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> Eintracht Frankfurt verliert Topspiel gegen VfB Stuttgart mit 1:2
25.11.2023, 20:32 Uhr
Heimniederlage im Topspiel -
Eintracht verliert 1:2 gegen Stuttgart
© dpa
Stuttgarts Deniz Undav (r) und Jamie Leweling (2.v.l.) jubeln nach dem Tor zum 2:1 neben Frankfurts Torwart Kevin Trapp (l) und Philipp Max.
Eintracht Frankfurt hat das Topspiel in der Fußball-Bundesliga gegen den VfB Stuttgart verloren. Die Hessen mussten sich im heimischen Deutsche Bank Park mit 1:2 geschlagen geben.
Dank eines Doppelpacks von Deniz Undav (1./45.+1 Minute) gewannen die Schwaben am Samstagabend mit 2:1 (2:1) und behaupteten nach zwölf Spieltagen mit 27 Punkten den dritten Tabellenplatz hinter Bayer Leverkusen und Bayern München. Vor 58 000 Zuschauern in der ausverkauften Frankfurter Arena traf Stuttgarts Waldemar Anton (26.) mit einem Eigentor zum zwischenzeitlichen Ausgleich für die Hessen, die zuvor acht Pflichtspiele nacheinander nicht verloren hatten. Mit 18 Zählern bleibt die Eintracht auf Rang sieben.
Frankfurter Fans protestieren gegen Polizeieinsatz
Beim Anpfiff von Schiedsrichter Felix Brych, der mit seinem 344. Bundesliga-Einsatz den Rekord von Wolfgang Stark einstellte und in der Halbzeit verletzt aufhören musste, fehlten im Frankfurter Fanblock hunderte Ultras. Mit der Aktion protestierten sie gegen einen ihrer Meinung nach unverhältnismäßigen Polizeieinsatz außerhalb des Stadions vor dem Spiel. Bei den heftigen Auseinandersetzungen setzte die Polizei eigenen Angaben zufolge auch Reizstoffe ein. Laut Eintracht-Vorstand Philipp Reschke war es vor Anpfiff zu "massiven Auseinandersetzungen" zwischen der Polizei und Frankfurter Fans gekommen. "Es gab dem Vernehmen nach Verletzte", berichtete Reschke nach der Partie.
Toppmöller: "Wir müssen das Spiel in der 1. Halbzeit entscheiden"
Eintracht-Trainer Dino Toppmöller spricht nach dem Spiel mit FFH-Sportchefin Sonja Pahl über das kuriose Match und attestiert seiner Mannschaft dabei eine starke 1. Halbzeit.
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Ja, ich glaube, dass es tatsächlich hinten raus dann mehr als verdient war, dass wir da noch den Ausgleich machen. Ich glaube, wir haben heute von der Spielkontrolle her bis jetzt das beste Spiel gemacht. Wir haben von der ersten Minute an ein sehr gutes Positionsspiel gehabt, haben uns von hinten gut nach vorne kombinieren können, haben dann im letzten Drittel leider das eine oder andere Mal die falsche Entscheidung getroffen, waren tick unsauber in unserem Passspiel, dann vor allem im letzten Drittel. Deswegen konnten wir uns in der ersten Halbzeit nicht belohnen. Und in der zweiten Halbzeit haben wir dann zumindest mal aus meiner Sicht ein bisschen weniger aus der Struktur gespielt. Die Jungs haben versucht, dann eigenständig natürlich auch Initiative zu ergreifen, wollten dann unbedingt das Tor des Erfolgserlebnisses. Und das ist für uns dann jetzt ein Prozess, dass wir dann auch in solchen Momenten, wenn es mal 0-1 steht oder wenn du noch ein Tor unbedingt schießen willst, dass wir dann auch noch mehr in der Struktur bleiben, weil wir dann auch noch besser zu Tormöglichkeiten kommen können. Wie schwierig war denn dieses Spiel heute auch aus einer mentalen Sicht heraus nach dem ganzen Theater vom Freitag? Ja, das war natürlich eine Wahnsinnsaktion, da brauchen wir nicht drüber reden, wenn so ein Spieler dann die Jungs, die Gruppe im Stich lässt. Die Jungs haben das am Donnerstag schon sensationell gut gemacht und ich bin total stolz auf die Bereitschaft, auf den Einsatz, wie wir als Gruppe auch heute wieder aufgetreten sind. Das ist halt auch die Aufgabe für uns in Zukunft, dass wir das Ganze im Kollektiv versuchen aufzufangen, im Kollektiv zu lösen. Was mir extrem gut gefällt, dass man, glaube ich, auch von außen das Gefühl hatte, dass jeder, der auf dem Platz war, sich für Eintracht Frankfurt zerreißt. Und das ist einfach für uns das Wichtigste, das zu sehen. Und dann werden wir auch solche Heimspiele demnächst nochmal gewinnen.
