Nach Warnstreik beim LH-Bodenpersonal: Hoffnung auf Lösung
Hoffnung auf Verhandlungslösung - Warnstreik beim LH-Bodenpersonal
Die Passagiere der Lufthansa sind erneut auf eine harte Geduldsprobe gestellt worden. Nach mehr als 1.000 Flugausfällen infolge eines weiteren Verdi-Warnstreiks am Boden richten sich nun die Hoffnungen auf die Tarifverhandlungen, die heute (21.02.) fortgesetzt werden sollen.
Bis zum Nachmittag gibt es noch keine Ergebnisse - wie ein Lufthansa-Sprecher aber gegenüber unserer FFH-Reporterin betont, stellen sie sich auf eine "lange Nacht" ein.
Verhandlungen auch in Berlin
Parallel zu den Gesprächen in der Frankfurter Lufthansa-Zentrale verhandelt die Gewerkschaft in Berlin mit den privaten Unternehmen der Luftsicherheit. Hier hatten am 1. Februar die rund 25.000 Beschäftigten ebenfalls einen Warnstreik an den Passagierkontrollen veranstaltet und mit mehr als 1.100 Flugausfällen für ein ähnliches Ergebnis gesorgt.
Gewerkschaft lässt die Muskeln spielen
Verdi nutzt die jeweilige Streikmacht der von ihr vertretenen Beschäftigten-Gruppen im Luftverkehr. Ohne vorherige Urabstimmung untermalen die Warnstreiks die jeweiligen Verhandlungen über mehr Lohn und Anerkennung. "Mit dem braven Boden ist es vorbei", hieß es bei der Protestkundgebung mit rund 1.000 Teilnehmern vor der Lufthansa-Zentrale. Mit einem unbefristeten Streik hat die Gewerkschaft noch nicht gedroht - und muss es wahrscheinlich auch nicht tun.
Viele Flughäfen neben Frankfurt betroffen
Der Warnstreik war besonders an den Drehkreuzen München und Frankfurt zu spüren, aber auch an vielen anderen Flughäfen wurden Lufthansa-Flüge von den Tafeln gestrichen. Die Lufthansa hatte betroffene Passagiere davor gewarnt, zum Flughafen zu kommen, weil dort keine Umbuchungen möglich sind. Streikaktionen gab es auch in Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln/Bonn und Stuttgart. An weiteren Flughäfen fielen Flüge zu den beiden Lufthansa-Drehkreuzen ebenfalls aus.
Lufthansa kritisiert Warnstreik
Der Verdi-Warnstreik des Bodenpersonals läuft von Montagabend bis Mittwochmorgen. "Unverhältnismäßig" nennt das Personalvorstand Michael Niggemann, doch wirklich etwas dagegen tun kann er nicht. "Wir haben jetzt zweimal bewiesen, dass wir streiken können", sagt Verdi-Chefverhandler Marvin Reschinsky. "Es wäre daher klug, jetzt zum Abschluss zu kommen."
Die Forderung und das Angebot
Verdi verlangt für die mehr als 20.000 Boden-Beschäftigten 12,5 Prozent mehr Geld sowie eine Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro bei einer Laufzeit von einem Jahr. Lufthansa hat die Prämie in gestückelter Form sowie rund 10 Prozent mehr Gehalt angeboten, allerdings wesentlich später und auf eine mehr als doppelt so lange Laufzeit gerechnet. Es scheint nur noch um Zahlpunkte und Laufzeit zu gehen, aber ein Lufthansa-Sprecher ließ offen, ob das Unternehmen das Angebot erhöht. Dann könne man auch am Donnerstag (22.02.) weiterverhandeln, lockt Verdi-Verhandlungsführer Reschinsky.