Das sind die Hauptursachen - Krankenstand in Hessen auf Rekordniveau
Der Krankenstand in Hessen bleibt auf Rekordniveau: Er lag bei DAK-Versicherten im ersten Halbjahr 2024 bei 5,9 Prozent - und damit 0,2 Prozentpunkte über dem deutschlandweiten Durchschnitt, wie eine aktuelle Untersuchung der Krankenkasse zeigt. Vor allem der Anstieg bei den Krankschreibungen wegen psychischer Probleme bereitet den Experten Sorgen.
Das bedeutet: An jedem Tag von Januar bis Juni 2024 waren im Durchschnitt 59 von 1.000 DAK-versicherten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern krankgeschrieben.
Rekordniveau bei Krankmeldungen
Damit lag der Wert auch über dem vorherigen Halbjahreswert (5,6 Prozent) - damals bereits der höchste Wert seit sieben Jahren. Der Krankenstand bleibt laut DAK auf einem Rekordniveau.
Durchschnittliche Fehltage und Häufigkeit der Krankmeldungen
Nach der aktuellen Analyse der Krankenkasse kam jede und jeder hessische DAK-versicherte Beschäftigte in den ersten sechs Monaten dieses Jahres im Durchschnitt auf 10,8 Fehltage. Mehr als die Hälfte der Beschäftigten war im Zeitraum von Januar bis einschließlich Juni mindestens einmal krankgeschrieben (53,7 Prozent).
Das sind die häufigsten Gründe für Krankschreibungen
Was sind die häufigsten Gründe, warum sich die DAK-versicherten Arbeitnehmerinnen und -Arbeitnehmer krankschreiben lassen?
- Atemwegsprobleme wie Husten, Schnupfen und grippale Infekte: 220 Fehltagen je 100 Versicherte
- psychische Erkrankungen: 191 Fehltagen je 100 Versicherte
- Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen: 186 Fehltage je 100 Versicherte
Für die aktuelle Krankenstands-Analyse wertete das Berliner IGES Institut die Daten von rund 248.000 erwerbstätigen DAK-Versicherten in Hessen aus.
Anstieg bei psychischen Erkrankungen
Nach eigenen Angaben maß die DAK einen starken Anstieg bei den psychischen Erkrankungen. "Bei den Fehltagen aufgrund von Depressionen oder Anpassungsstörungen gab es im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Anstieg um 20 Prozent."
Fehltage durch psychische Erkrankungen
Depressionen, Anpassungsstörungen und andere psychische Erkrankungen verursachten demnach in Hessen in der ersten Jahreshälfte mit 191 je 100 Versicherte die zweitmeisten Fehltage. Im Vorjahreshalbjahr waren es noch 160 Tage.
Besorgnis über steigende psychische Erkrankungen
"Ein weiterer Anstieg beim Arbeitsausfall wegen psychischer Erkrankungen ist besorgniserregend", sagte Britta Dalhoff, Landeschefin der DAK in Hessen. "In diesen Krieg- und Krisenzeiten stehen die Beschäftigten in Hessen weiterhin unter Druck."
Appell an Arbeitgeber
Arbeitgeber sollten sich verstärkt mit Fragen der psychischen Gesundheit ihrer Belegschaft beschäftigen und Stress sowie mögliche Belastungen in den Fokus rücken, forderte sie.
Atemwegsprobleme als Hauptursache
Der größte Arbeitsausfall wurde von Atemwegsproblemen verursacht: Mit 220 Fehltagen je 100 Versicherte waren es allerdings etwas weniger als im Vorjahreshalbjahr (237 Tage). Ebenfalls besonders relevant waren laut DAK Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen (186 Fehltage je 100 Versicherte).