Im Tarifstreit mit der GDL - Deutsche Bahn legt neues Angebot vor
Es kommt wieder Bewegung - in den Tarifstreit zwischen der Lokführergewerkschaft GDL und der Deutschen Bahn. Man habe der GDL ein neues Angebot vorgelegt, sagte DB-Personalvorstand Martin Seiler am Freitag (19. Januar) in Berlin.
Der Konzern bietet der Gewerkschaft darin unter anderem ein weiteres Wahlmodell zur Arbeitszeit an. DB-Personalvorstand Martin Seiler sagte, dass gemäß dem Angebot Beschäftigte eine Stunde weniger Arbeit bei vollem Lohn ab dem 1. Januar 2026 wählen könnten. Wer sich gegen die Absenkung entscheide, bekomme 2,7 Prozent mehr Geld. In Summe erhielten die Beschäftigten in diesem Fall ab dem 1. Januar 2026 fast 13 Prozent mehr Entgelt als aktuell. Das Wahlmodell ab 1. Januar 2026 richtet sich an Lokführer und das Zugpersonal.
Tarifstreit seit Anfang November
Die Bahn und die GDL stecken seit Anfang November in einem Tarifkonflikt. Die GDL erklärte die Gespräche bereits nach der zweiten Verhandlungsrunde für gescheitert und rief zu zwei Warnstreiks auf. Nach einer Urabstimmung unter den Mitgliedern über unbefristete Streiks wurde zuletzt drei Tage am Stück die Arbeit niedergelegt. Im Personenverkehr sorgten die drei Arbeitskämpfe stets für Tausende Zugausfälle, im Güterverkehr für lange Rückstaus.
GDL hatte mit längeren Streiks gedroht
Vor einer Woche hatte GDL-Chef Claus Weselsky angedroht, erneut und länger zum Streik aufzurufen, sollte die Bahn kein Angebot vorlegen, in dem auch eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich enthalten ist. Der Tarifkonflikt drehte sich zuletzt nahezu ausschließlich um diese Gewerkschaftsforderung.
Streit um kürzere Wochenarbeitszeit für Schichtdienstler
Die GDL will bei den Verhandlungen eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich erreichen. Die Bahn wies diese Forderung bislang zurück und bezeichnete sie als unerfüllbar.