I have been briefed on the shooting at Donald Trump’s rally in Pennsylvania.
— President Biden (@POTUS) July 13, 2024
I’m grateful to hear that he’s safe and doing well. I’m praying for him and his family and for all those who were at the rally, as we await further information.
Jill and I are grateful to the Secret…
Attentat auf Donald Trump - Präsident Biden mahnt zur Besonnenheit
Der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump ist bei einem Schusswaffenangriff während einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Pennsylvania verletzt worden. Der mutmaßliche Schütze sei getötet worden, teilte der Secret Service mit. Ein Zuschauer sei umgekommen, zwei weitere seien verletzt worden und in einem kritischen Zustand.
Der Angriff werde von Strafverfolgungsbehörden als "versuchtes Attentat" untersucht, berichteten mehrere US-Medien übereinstimmend. Der Secret Service teilte mit, der mutmaßliche Schütze habe von einer "erhöhten Position" außerhalb des Veranstaltungsortes das Feuer eröffnet. Ein Augenzeuge sagte einem TV-Sender, dass Zuschauer kurz vorher einen bewaffneten Mann gesehen hätten, der auf dem Dach eines Hauses gelegen habe. US-Medien zufolge fanden Ermittler ein Sturmgewehr.
Attentat gefilmt
Auf Videoaufnahmen der Veranstaltung in der Stadt Butler waren Knallgeräusche zu hören. Trump fasste sich daraufhin ans Ohr und duckte sich dann zu Boden. Sicherheitspersonal rannte auf die Bühne und schirmte ihn ab. Aufrecht und gestützt von Secret-Service-Agenten verließ er daraufhin die Bühne. Dazu reckte er die Faust in die Luft. Es sah so aus, als habe Trump Blut am Ohr. Der Republikaner hatte seine Rede in Butler gerade erst begonnen, als sich der Vorfall ereignete.
Panik im Publikum
Im Publikum brach nach dem Vorfall Panik aus. Menschen schrien. Die Trump-Anhänger wurden nach dem Vorfall evakuiert. Mit gelbem Flatterband wurde der Bereich rund um die Bühne abgesperrt und von schwer bewaffneten Einsatzkräften abgesichert.Trump wurde zunächst medizinisch untersucht. "Ich wurde von einer Kugel getroffen, die den oberen Teil meines rechten Ohrs durchschlug", schrieb der Republikaner auf der von ihm mitbegründeten Plattform Truth Social. "Ich wusste sofort, dass etwas nicht stimmte, denn ich hörte ein zischendes Geräusch, Schüsse und spürte sofort, wie sich die Kugel durch die Haut bohrte." Trump schrieb weiter: "Es blutete stark, und da wurde mir klar, was los war."
Attacke mitten im Wahlkampf
Trump tritt für die Republikaner bei der Präsidentenwahl im November an und will den demokratischen Amtsinhaber Joe Biden herausfordern, der sich um eine zweite Amtszeit bewirbt. Am Montag beginnt in Milwaukee der Parteitag der Republikaner, bei dem Trump offiziell zum Kandidaten seiner Partei für die Wahl gekürt werden soll. Die Partei will den Nominierungsparteitag trotz der Attacke wie geplant abhalten. Das teilten die Partei und Trumps Wahlkampfteam in einer gemeinsamen Stellungnahme mit.
Biden mahnt zur Besonnenheit
Vor der Nominierung Donald Trumps zum Präsidentschaftskandidaten der Republikaner hat US-Präsident Joe Biden mit Blick auf das schockierende Attentat auf den 78-Jährigen vor Gewalt im Wahlkampf gewarnt. "Wir lösen unsere Meinungsverschiedenheiten an der Wahlurne. So machen wir es - an der Wahlurne, nicht mit Kugeln", sagte Biden bei einer seltenen Ansprache an die Nation aus dem Oval Office im Weißen Haus.
Medien: FBI identifiziert mutmaßlichen Schützen
Die Bundespolizei FBI übereinstimmenden Medienberichten zufolge den mutmaßlichen Schützen identifiziert. Es handele sich um den 20 Jahre alten Thomas Matthew Crooks aus der Nähe von Pittsburgh im Bundesstaat Pennsylvania, berichteten CNN, die "New York Times" und andere unter Berufung auf das FBI. Die "New York Times" und die "Washington Post" berichten übereinstimmend, dass der Mann im Wählerverzeichnis als Republikaner registriert war. Es soll aber mindestens einmal auch an die Demokraten gespendet haben. Der "New York Times" zufolge soll der junge Mann 2022 im Ort Bethel Park sein Abitur gemacht haben.
Was hat den Täter motiviert?
