die Oktanzahl, desto höher die Leistungsfähigkeit des Benzins und somit des Motors. Super hat 95 Oktan, Super Plus hat mindestens 98 Oktan.
Spar-Tipps beim Tanken
Wann ist der günstigste Wochentag zum Tanken?
In der Vergangenheit konnte man beobachten, dass die Spritpreise am Wochenende höher sind: Wer also Geld sparen will, tankt in der Regel unter der Woche günstiger. So sollte man besser nicht am Sonntag tanken, da die Kraftstoffpreise hier etwas teurer sind. Das könnte daran liegen, dass viele kleine Tankstellen sonntags geschlossen bleiben.
Wann ist die beste Zeit zum Tanken?
Cornelius Blanke vom ADAC rät im FFH-Interview Autofahrern am Abend zu tanken: Zwischen 18.30 und 19.30 Uhr sei Kraftstoff am günstigsten. Morgens, gegen 7 oder 8 Uhr, wenn Pendler unterwegs zur Arbeit sind, sei der Spritpreis hingegen am höchsten.
Sein Tipp außerdem: Den Luftdruck der Reifen kontrollieren. Denn ein zu niederiger Luftdruck führt zu einem höheren Spritverbrauch. Und: Gerade während der kalten Jahreszeit lässt sich Sprit sparen, wenn man während der Fahrt auf die Sitzheizung verzichtet und die Heizung nicht aufs Maximum dreht. Anstatt im T-Shirt zu fahren, sollte man sich für die Fahrt einfach warm genug anziehen.
Auch wichtig: Spritpreise immer vergleichen. Das geht zum Beispiel mit dem FFH-Sprit-Spion, der dir zeigt, wo du den günstigsten Spritpreis in der Nähe findest.