Fans: "Ohne die Fans funktioniert es nicht"
Die Fans sind nach dem Spiel am FFH-Mikro hin unzufrieden mit dem Ergebnis und der ausbleibenden Unterstützung der Frankfurt-Ultras.
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Ein richtiges Spiel kam ja gar nicht auf. Ich sage mal, die eigenen Fans, das ist schon eine Macht. Und wenn die fehlt, dann kommt es eben auch nicht in den Spiellauf. Und von daher funktioniert es nicht. Punkt. In der ersten Halbzeit hat man noch ein bisschen Pech gehabt. Da hätten wir eigentlich in Führung gehen müssen. Und in der zweiten Halbzeit kam von der Eintracht gar nichts mehr. Die Ultras tun der Eintracht halt im Moment einen Bärendienst erweisen. Das ist ganz, ganz schlecht. Mit den Störereien, die insgesamt passieren, ist kein Ruhmesblatt für die Eintracht. Und vor allen Dingen nicht für die Ultras. Die können das besser. Definitiv.
Blitzstart von Stuttgart
Kaum lief die Partie, jubelten die Gäste. Undav traf nach nicht einmal 60 Sekunden mit seinem sechsten Saisontor zur Führung für den VfB, bei dem Top-Torjäger Serhou Guirassy knapp eine Stunde lang nur auf der Bank saß."Das ist die Sicherheitsvariante. Er ist 24 Stunden nach Hause gereist, letztes Mal kam er auch von der Nationalmannschaft und hat sich verletzt", begründete Stuttgarts Trainer Sebastian Hoeneß seine Entscheidung. Die Eintracht zeigte sich von dem frühen Schock unbeeindruckt und berannte unermüdlich das gegnerische Tor.
Skhiri: "Die zweite Halbzeit war zu wenig"
Mittelfeldspieler Ellyes Skhiri analysiert das Spiel am FFH-Mikro.
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Ich glaube, die erste Halbzeit war gut, mit einer guten Intensität und einer guten Spielqualität. Aber wir hatten die zweite Rekord-Opportunität und das war schwer, weil wir gut im Spiel waren. Und die zweite Halbzeit, da waren wir vielleicht ein bisschen zu wenig, mit weniger Qualität, mit Ballett. Das war schwer für uns, aber wir waren ein gutes Team aus Stuttgart und müssen immer lernen.
Krösche: "Unsere Fans sind extrem wichtig für uns"
Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche spricht am FFH-Mikro über die ausbleibende Unterstützung der Fans.
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Es ist natürlich so, dass unsere Fans immer extrem wichtig sind für uns und die uns auch in den letzten Minuten tragen, gerade bei Heimspielen und auch in der Vergangenheit. Und heute leider natürlich das auch schon einfluss hat. Das ist ja klar, weil wir brauchen unsere Fans und das ist immer ein wichtiger Faktor. Und leider heute war das halt anders.
Eintracht-Ausgleich durch Eigentor
Erst scheiterte Eric Junior Dina Ebimbe mit einem Schuss an VfB-Keeper Alexander Nübel, dann verfehlte Ansgar Knauff knapp das Ziel. Mitte der ersten Halbzeit wurden die Frankfurter für ihre Bemühungen belohnt. Eine Flanke von Philipp Max fälschte Stuttgarts Abwehrspieler Anton mit dem Kopf so unglücklich ab, dass sich der Ball als Bogenlampe über Nübel hinweg ins lange Eck senkte. Nach 34 Minuten musste dann Brych auf der Eintracht-Bank behandelt werden, nachdem er zuvor weggeknickt war. Der 48-Jährige konnte die Spielleitung zunächst zwar fortsetzen, doch nach dem Wechsel ging es für Brych wegen einer Knieverletzung nicht mehr weiter. Für ihn übernahm der Vierte Offizielle Patrick Schwengers.
VfB-Siegtreffer kurz vor der Halbzeit
Zu diesem Zeitpunkt lagen die Stuttgarter durch den zweiten Treffer von Undav erneut vorn. Der 27 Jahre alte Stürmer hatte kurz vor der Pause per Kopf getroffen. Wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung des Schützen wurde das Tor zunächst nicht gegeben. Der Videobeweis sorgte dann aber für Klarheit und Jubel bei den Gästen. Mit Wiederbeginn verdienten sich die Schwaben die erneute Führung, waren sie nun doch das aktivere Team. Der Eintracht fehlte es an Kreativität und Durchschlagskraft, um die ballsicheren Schwaben in Gefahr bringen zu können. Vielmehr hätte Guirassy in der Schlussphase das Ergebnis für die Gäste ausbauen können, doch der Torjäger verfehlte um wenige Zentimeter sein 16. Saisontor.