Barmer-Report - Nordhessen häufiger übergewichtig
Schweres Übergewicht kommt in Nordhessen häufiger vor als im Rest des Bundeslandes. Das zeigt der Morbiditäts- und Sozialatlas der Krankenkassen Barmer. Demnach waren im Jahr 2021 rund 36,9 von 1000 Menschen im Werra-Meißner-Kreis schwer adipös (ab einem Body-Mass-Index von 35).
Damit liegt die Zahl der Betroffenen 40 Prozent über dem Niveau des Bundes (26,4 pro 1000) und rund 53 Prozent über dem hessischen Durchschnitt (24,1 pro 1000). Auch im benachbarten Landkreis Kassel lag die Zahl der Diagnosen mit 32,1 je 1000 Menschen 21 Prozent über dem Bundesdurchschnitt.
Südhessen seltener betroffen
In Südhessen und im Rhein-Main-Gebiet lag die Zahl der schweren Adipositas-Erkrankungen hingegen niedriger. In Wiesbaden erhielten 18,3 Menschen von 1000 eine entsprechende Diagnose, in Frankfurt waren es 18,6 und in Darmstadt 20,4.
Erkrankung im Hochtaunuskreis am seltensten
Mit 17,4 Adipositas-Diagnosen je 1000 Menschen trat die Erkrankung im Hochtaunuskreis hessenweit am seltensten auf. Einen Ausreißer bildet Offenbach: Unter 1000 Menschen, die in Offenbach am Main wohnen, waren 31,1 von schwerer Adipositas betroffen. Damit lag die Zahl erheblich über den Werten der umgebenden Landkreise.
Zusammenhang mit Einkommen und Bildung
Der Report zeigt einen Zusammenhang zwischen schweren Formen der Adipositas und Sozialfaktoren wie Alter, Geschlecht, Einkommen und Bildung. So liegt die Rate der Diagnosen unter Hauptschulabsolventen mehr als doppelt so hoch als unter Abiturienten. Bei Menschen mit höherem Einkommen trat die Krankheit seltener auf als bei Menschen, die wenig verdienen.
Für den Morbiditäts- und Sozialatlas wurden Daten der Barmer unter Einbeziehung von soziodemografischen Faktoren, Regionalität und Morbidität auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet. Bei der Barmer in Hessen sind 744 000 Menschen versichert.