Leider nur ein Komödiendings - Kinotipp: Liebesdings mit Elyas M’Barek
Filmstar und Traummann Elyas M’Barek spielt einen Filmstar, der seinen neuen Film „Traummann“ promoten soll. FFH-Kinomann Volker Willner urteilt: Der Film hat Charme, nutzt aber sein Potential nicht. So ist „Liebesdings“ nur ein Komödiendings.
Zehn Euro kostet Dein Kinoticket, sechs ist es wert.
Die Filmpremiere geht mächtig in die Hose: Der Rummel, die Fans und eine fiese Klatschmagazin-Hyäne sind einfach zu viel. Der Star verdrückt sich und landet in einem feministischen Theater. Und weil die Komödie noch eine Liebesgeschichte braucht, landet der Hauptdarsteller im Bett der liebenswert-taffen Theaterfrau. Seine Karriere sagt leise Servus.
Es wird viel geplappert in „Liebesdings“, an schrägen Figuren fehlt es nicht. Ja, es wird klamaukig, und ein bisschen traurig wird es auch. Eine Stärke des Films ist, dass er meist angenehm unquirlig ist. Wenn jemand over the top daherkommt, gleicht jemand mit Herzenswärme aus. Oft ist das Elyas M’Barek. Er spielt unaufdringlich und charmant, mit einem guten Cast im Rücken.
Die gebürtige Marburgerin und Komödienspezialistin Anika Decker hat Regie geführt und das Buch geschrieben. Mit Til Schweiger hatte sie bei „Keinohrhasen“ und „Zweiohrküken“ zusammengearbeitet. Hier ist M’Barek als Frontmann definitiv die bessere Wahl.
Die Story will zu viel: Das gaga Showbusiness trifft auf MeToo, Sehnsucht nach Liebe und Jugendsünden. So streift der Film alles nur. Die prickelnde Liebesgeschichte zum Beispiel ploppt kurz auf und geht direkt unter in jeder Menge Drumrum. Da kommen auch Kracher-Ideen zu kurz - wie die tanzenden Tampons auf der Theaterbühne zum Song „Bleeding Love“. Während man sich fragt, wohin eigentlich die Reise geht, ist plötzlich schon Happy End und Abspann.
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