Kickers Offenbach: Trainer entlassen, Geschäftsführer geht freiwillig
Beben bei Kickers Offenbach - Trainer entlassen, Geschäftsführer geht
Beben bei Fußball-Regionalligist Kickers Offenbach: Die Hessen trennen sich mit sofortiger Wirkung von Cheftrainer Ersan Parlatan. Geschäftsführer Matthias Georg trägt diese Entscheidung nicht mit und wird den Verein in den kommenden Wochen verlassen.
Ersan Parlatan hatte das Amt an der Seitenlinie am 12. Oktober übernommen. Alfred Kaminski, Leiter des OFC-Leistungszentrums, wird zunächst bis zum Saisonende als Cheftrainer übernehmen.
Kaminski übernimmt als Interimstrainer
Kaminski hatte bereits im vergangenen Herbst für drei Spiele erfolgreich die Verantwortung übernommen und wird bereits am Freitag beim Heimspiel gegen den VfB Stuttgart II auf der Bank sitzen.
Erhoffte Entwicklung unter Parlatan blieb aus
Ersan Parlatan hatte seine Tätigkeit mit dem Spiel beim VfB Stuttgart II im Oktober 2022 begonnen und in der Folgezeit sowohl in der Liga als auch im Pokal stabile Ergebnisse eingefahren. Leider konnte die Mannschaft unter seiner Führung zuletzt nur noch unzureichende Leistungen und Ergebnisse vorweisen und nicht die erhoffte Entwicklung unter Beweis stellen.
Georg trägt Entscheidung nicht mit und geht
OFC-Geschäftsführer Matthias Georg hat dem Präsidium nach intensiver Abwägung mitgeteilt, dass er eine Freistellung des Cheftrainers inhaltlich nicht unterstützen und daher nicht mittragen kann. Infolgedessen haben beide Seiten auf Wunsch von Matthias Georg einvernehmlich vereinbart, die Zusammenarbeit am Ende der Saison zu beenden. Matthias Georg wird die Geschäftsführung des OFC in den kommenden Wochen fortführen, bis ein Nachfolger installiert wurde.
Georg angetreten für mehr "Kontinuität und Ruhe"
„Ich habe mir die Entscheidung wirklich nicht leicht gemacht. Letztlich bin ich hier jedoch angetreten, um mit Kontinuität und Ruhe auch durch sportliche Krisenzeiten hindurch etwas Nachhaltiges aufzubauen, so wie es auch in Steinbach gelungen ist. Den vorgetragenen Wunsch des Aufsichtsrats nach einer Freistellung des Cheftrainers kann ich mit meinen Erkenntnissen über die Gründe des aktuell ausbleibenden Erfolgs nicht in Einklang bringen", begründet der Geschäftsführer seine Entscheidung.
"Sichtweisen nicht mehr deckungsgleich"
Daher sind unsere Sichtweisen für das Arbeiten in der kurz- und mittelfristigen Zukunft nicht mehr deckungsgleich und dann ist eine Trennung im Sinne des OFC, der immer über jeder einzelnen Person steht, die beste und konsequente Lösung. Ich möchte mich bei der Mannschaft, der Geschäftsstelle, unseren treuen Fans und ausdrücklich auch beim gesamten Präsidium und Aufsichtsrat für die tolle Zeit bedanken und wünsche allen für die Zukunft nur das Beste", so Georg weiter.
Wagner: "Zeugt von Charakter und Konsequenz"
OFC-Präsident Joachim Wagner sagt über die Entscheidung des Geschäftsführers: „Wir bedauern die Trennung zum Saisonende von Matthias Georg sehr, denn er hat hier vom ersten Tag an eine seriöse und transparente Arbeit abgeliefert und sowohl im sportlichen als auch im kaufmännischen Bereich sehr wertvolle Entwicklungen angestoßen und Strukturen geschaffen. Seine Entscheidung können wir nicht in allen Punkten nachvollziehen, sie zeugt jedoch von Charakter und Konsequenz".
Sportliche Entwicklung "alarmierend"
Wagner betont aber: "Die sportliche Entwicklung in den letzten Monaten war aus unserer Sicht alarmierend und so nicht mehr tragbar. Insbesondere im Hinblick auf das wichtige Pokalhalbfinale beim FSV Frankfurt sowie auf die Planung der Saison 2023/2024 wollen wir einen neuen Impuls setzen und sind überzeugt davon, dass Alfred Kaminski der Mannschaft diesen Impuls unmittelbar geben kann. An dieser Stelle möchte ich mich auch bei Ersan Parlatan für seinen Einsatz für den OFC bedanken.“