Ehemaliges Marine-U-Boot U17 erreicht Technikmuseum in Sinsheim
Mega-Transport von U-Boot - U17 erreicht Technik-Museum in Sinsheim
Es war ein spektakulärer Transport über Wasser, Autobahnen und Landstraßen: Das ehemalige Marine-U-Boot U17 aus Kiel hat seinen künftigen Liegeplatz in Sinsheim erreicht. Viele Schaulustige empfingen den rund 350 Tonnen schweren Stahlkoloss mit Applaus und Musik am Technik Museum.
"Das war eine Meisterleistung aller Beteiligten - wie ein schönes Konzert eines großen Orchesters", sagte Projektleiter Michael Einkörn.
U-Boot ab Mitte 2025 zum Angucken im Museum
Nach einer sprichwörtlichen Odyssee auf dem Wasser und zu Land soll der maritime Oldtimer ab Mitte 2025 im Museum zugänglich sein.
U-Boot wurde von Kiel nach Sinsheim verfrachtet
U17 war seit 1973 im Einsatz und wurde 2010 ausgemustert. Vom Verband Deutscher Ubootfahrer bekamen die Technik Museen Sinsheim Speyer dann den Tipp. Den Gesprächen mit der Bundeswehr und dem Bundesverteidigungsministerium folgte ein Leihvertrag. Vor mehr als einem Jahr hievte ein Portalkran dann das 500 Tonnen schwere Gefährt in Kiel auf einen Schwimmponton, seitdem näherte sich der knapp 50 Meter lange maritime Oldtimer schrittweise seinem Ziel.
Projekt kostet rund zwei Millionen Euro
Im Mai 2023 kam U17 in Speyer (Pfalz) an - dort begann im Juni 2024 die mit Spannung erwartete letzte Etappe. "Das U-Boot ergänzt im Technik Museum die Ausstellung um eine marinegeschichtliche Perspektive und bietet den Besuchern die seltene Gelegenheit, ein solches Fortbewegungsmittel aus nächster Nähe zu erleben", erklärt Museumsleiter Andreas Hemmer. Das Projekt kostet demnach rund zwei Millionen Euro und wird überwiegend mit Spenden finanziert.
Spektakulärer Transport dauerte Wochen
Der spektakuläre Transport nach Sinsheim dauerte Wochen. Züge mussten gestoppt und Ampeln, Oberleitungen und Leitplanken entfernt werden. Und immer wieder musste U17 auf dem Weg zu seinem Bestimmungsort um mehr als 70 Grad gekippt werden, weil Neckar-Brücken zu niedrig, Schleusen zu eng und Wege nicht breit genug waren. Das mehrmalige Drehen gehörte zweifellos zu den kniffligsten Momenten der Schlussfahrt.
"Banderolen" aus Stahl schützten U-Boot
Robuste Lastverteilbänder wurden in Speyer an den Koloss geschweißt - als Schoner zwischen Rollen aus Polyurethan und dem Boot. Mit den "Banderolen" aus Stahl wurden Verformungen an der Außenhaut bei der Drehung vermieden. Eine besondere Herausforderung war auch am 12. Juli das Abfahren vom Ponton in Haßmersheim im Neckar-Odenwald-Kreis, als U17 an Land ging.
U-Boot wurde in den letzten Monaten leichter gemacht
Tausende Schaulustige standen am Rheinufer in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen und verfolgten 2023 den Transport des ungewöhnlichen Ausstellungsstücks nach Speyer. Dort wurden in den zurückliegenden Monaten Flüssigkeiten wie Öl und Wasser entfernt, um einen sicheren und effizienten Transport zu gewährleisten. Danach brachte das Gefährt noch 350 Tonnen auf die Waage.
Zahlreiche Schaulustige verfolgten Spektakel
Wieder verfolgten viele Menschen, zum Beispiel in Heidelberg und Bad Rappenau oder auch nachts entlang der gesperrten A6, wie sich das 50 Meter lange U-Boot auf einem Schwimmponton oder einem Tieflader mit 30 Achsen fortbewegte.
Die gefahrene Route des U-Boots:
- 30. Juni: Straßentransport vom Technikmuseum Speyer an den Rhein
- 5. Juli: Flusstransport nach Mannheim, anschließend Drehung von U17
- 6. Juli: Ankunft in Heidelberg, legt an bis 8. Juli
- 8. Juli: U 17 passiert Neckargemünd, Neckarsteinach und Hirschhorn und legt abends in Eberbach an
- 9. Juli: Von Eberbach nach Hasßmersheim
- 13. Juli: U-Boot geht in Haßmersheim an Land
- 14. Juli: Fahrt von Haßmersheim bis zum Parkplatz in Fünfmühlental
- 15. Juli: Durchfahrt Siegelsbach
- 16. Juli: Fahrt durch Bad Rappenau
- 17. Juli: Bahnlinienüberquerung in Bad Rappenau und Weiterfahrt bis Bonfeld
- 20. Juli: Autobahnfahrt von Anschlussstelle Bonfeld bis zur Anschlussstelle Sinsheim-Steinsfurt, Halt zwischen Reihen und Ittlingen
- 21. Juli - 27. Juli: Durchfahrt Ittlingen, Hilsbach und Weiler bis zur "PreZero Arena" (Stadion des Fußball-Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim)
- 27. Juli - 28. Juli: Nachts Querung der A6
- 28. Juli: Das große Finale: Fahrt auf der Neulandstraße & Anker werfen auf dem Gelände des Technik Museum Sinsheim
Quelle: Technik Museen Sinsheim Speyer
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