FFH Sporttalk mit MT-Kapitän - Timo Kastening: "Glaube an unsere Stärke"
Die MT Melsungen greift heute (Samstag, 13. April) nach den Sternen: Unser nordhessischer Handball-Bundesligist geht als Außenseiter in das Pokal Final Four in Köln. Aber genau das ist die Chance! Sieht auch MT-Kapitän Timo Kastening so - in der neusten Folge FFH-Sporttalk mit Sportchefin Sonja Pahl.
Kastening nimmt sich in der Trainingshalle in Melsungen ausführlich Zeit und analysiert den bisherigen Saisonverlauf, der zu diesem schönen Highlight geführt hat. Er sagt: "Ich würde schon sagen, wenn du vor der Saison auf unsere Mannschaftsstärke geguckt hast, war das durchaus im Rahmen des Möglichen. Allerdings ist es auch so, dass in einem Pokalwettbewerb immer alles oder vieles passen muss, um dann auch ins Halbfinale einzuziehen."
Saisonstart hat Team beflügelt
Besonders der starke Saisonstart der Nordhessen, bei dem die ersten sieben Ligaspiele allesamt gewonnen werden konnten, habe laut Kastening neue Kräfte freigesetzt. " Vor allem der Saisonstart hat uns beflügelt und hat uns auch so einen gewissen Glauben an unsere eigene Stärke gegeben. Davon können wir jetzt bis zum Ende der Saison vielleicht auch ein bisschen zehren. Sowas ist eigentlich immer eine Paarung aus harter Arbeit, aus einer Teamchemie, die stimmen muss, und auch aus vielleicht mal so ein bisschen Glücksmomenten in Spielen, die du vielleicht verlieren solltest, aber dann auch mal mit einem oder mit zwei Toren gewinnst. Ich glaube, das sind so viele Kleinigkeiten, die da auftauchen. Und jetzt stehen wir im Halbfinale und gucken, was wir da noch erreichen können", sagt der 28-Jährige.
Teamgefüge kann man nicht herbeireden
Im Talk berichtet Kastening mit einem Augenzwinkern auch, wie viel Frikadellen-Vorrat mit nach Köln reist und was der eigentliche Erfolgsfaktor in dieser Saison ist: "Ich glaube schon, dass wir uns auch innerhalb der Mannschaft bewusster gemacht haben, was wir erreichen wollen und was was müssen wir dafür geben. Du musst ein gemeinsames Ziel haben. Wir wollten nach außen transportieren, dass wir zugänglicher geworden sind, dass wir auch als Mannschaft uns auf der Platte präsentieren. Es geht nicht darum, dass wir jetzt 16 Freunde sind und alles ist Friede, Freude, Eierkuchen, sondern dass wir professionell zusammenarbeiten und dass daraus etwas entsteht. Du kannst ein Teamgefüge nie herbeireden, sondern das muss von innen heraus kommen und das habe ich dieses Jahr auch wahrgenommen und dementsprechend ist es für mich kein Zufall, dass wir dieses Jahr eine stabilere Saison spielen als in den Vorjahren."
Liga-Unentschieden gibt Rückenwind
Vor wenigen Tagen haben die Melsunger in der Bundesliga erst gegen Top-Team Flensburg gespielt. Zu Hause gab es ein 25:25-Unentschieden auf den letzten Drücker. Ein Ergebnis das Mut macht für das Pokal-Halbfinale gegen den Favoriten: "Vor dem Spiel jetzt in der Liga gegen Flensburg habe ich gedacht, vielleicht ist es gar nicht so gut, wenn du gegen denselben Gegner in zwei Wochen zweimal spielst. Aber unter der Voraussetzung, dass wir im Hinspiel in Flensburg ordentlich vermöbelt wurden, eigentlich keine Chance hatten und man irgendwie nicht so richtig wusste, okay, wie nah sind wir jetzt aktuell an so einem Top-Team dran? Und dann mit der Heimkulisse im Rücken, mit einem überragenden Simic im Tor, mit einer Abwehr, die wieder die Aggressivität und die Lauffreudigkeit gefunden hat, wie wir sie brauchen, um ein Top-Team zu schlagen, war das für uns als Mannschaft jetzt vor dem direkten Duell mit Flensburg wieder, glaube ich, ziemlich gut zu sehen. Okay, wir können in einem Spiel gegen einen Top-Gegner auf dem Punkt motiviert und da sein und ich glaube, dass jetzt der Mannschaft ziemlich viel Rückenwind geben kann", glaubt Kastening.
Persönliches Glück in Nordhessen gefunden
Kastening, der seit 2020 in Melsungen spielt, verrät im FFH-Sporttalk auch, dass er in Nordhessen sein persönliches Glück gefunden hat. Er strahlt: "Ja, ich fühle mich in Kassel und Melsungen super wohl. Das Umfeld passt. Die Fans sind super. Ich habe meine Freundin hier gefunden. Ich fühle mich wohl. Ich habe meine Heimatnähe nach Hannover trotzdem gegeben, sodass ich an einem freien Tag auch meine für mich sehr, sehr unglaublich wichtige Familie und Freunde sehen kann. Ich spiele Handball auf allerhöchstem Niveau. Das war auch einer der Gründe, warum ich hierher gekommen bin, um mich auch mit der MT, so wie ich es damals in Hannover getan habe, Jahr für Jahr weiterzuentwickeln. Nach wie vor haben wir hier ganz, ganz viel ungenutztes Potenzial, wo ich glaube, dass man auch in den nächsten Jahren noch weiter vorankommen kann. Und das rundet das Gesamtbild eigentlich ab."
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