Klimaerwärmung auf Rekordniveau - 13 Monate in Folge knacken 1,5-Grad-Marke
13 Monate in Folge: Auch der Juni 2024 ist der wärmste Juni seit Beginn der Aufzeichnungen - damit setzt er eine unheilvolle Serie fort. Seit mehr als einem Jahr stellt jeder Monat einen weltweiten Temperaturrekord auf.
Wie der EU-Klimawandeldienst Copernicus mitteilt, lag dieses Jahr der Juni über dem geschätzten Durchschnitt für 1850 bis 1900, der vorindustriellen Referenzzeit. Damit war es der zwölfte Monat in Folge, der die 1,5-Grad-Schwelle erreichte oder überschritt.
1,5-Grad-Ziel immer unwahrscheinlicher
Somit wird es immer schwieriger das Bestreben des Pariser Klimaschutzabkommens zu erreichen. Hierbei hatten sich Deutschland und viele andere Staaten Ende 2015 das Ziel gesetzt, die Erderwärmung deutlich unter zwei Grad zu halten, möglichst aber dauerhaft auf 1,5 Grad zu begrenzen. Eine vereinbarte Definition, was genau als Überschreiten des 1,5-Grad-Ziels gewertet wird, gibt es bislang nicht. Klimaexperten gehen aber davon aus, dass die 1,5-Grad-Schwelle sowieso nicht mehr zu halten ist.
Letzte 13 Monate die wärmsten seit Aufzeichnungsbeginn
Zwischen Juli 2023 und Juni 2024 lag die globale Temperatur den Copernicus-Daten zufolge 1,64 Grad über dem vorindustriellen Durchschnitt. Seit 13 Monaten ist jeder einzelne Monat der weltweit wärmste seit Aufzeichnungsbeginn. Eine solche Rekordserie sei "zwar ungewöhnlich, aber eine ähnliche Serie an monatlichen globalen Temperaturrekorden gab es bereits in den Jahren 2015/2016", teilte Copernicus mit.
Südosten Europas am wärmsten
In Europa sei es der zweitwärmste Juni seit Beginn der Aufzeichnungen gewesen, hieß es. Besonders heiß war es demnach im Südosten des Kontinents, während die Temperaturen in Westeuropa, Island und Nordwestrussland nahe am oder unter dem Durchschnitt lagen. Außerhalb Europas waren die Temperaturen in Nord- und Südamerika, Nordsibirien, im Nahen Osten, Nordafrika und in der westlichen Antarktis überdurchschnittlich hoch.
"Mehr als nur eine statistische Kuriosität"
"Dies ist mehr als nur eine statistische Kuriosität, sondern verdeutlicht einen großen und anhaltenden Klimawandel", erklärte Copernicus-Direktor Carlo Buontempo. "Selbst wenn diese besondere Serie von Extremen irgendwann endet, werden wir zwangsläufig neue Rekorde erleben, wenn sich das Klima weiter erwärmt. Dies ist unvermeidlich, wenn wir nicht aufhören, Treibhausgase in die Atmosphäre und die Ozeane zu leiten."
Milliarden Messungen in Analysen eingeflossen
Der Klimawandeldienst Copernicus der Europäischen Union veröffentlicht regelmäßig Daten zur Temperatur an der Erdoberfläche, zur Meereisdecke und zu Niederschlägen. Die Erkenntnisse beruhen auf computergenerierten Analysen, in die Milliarden Messungen von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen auf der ganzen Welt einfließen. Die genutzten Daten gehen zurück bis auf das Jahr 1950.
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