Streit um weitere Finanzierung - Länder beraten über 49-Euro-Ticket
Die Verkehrsministerinnen und -minister der Länder beraten an diesem Donnerstagnachmittag mit dem Bund in einer digitalen Sonderkonferenz über die künftige Finanzierung des Deutschlandtickets für Busse und Bahnen.
Der nordrhein-westfälische Minister Oliver Krischer (Grüne), der aktuell Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz ist, hatte vor einem Aus des Angebots gewarnt. Wenn nicht sehr zeitnah eine Lösung gefunden werde, dann werde das erfolgreiche Ticketmodell "ganz schnell wieder Geschichte", hatte Krischer gesagt.
Länder suchen gemeinsame Linie
Bei der Sonderkonferenz wollen die Länder eine gemeinsame Haltung abstimmen und mit dem Bund über die Lage sprechen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) forderte eine gesicherte dauerhafte Finanzierung, damit das Deutschlandticket langfristig Erfolg habe und mehr Menschen in den Nahverkehr hole. "Das Deutschlandticket ist ein Meilenstein für den öffentlichen Nahverkehr", sagte vzbv-Vorstand Ramona Pop.
Verbraucherschützer: Preissteigerung "inakzeptabel"
Mit dem neuen Ticket sei die Nutzung von Bus und Bahn "so einfach wie nie", und die meisten Verbraucher seien deutlich günstiger unterwegs. Die Diskussionen um die Finanzierung sorgten aber für Verunsicherung. Pop sprach sich gegen eine mögliche Preissteigerung aus. "Eine Preissteigerung vom gerade eingeführten Deutschlandticket für 49 Euro ist inakzeptabel."
Umgang mit Mehrkosten ab 2024 unklar
Seit dem 1. Mai kann man mit dem D-Ticket in Bussen und Bahnen im bundesweiten Nahverkehr für 49 Euro im Monat fahren - mit einem digital buchbaren, monatlich kündbaren Abonnement. Bund und Länder schießen nach einer grundsätzlichen Verabredung bis 2025 jeweils 1,5 Milliarden Euro pro Jahr zu. Umstritten sind aber die möglichen Mehrkosten des Deutschlandtickets. Im ersten Jahr sollen die Mehrkosten noch zur Hälfte geteilt werden - diese "Nachschusspflicht" aber ist von 2024 an offen.