ADAC: Besonders viele Lastwagen-Falschparker auf A7 bei Kassel
ADAC-Test auf Rastanlagen - Viele LKW-Falschparker auf A7 bei Kassel
Ein LKW-Fahrer geht an seinem Fahrzeug vorbei. An Hessens Autobahnen fehlen hunderte Lastwagen-Parkplätze. LKW-Fahrer weichen deshalb auf Nothaltebuchten oder Ein- und Ausfahrten aus, um zu parken und ihre Ruhezeiten einhalten zu können.
Falsch geparkte Lastwagen auf Autobahn-Rastanlagen sind einem ADAC-Test zufolge nachts "eher die Regel". In Nordhessen ist es - laut Autoclub - besonders schlimm.
Der ADAC hat an 96 Rastanlagen in 14 Bundesländern gezählt, wie viele Lastwagen zwischen 22.00 Uhr und Mitternacht falsch abgestellt waren. Ergebnis: "90 Prozent der Lkw parken mangels Stellflächen in absoluten Haltverboten." Die meisten Falschparker fanden die Tester in Nordhessen - auf der Raststätte Kassel Ost Lohfelden (A7) mit zehn hochriskant abgestellten Lastwagen.
Mehr als 20.000 Stellplätze fehlen
Weil mehr als 20 000 Stellplätze fehlten, müssten sich Lkw-Fahrer Nacht für Nacht nach Alternativen umsehen - die Folge sei mitunter ein "großes Sicherheitsrisiko", warnte der ADAC. An jeder zweiten Anlage werde "hochriskant geparkt", etwa im Ein- oder Ausfahrtbereich oder auf dem Seitenstreifen der Autobahn.
Falschparker auf 86 von 96 Rastanlagen
Auf 86 der 96 Rastanlagen standen Lkw demnach im absoluten Halteverbot oder auf nicht erlaubten Parkflächen etwa für Autos. Das Parken außerhalb markierter Flächen, etwa in den Fahrgassen zwischen den Stellplätzen, "war dann schon fast die Regel": "Zwei Anlagen waren so zugeparkt, dass sie nicht ausgezählt werden konnten, weil der Tester nicht einmal eine Möglichkeit fand, um seinen Pkw abzustellen." In Wildeshausen Nord (A1, Niedersachsen) standen bis zu acht Lkw im "roten" Gefahrenbereich.
Es geht auch anders
Positiv aufgefallen sei nur eine einzige Anlage: Lüneburger Heide West an der A7 in Niedersachsen. Hier hätten die Tester keinen falsch geparkten Lkw gesehen. Neben der Raststätte Lüneburger Heide West fielen auch Fliegwiese West (A5, Baden-Württemberg), Bönningstedt West (A7, Schleswig-Holstein) sowie Plater Berge West (A14, Mecklenburg-Vorpommern) positiv auf.
Drakonische Strafen in Österreich und Italien
Österreich und Italien bekämpften das Falschparken mit Videoüberwachung an den Rastanlagen und drakonischen Strafen. In Deutschland dagegen zahlten Lkw-Fahrer für Parken im absoluten Halteverbot im besten Fall nur 35 Euro.
