Geplante Lauterbach-Entführung: Verdächtiger aus Südhessen schweigt
Geplante Lauterbach-Entführung - Verdächtiger schweigt nach Festnahme
Polizei und Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt haben einen Terror-Verdächtigen aus dem Umfeld der "Vereinten Patrioten" im Kreis Bergstraße festgenommen (Symbolbild).
Im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen die mutmaßliche Terrorgruppe "Vereinte Patrioten" haben Ermittler in Hessen einen Verdächtigen festgenommen - zu den Vorwürfen gegen ihn schweigt der 61-Jährige. Er kam schon am Dienstag in Untersuchungshaft.
Auch bundesweit wurde gegen weitere mutmaßliche Mitglieder der Gruppierung vorgegangen.
Verdächtiger schweigt zu Vorwürfen
Der Mann habe keine Angaben zu der Sache gemacht - weder vor dem Richter noch bei der Festnahme, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Mittwoch. Derzeit würden die weiteren Ermittlungen laufen und Datenträger ausgewertet, die sichergestellt worden seien.
61-Jähriger verhaftet
Der 61-Jährige lebte laut Ermittlern im Kreis Bergstraße und wurde dort auch festgenommen. Ihm werden die Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens, die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung sowie die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat vorgeworfen.
Datenträger und Waffen sichergestellt
Die Wohnung des Mannes sei durchsucht worden, teilten die Ermittler weiter mit. Dabei seien zahlreiche elektronische Speichermedien, eine Armbrust, eine Luftdruckwaffe und verschiedene Dokumente sichergestellt worden.
Gruppe plante gewaltsamen Umsturz
Der Verdächtige soll an den Treffen der Vereinigung teilgenommen und sich unter anderem bereit erklärt haben, an der geplanten Entführung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) mitzuwirken. Er soll seine Garage als Lagerplatz für Waffen angeboten haben, die für den Umsturzversuch verwendet werden sollten.
Prozess gegen Anführer läuft bereits
Die mutmaßlichen Rädelsführer der "Vereinten Patrioten" stehen derzeit in Koblenz vor Gericht. Ihnen wird vorgeworfen, die terroristische Vereinigung gegründet zu haben oder darin Mitglied gewesen zu sein. Die Gruppe wollte laut Anklage unter anderem Chaos durch einen großflächigen Stromausfall verursachen, Bundesgesundheitsminister Lauterbach entführen und eine neue Verfassung nach dem Vorbild des Kaiserreichs einführen.
