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Tagesgeld, Festgeld, ETFs im Vergleich: Was für dich richtig ist

Wohin mit meinem Geld? - Tagesgeld und Festgeld - die Tipps

Wer am Monatsende nicht im Dispo ist, kann sich schon mal glücklich schätzen. Aber was soll man dann machen, mit dem Geld, das man gerade rumliegen hat? Jedenfalls sicher nicht rumliegen lassen. Wir haben mit Geldprofi und Finanztip-Chefredakteur Hermann-Josef Tenhagen gesprochen - und die besten Geldanlage-Tipps für deine Situation.

Im Angesicht der Inflation hat die Europäische Zentralbank die Leitzinsen mehrmals erhöht, das kommt seit einiger Zeit auch beim kleinen Bankkunden an: Es gibt wieder Geld fürs Geld! Jetzt wo sich die Inflation wieder abschwächt, klettern auch die Zinsen nicht mehr so schnell. Ob das Niveau noch steigt oder wieder sinkt - man weiß es nicht. Aber zur Zeit gibt es Zinsen - und wer jetzt noch wartet mit der Anlage, der bekommt ja gar nichts. Also los!

Tagesgeld, Festgeld, ETFs

Finanztip-Chefredakteur Hermann Josef Tenhagen über Geldanlage - was jetzt für wen das Beste ist, im Gespräch mit FFH-Moderatorin Evren Gezer.

© HIT RADIO FFH

Die wichtigsten Regeln

Wohin mit dem Geld?

Girokonto: Da nur lassen, was man da wirklich braucht - aber bloß nicht in die Miesen!

Die eiserne Reserve: Wenn Waschmaschine oder Auto kaputtgehen oder sonst was plötzlich ordentlich kostet, sollte man auf keinen Fall in den Dispo rutschen. Denn der kostet immer unheimlich viel Geld. Überziehungszinsen von bis zu 15% kann keine Geldanlage ausgleichen. Als guten Mittelwert nennt Hermann-Josef Tenhagen drei Monatsnettoeinkommen. Die sollten auf dem Tagesgeldkonto sein - denn da kann man immer sofort wieder dran, wenn's brennt.

Festgeld: Was darüber hinaus an Geld da ist und in absehbarere Zeit nicht gebraucht wird, kann auf sechs Monate, zwei oder gar mehr Jahre als Festgeld angelegt werden. 

Aktien in ETFs: Wer wirklich auf lange Sicht Geld anlegen will, für den empfehlen sich sogenannte ETFs. Die waren über längere Zeiträume auch bei starken Schwankungen an der Börse am Ende immer sehr einträglich. 

© dpa

Tagesgeld oder Festgeld?

Wie man sein Geld am besten anlegt, hängt ganz davon ab, wann man es braucht und was man erreichen will. 

Zu den Vorteilen einer Tagesgeldanlage gehört die Flexibilität. Du kannst beim Tagesgeld jederzeit wieder dran an dein Geld, wenn du es brauchst. Außerdem kostet ein Tagesgeldkonto meistens keine Gebühren. Allerdings gibt es für Tagesgeld weniger Zinsen und der Zinssatz kann schwanken.

Die Vorteile eines Festgeldkontos (auch Termingeld genannt) liegen bei dem garantierten Zinssatz über die gesamte Laufzeit. Du weißt also vorher schon, was dabei am Ende rauskommt. Außerdem sind aktuelle Festgeldzinsen meistens höher als die beim Tagesgeld. Falls du aber vor Ende der vereinbarten Laufzeit ans Geld dran musst, brauchst du ein vertraglich vereinbartes Sonderkündigungsrecht im Vertrag oder du musst der Bank eine Vorfälligkeitsentschädigung zahlen. Ins Festgeld sollte also nur Geld gesteckt werden, dass man während der vereinbarten Laufzeit sicher nicht braucht.

Tagesgeld und Festgeld - die besten Angebote

Tagesgeld: Für Neukunden 3,75% für 6 Monate gibt's zum Beispiel bei Comdirect oder Consorsbank, 3,6% bei 1822direkt.*

Festgeld: Für 12 Monate 3,85% pro Jahr gibt's z.B. bei Creditplus. Und für zwei Jahre empfiehlt Hermann-Josef Tenhagen zur Zeit die türkische Oyak Anker Bank, die aber auch Sitz in Deutschland hat, mit 4,1 %.*

Du findest irgendwo ein Angebot, das deutlich höher ist? Dann denk dran: Bei Banken mit Sitz in Deutschland greift die Einlagensicherung bis 100.000 €. Dein Geld kann nicht verloren gehen. Bei Banken irgendwo auf der Welt gibt's vielleicht mehr Zinsen - aber dein Risiko ist größer.

*(Stand: 17. Januar 2024)

An die Börse per ETF

Wer das Geld gerade nicht braucht und seinem Geld 10 bis 15 Jahre oder mehr Zeit lassen kann, für den gibt es auch die Möglichkeit, das Geld in die Börse zu investieren. Und zwar mit sogenannten ETF.

Ein Exchange Traded Fund (ETF) ist ein börsengehandelter Fonds, der darauf abzielt, die Performance eines bestimmten Indexes, wie beispielsweise des DAX oder des S&P 500, nachzubilden. Dabei kauft der ETF Anteile von den Unternehmen, die im jeweiligen Index gelistet sind, um dessen Zusammensetzung und damit Rendite zu spiegeln.

ETFs sind aus folgenden Gründen eine gute Geldanlage für einen langen Zeitraum von zehn oder mehr Jahren:

Breite Streuung: Durch die Investition in einen ETF wird das Geld automatisch über viele unterschiedliche Aktien oder Anleihen verteilt, was das Risiko von Verlusten durch die schlechte Performance einzelner Unternehmen mindert.

Niedrige Kosten: Im Vergleich zu aktiv gemanagten Investmentfonds haben ETFs in der Regel niedrigere Verwaltungskosten, da sie einfach einen Index nachbilden und nicht darauf abzielen, diesen zu übertreffen, was wiederum höhere Kosten durch häufige Handelsaktivitäten und Research nach sich ziehen würde. Schaut man sich die Statistiken der letzten Jahrzehnte an, haben teure, aktiv gemanagte Fonds auch meistens nicht besser abgeschnitten als ETFs.

Flexibilität und Liquidität: Da ETFs an der Börse gehandelt werden, können sie wie Aktien jederzeit während der Börsenzeiten gekauft und verkauft werden. Aber: Ruhe bewahren. Am besten kaufen oder Sparplan abschließen, und dann Augen zu und abwarten. An der Börse geht's auch mal runter und rauf, aber auf lange Sicht, haben laut Tenhagen die großen ETFs im Jahr im Schnitt 8 % Zinsen abgeworfen - das schafft kein Festgeld. 

Bei einer langfristigen Anlage profitieren Investoren auch vom Zinseszinseffekt, da bei vielen ETFs die erzielten Gewinne reinvestiert werden und über die Zeit exponentiell wachsen können.

Mehr Informationen zum Thema Festgeld, Tagesgeld und überhaupt zum Thema Geld findest du auf www.finanztip.de.

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