Uninspirierter Standardthriller - Liam Neeson in "Retribution"
Liam Neeson muss wieder grimmig gucken. Und seine Familie retten. FFH-Kinomann Volker Willner urteilt: Wenig inspiriert runtergeschrubbter Standard-Thriller.
Zehn Euro kostet dein Kinoticket, sechs ist es wert.
Ach, Liam. Spielst du jetzt nur noch Rollen wie diese? Zu allem entschlossene Familienpapis, die retten und rächen? So haben wir dich schon oft genug gesehen.
„Retribution“ ist das Remake eines spanischen Films, von dem es auch schon ein deutsches Remake gibt: „Steig. Nicht. Aus!“ Wotan Wilke Möhring hat darin den Daddy gespielt, der seine Kinder in Berlin zur Schule kutschiert. Ein Anrufer droht, den Wagen in die Luft zu jagen, wenn er (Wotan/Liam) nicht genau das tut, was von ihm verlangt wird. Und Aussteigen ist verboten.
Ja, das alles hat Rasanz, die Bombe tickt und der Mann am Steuer schwitzt. Das ist alles so solide wie überraschungsarm. Der Film meistert die Challenge, starke Bilder zu liefern, obwohl er fast nur im Auto spielt. Liam Neesons Starpower als - mit 71 Jahren – sehr später Vater kann aber nicht wettmachen, dass „Retribution“ Dutzendware ist. Immerhin bekommen wir in den 90 Filmminuten auch eine Sightseeing-Tour durch die deutsche Hauptstadt.