Bahnstreik darf stattfinden - Bahn scheitert erneut vor Gericht
Der Streik der Lokführergewerkschaft GDL kann wie geplant stattfinden. Das Hessische Landesarbeitsgericht hat am Dienstag in Frankfurt einen Antrag der Deutschen Bahn auf eine Einstweilige Verfügung gegen den Streik abgelehnt. Bahnkunden müssen sich bis einschließlich Freitag auf zahlreiche Zugausfälle und Verspätungen einrichten.
Streik im Güterverkehr hatte schon vor der Entscheidung begonnen
Wie ein Sprecher des bundeseigenen Konzerns am Dienstagabend bestätigte, hatten die ersten Lokführer um 18.00 Uhr ungeachtet einer noch ausstehenden Gerichtsentscheidung die Arbeit niedergelegt. Vor dem Landesarbeitsgericht in Frankfurt wurde zu dieser Zeit noch über einen Eilantrag der Bahn verhandelt, die den Streik per einstweiliger Verfügung stoppen wollte.
Personenverkehr wird ab zwei Uhr bestreikt
Im Personenverkehr soll der Streik nach Gewerkschaftsplänen am Mittwochmorgen um 2.00 Uhr beginnen. Das Streikende ist für Freitagabend, 18.00 Uhr, angekündigt. Die Bahn und die GDL verhandeln seit Anfang November über neue Tarifverträge.
Verhandlungen sind festgefahren
Der Konflikt hat sich in sehr kurzer Zeit verschärft. Bereits nach zwei Verhandlungsrunde erklärte GDL-Chef Claus Weselsky die Gespräche für gescheitert. Hauptknackpunkt ist die Forderung der GDL nach einer Senkung der Wochenarbeitszeit bei vollem Lohnausgleich. Die DB lehnt das bisher rigoros ab und ist lediglich bereit, über eine Anpassung der Wahlmodelle zu verhandeln.
Deutsche Bahn enttäuscht von Entscheidung
Die Deutsche Bahn bedauere die Einschränkungen durch den 64-stündigen GDL-Streik, hieß es in einer Mitteilung. "Wir haben uns, insbesondere für die Fahrgäste, ein anderes Ergebnis gewünscht, müssen die Entscheidung des Gerichts aber akzeptieren", sagte Florian Weh, Hauptgeschäftsführer des DB-Arbeitgeberverbands AGV MOVE. Die Deutsche Bahn habe sich auf den GDL-Streik vorbereitet und plane den Einsatz von Mitarbeitenden und Fahrzeugen entlang eines Notfahrplans. Dieser sei bereits in allen Auskunftsmedien enthalten.
Bahn: GDL muss sich bewegen
"Die GDL will eins zu eins ihre Forderungen durchsetzen, andernfalls streikt sie. So funktionieren Tarifverhandlungen aber nicht", sagte Weh. "Wir haben uns bewegt, jetzt ist die GDL an der Reihe."