Assistenzhunde - Verblüffende Fähigkeiten der Vierbeiner
Die geliebten Vierbeiner sind nicht nur als Haustier und zum Kuscheln da. Sie können im Alltag Menschen mit Behinderung assistieren und sogar Menschenleben retten. Denn Hunde haben extrem feine Nasen: mit 25 mal mehr Geruchsrezeptoren als wir Menschen.
Hunde als Arzt: Krebs erschnüffeln
Mit ihren empfindlichen Nasen können trainierte Hunde Krankheiten riechen. Das funktioniert sogar bei vielen Krebs-Arten! Den Krebs erschnüffeln die Hunde entweder am Atem, Blut oder am Stuhlgang. Bei einer japanischen Studie mit Labradoren konnte der Krebs so in 98 Prozent der Fälle gefunden werden.
Die schlauen Tiere ersparen dem medizinischen Personal mühsame Laboranalysen und dem Patienten unangenehme Tests – allerdings lernt ein Hund nur die Unterscheidung zwischen zwei Gerüchen. Zum Beispiel: das Blut riecht nach Lungenkrebs oder eben nicht. Das heißt ein Hund kann immer nur eine Krebsart diagnostizieren.
Drogenhunde bei der Polizei
Kokain, Heroin und Cannabis sind meist die wichtigen Gerüche für einen Suchtmittelspürhund. Wie wird ein Hund aber überhaupt zum Drogenhund? Im Training werden einfach kleine Mengen von Drogen im Spielzeug versteckt, sodass der Hund spielerisch die Gerüche erlernt. Natürlich ohne, dass der Hund je mit den Substanzen tatsächlich in Kontakt kommt – da schon eine kleine Menge tödlich sein könnte. Im Ernstfall verharrt der Polizeihund in einer Position und zeigt mit seiner Nase in Richtung Droge, um seinem Führer den Fund zu signalisieren.
In diesen Bereichen helfen Hunde:
Assistenzhunde im Alltag
Vom Blindenhund, über den Diabetikerwarnhund, der bei einem niedrigen Blutzuckerspiegel rechtzeitig Alarm schlägt, zum Epilepsiewarnhund der frühzeitig einen Anfall erkennt und sogar Hilfe holen kann. Hunde können in vielen Bereichen helfen.
Auch Menschen im Rollstuhl können einen Assistenzhund haben, der sie im Alltag unterstützt und unter anderem Licht aus machen, Türen öffnen, Gegenstände aufheben oder auch beim Anziehen helfen kann.
Paul mit Assistenzhündin Buena bei FFH
Eine Ausbildung der Hunde dauert rund zwei Jahre und kostet bis zu 30.000 Euro. Die Kosten dafür müssen Betroffene häufig selber tragen. Nur bei Blindenhunden übernimmt die Krankenkasse die Kosten, da die Tiere hier als Hilfsmittel offiziell anerkannt sind.
Der gemeinnützige Verein VITA Assistenzhunde e.V. steht Menschen mit körperlicher Behinderung und anderen Krankheitsbildern zur Seite und verhilft ihnen so zu mehr Unabhängigkeit und Lebensqualität. Der Verein freut sich über Spenden - denn die intensive Ausbildung der Hunde und auch der Lebensunterhalt der Fellnasen sind kostenintensiv.
Lesehunde für Kinder
Den Lesehund findet man in Grundschulen. Er hilft Kindern nachweislich beim Lesen lernen. So funktioniert´s: Die Kinder lesen dem Hund laut vor. Denn Hunde sind die allerbesten Zuhörer, gerade für die Kleinen, die Probleme beim Vorlesen haben. Die Fellnasen sind geduldig und strahlen Ruhe aus, die den Kindern hilft, sich besser zu konzentrieren.
Hunde im Büro
Hunde im Büro verbessern das Arbeitsklima - sagt zumindest die Studie vom Bundesverband Bürohund. Und auch Hunde-Profi Martin Rütter ist absolut dafür, Fellnasen mitzubringen: "Hunde im Büro sind gut für die Kommunikation im Büro. Aber natürlich muss der Hund ein paar Spielregeln einhalten können.", sagt Martin Rütter.
Grundsätzlich muss natürlich der Arbeitgeber um Erlaubnis gefragt werden. FFH-Hörerin Catja Breiding aus Borken-Kleinenglis bringt ihre zwei Hunde Nala und Jasper mit ins Ingenier-Büro. Die Mehrheit der Kollegen war dafür – und auch der Chef hat sein "Go" gegeben. Und auch hier zeigt die Erfahrung: Gassigehen in der Mittagspause und Streicheleinheiten in stressigen Situationen sind gut für die allgemeine Stimmung bei der Arbeit.