Deutlich abgeschwächt: Inflation sinkt im September auf 4,5%
Deutlich abgeschwächt - Inflation sinkt im September auf 4,5%
Hohe Teuerungsraten machen den Menschen in Deutschland seit Monaten zu schaffen. Im September verliert die Inflation nun deutlich an Tempo.
Die Verbraucherpreise lagen im September um 4,5 Prozent über dem Vorjahresmonat - nach 6,1 Prozent im August, wie das Statistische Bundesamt auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Eine Vier vor dem Komma bei der Teuerungsrate gab es zuletzt im Februar vergangenen Jahres mit damals 4,3 Prozent. Nach Beginn des Ukraine-Krieges waren die Energiepreise rasant gestiegen und hatten die Inflation insgesamt angeschoben.
Hohe Preise bremsen Konsum
Die gestiegenen Preise sind seit Monaten eine Belastung für Verbraucherinnen und Verbraucher. Die Menschen können sich für ihr Geld weniger leisten. Das bremst den privaten Konsum, der eine wichtige Stütze der deutschen Wirtschaft ist. Die Bundesregierung bemüht sich um Entlastung, unter anderem durch rückwirkend zum 1. Januar geltende Preisbremsen, die Erdgas, Strom und Fernwärme erschwinglicher machen sollen.
Nahrungsmittel deutlich teurer als ein Jahr zuvor
Besonders deutlich verteuerten sich im September innerhalb eines Jahres den vorläufigen Zahlen zufolge erneut Nahrungsmittel mit 7,5 Prozent. Der Anstieg der Energiepreise schwächte sich dagegen deutlich ab. Haushaltsenergie und Kraftstoffe kosteten 1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Volkswirte nicht überrascht
Volkswirte hatten mit einer Abschwächung der Inflation im September gerechnet, weil der Effekt des 9-Euro-Tickets und des Tankrabatts inzwischen aus dem Vorjahresvergleich herausfällt. Im Sommer 2022 hatten das auf drei Monate befristete 9-Euro-Ticket und der Tankrabatt den Anstieg der Verbraucherpreise zeitweise gebremst. Das seit Mai 2023 geltende Deutschland-Ticket ist mit 49 Euro deutlich teurer.
Weitere Abschwächung der Inflation erwartet
Bis zum Jahresende dürfte sich die Teuerungsrate Ökonomen zufolge weiter abschwächen. "An der Preisfront entspannt sich die Lage nach und nach", sagte Oliver Holtemöller vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle. Die Energierohstoffpreise seien inzwischen deutlich niedriger als auf ihrem jüngsten Höhepunkt, das dämpfe die Entwicklung der Verbraucherpreise.
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