Ermittler der Bundespolizei FBI und anderer Sicherheitsbehörden suchen mit Hochdruck nach Antworten auf diese Frage. "Sie werden im Prinzip seine Biografie schreiben, sie werden rausfinden, wie in den letzten fünf bis zehn Jahren seine psychische Verfassung war, was er gemacht hat, was er vorhatte, ob er zur Schule ging", sagte Ermittlungsexperte Steve Moore im US-Sender CNN. Sie würden auch seine Religion, seine Finanzen und seine gesamten Online-Aktivitäten und alle weiteren relevanten Aspekte seines Lebens genau unter die Lupe nehmen, erklärte er weiter. Zudem dürften Ermittler schnell herausfinden, ob der Schütze seine Waffe legal erworben hatte und sie aktuell besitzen durfte. Der Erwerb von Feuerwaffen, inklusive halbautomatischer Waffen und Sturmgewehren, ist in den USA relativ einfach. Das ist einer der Gründe dafür, dass es in den USA deutlich mehr Schusswaffenkriminalität gibt.
Politische Stimmung aufgeheizt
In den USA ist die politische Stimmung seit Jahren aufgeheizt. Das US-Justizministerium beklagte zu Jahresbeginn einen "zutiefst beunruhigenden Anstieg der Drohungen" gegen Amtsträger und demokratische Institutionen im Land. Die Präsidentenwahl am 5. November ist die erste seit den dramatischen Verwerfungen rund um die Wahl von 2020, die in einem beispiellosen Gewaltausbruch endeten. Damals hatte Trump seine Wahlniederlage gegen Biden nicht akzeptiert und seine Unterstützer über Monate mit Wahlbetrugsbehauptungen aufgehetzt. Trump-Unterstützer stürmten schließlich am 6. Januar 2021 gewaltsam das US-Kapitol, das amerikanische Parlament und Herzstück der US-Demokratie. Bei der beispiellosen Attacke kamen damals mehrere Menschen ums Leben.
Gewalt gegen hochrangige Politiker hat es in den USA immer wieder gegeben, auch gegen Präsidenten. 1865 wurde US-Präsident Abraham Lincoln in der Loge eines Theaters in der US-Hauptstadt Washington erschossen, während er eine Komödie verfolgte. James Garfield wurde 1881 getötet, und William McKinley 1901. US-Präsident John F. Kennedy wurde bei einem Attentat am 22. November 1963 in Dallas im Bundesstaat Texas erschossen. Als Präsident Ronald Reagan 1981 in Washington angeschossen wurde, warf sich ein Leibwächter schützend über ihn.
US-Präsident Biden verurteilt Angriff
Biden verurteilte den Angriff auf Trump scharf. "Ich bin dankbar zu hören, dass er in Sicherheit ist und es ihm gut geht", hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme. "Ich bete für ihn und seine Familie und für alle, die auf der Kundgebung waren, während wir auf weitere Informationen warten." Diese Art von Gewalt habe in Amerika keinen Platz. Noch am Abend trat Biden in Rehoboth Beach im Bundesstaat Delaware, wo sich der Demokrat am Wochenende aufhielt, vor die Kameras und sagte: "Das ist krank, das ist krank". Später telefonierte der Präsident mit seinem Herausforderer. Zum Inhalt des Gesprächs wurde zunächst nichts bekannt. Das Weiße Haus teilte mit, Biden wolle anders als geplant noch am Abend nach Washington zurückkehren.
Politiker nach Gewalt-Ausbruch geschockt
US-Vizepräsidentin Kamala Harris warnte nach der Attacke vor einer Eskalation der Gewalt. "Wir alle müssen diese abscheuliche Tat verurteilen und unseren Teil dazu beitragen, dass sie nicht zu weiterer Gewalt führt", teilte die Demokratin auf X mit. Etliche hochrangige Vertreter beider Parteien verurteilten den Angriff, darunter Ex-Präsident Barack Obama und die demokratische Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi. Der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, schrieb auf der Plattform X, er bete für Trump. Der demokratische Minderheitsführer der Parlamentskammer, Hakeem Jeffries, äußerte sich bei X ähnlich. "Amerika ist eine Demokratie", schrieb er dort. "Politische Gewalt in jeglicher Form ist niemals akzeptabel." Auch der demokratische Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer, teilte bei X mit, er sei erschüttert über den Vorfall und erleichtert, dass es Trump gut gehe. "Politische Gewalt hat keinen Platz in unserem Land."
Von der Leyen "zutiefst schockiert"
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich nach Vorfall auf einer Wahlkampfveranstaltung Donald Trumps mit einem toten Zuschauer entsetzt gezeigt. "Ich bin zutiefst schockiert über die Schüsse während der Wahlkampfveranstaltung des ehemaligen Präsidenten Trump", schrieb sie am frühen Sonntagmorgen auf X. Sie wünsche Trump eine schnelle Genesung und spreche der Familie des unschuldigen Opfers ihr Beileid aus. "Politische Gewalt hat keinen Platz in einer Demokratie", unterstrich die Kommissionschefin.
Botschafter Michaelis: Attacke auf Trump schockierend
Der deutsche Botschafter in den USA, Andreas Michaelis, hat sich fassungslos über die Schüsse bei einer Wahlkampfveranstaltung Donald Trumps gezeigt. Der Diplomat sprach in der Nacht zu Sonntag auf der Plattform X von "schockierenden Szenen" und einer "grausamen Schießerei". "Wir sind erleichtert, dass der ehemalige Präsident Trump offenbar nicht schwer verletzt ist", ergänzte Michaelis. "Für politische Gewalt ist kein Platz", fügte er hinzu.