Cannabis-Legalisierung - Gesetz-Entwurf zu streng?
An den Eckpunkten von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) für die Legalisierung der Droge Cannabis gibt es in der Ampel-Koalition Kritik, sie setzten zu enge Grenzen.
"Denn das Eckpunktepapier - soweit bekannt - verfehlt das primäre Ziel, den Schwarzmarkt ein großes Stück zurückzudrängen", erklärte die drogenpolitische FDP-Fraktionssprecherin Kristine Lütke in der "Bild"-Zeitung. Die in den Eckpunkten festgelegte Obergrenze für den berauschenden Wirkstoff THC sei willkürlich gezogen und öffne dem illegalen Handel weiter Tür und Tor. Das Papier sieht vor, dass der THC-Gehalt in legal gehandeltem Cannabis maximal 15 Prozent betragen darf.
Mehr Rauschpotenzial gefordert
Auch die Produzenten- und Händlerbranche verlangt mehr Rauschpotenzial. Der Geschäftsführer des Cannabis-Großhändlers Cansativa, Jakob Sons, sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: "Wenn die Konsumenten in legalen Shops nicht das Gewünschte bekommen, dann bleiben sie bei ihrem bekannten Schwarzmarktdealer."
Kritik an mangelhaftem Gesundheitsschutz
Der CDU-Gesundheitsexperte Erwin Rüddel bemängelte hingegen in "Bild", dass Lauterbach "mehr Wert auf Entkriminalisierung als auf den Gesundheitsschutz" legt. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte hält die Legalisierung gerade für Unter-25-Jährige für problematisch. "Das Hirn ist erst mit etwa 25 Jahren ausgereift", sagte Verbandschef Thomas Fischbach der Zeitung. Regelmäßiger Cannabis-Konsum störe die Hirnentwicklung dauerhaft. "Es muss verhindert werden, dass Ältere vorgeschickt werden, um die Substanzen an Jüngere zu verticken."
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