Hessische Justiz am Limit - Rekord bei ungelösten Fällen
In Hessen ist die Zahl der unerledigten Fälle bei den Staatsanwaltschaften dramatisch gestiegen. Ende letzten Jahres waren 107.836 Verfahren offen, ein Anstieg um 31 Prozent innerhalb von zwei Jahren. Diese Informationen stammen aus einer Umfrage der "Deutschen Richterzeitung", basierend auf Daten der Justizverwaltungen der Länder.
Bundesweite Zunahme unbehandelter Fälle
Auf nationaler Ebene waren 2023 rund 906.500 Verfahren bei den Staatsanwaltschaften noch nicht abgeschlossen. Im Vergleich zu 2021 bedeutet das eine Erhöhung um ein Viertel. Besonders auffällig ist die Entwicklung in Hamburg, wo die Zahl unerledigter Fälle um 70 Prozent auf 39.000 anstieg.
Historischer Höchststand bei den Neuzugängen
Die Gesamtsituation wird durch einen Anstieg der Eingangszahlen bei den Staatsanwaltschaften verschärft. In Hessen zum Beispiel wurden im letzten Jahr 431.287 neue Fälle registriert, ein Zuwachs von rund 9,8 Prozent gegenüber 2021. Bundesweit stieg die Zahl der Neuzugänge auf 5,4 Millionen, ein historischer Höchststand.
Ursachen der Entwicklung
Sven Rebehn, der Bundesgeschäftsführer des Deutschen Richterbundes, sieht in der Zunahme von Hass und Hetze im Netz, mehr Straftaten nach dem Aufenthaltsgesetz und einer steigenden Anzahl von Fällen im Bereich der Kinderpornografie wesentliche Gründe für diese Entwicklung. Er warnt, dass eine personell nicht ausreichend ausgestattete Strafjustiz zunehmend Schwierigkeiten hat, mit dieser Entwicklung Schritt zu halten.
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