Kostenlose Drogen-Prüfungen: Frankfurt steht "in den Startlöchern"
Kostenlose Drogen-Prüfungen - Frankfurt steht "in den Startlöchern"
Kostenlose Drogen-Prüfungen soll es bald auch in Hessen geben. Das hat Gesundheitsminister Kai Klose jetzt angekündigt. Mit den Pilotprojekten sollen Drogenkonsumenten vor gestrecktem oder verunreinigtem Stoff geschützt werden.
Bei dem sogenannten "Drug-Checking" können Konsumenten die Inhaltsstoffe ihrer gekauften Drogen auf Gesundheitsgefahren untersuchen lassen. Schon bald sollen sich hessische Städte für die Pilotprojekte bewerben können.
Frankfurt ist bereit
Hessens größte Stadt Frankfurt begrüßt das. Eine Sprecherin sagt auf Nachfrage von HIT RADIO FFH: "Wir stehen seit Jahren in den Startlöchern. Unsere Konzepte liegen in der Schublade." Die Drogen-Prüfungen seien eine gute Gelegenheit, um besonders mit jungen Menschen aus der Partyszene in Kontakt zu kommen.
"Wir können beraten und über Hilfsangebote aufklären", sagt die Stadtsprecherin. Sie hofft jetzt auf einen zügigen Start des Projekts: Schon im Sommer solle es in Frankfurt bestenfalls losgehen.
Beratung vor "Drug-Check"
Die sogenannten "Drug-Checks" erfolgen anonym, können stationär oder auch mobil angeboten werden, sagte uns Minister Klose. Vor allem synthetische Drogen kann man prüfen lassen. Voraussetzung: Die Drogenkonsumenten müssen an einem Beratungsgespräch teilnehmen.
Neues Gesetz ermöglicht "Drug-Checking"
Pilotprojekte zum "Drug-Checking" gab es bereits in Berlin und in Thüringen. Nach einem Bericht des RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) plant das jetzt auch Baden-Württemberg. Hintergrund ist ein neues Gesetz, das solche Angebote bundesweit ermöglichen soll. Die Länder sollen Modellvorhaben erlauben können, "wenn mit der Analyse eine Risikobewertung und gesundheitliche Aufklärung verbunden ist".
Hoffnung auf weniger Drogentote
Dies werde die Zahl der Drogentoten reduzieren, sagte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Das Gesetz wurde kürzlich vom Bundestag beschlossen und geht noch abschließend in den Bundesrat. Der genaue Startzeitpunkt für entsprechende Modelle sei derzeit allerdings noch offen, teilte eine Sprecherin der Landesregierung Baden-Württemberg dem RND mit.