Größtes Labor seit 23 Jahren - Knapp 200 Kilo Drogen in NRW gefunden
Es soll das größte MDMA-Labor sein, das seit 23 Jahren in Deutschland gefunden wurde: Der Zoll hat in der Nähe der niederländischen Grenze ein Drogenlabor ausgehoben und knapp 200 Kilo synthetischer Drogen im Wert von 10,4 Millionen Euro sichergestellt. Das teilte die Staatsanwaltschaft und die Zollfahndung mit.
Die Zollbeamten hatten im Mai das 500 Quadratmeter große Labor in einer Halle in Hückelhoven in Nordrhein-Westfalen sowie ein Lager in Nettetal durchsucht.
200 Kilo MDMA gefunden
Dabei wurden unter anderem fast 200 Kilogramm MDMA - eine stimulierende Substanz - gefunden. Insgesamt circa 6.500 Liter an Chemikalien und über 130.000 Euro Bargeld konnten ebenfalls sichergestellt werden. Die Maßnahmen und Sicherstellungen dauerten insgesamt sechs Tage. Grund dafür waren die zu beachtenden Vorschriften zum Umgang mit Chemikalien sowie die enorme Größe des Drogenlabors.
Wert von mehr als 10 Millionen Euro
Dem Zoll und der Staatsanwaltschaft zufolge hätten aus dem sichergestellten MDMA etwa 1.340.000 Ecstasy-Tabletten mit einem Straßenverkaufswert von mehr als 10,4 Millionen Euro produziert werden können. Nach derzeitigem Erkenntnisstand sei davon auszugehen, dass in dem sehr professionellen Labor mehrere Tonnen MDMA hergestellt wurden, so das Zollfahndungsamt.
Tatverdächtiger festgenommen
Ein 57-jähriger deutscher Tatverdächtiger sei vor Ort festgenommen worden. Er befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. In Schwalmtal (Kreis Viersen) wurde ein 59-jähriger Deutscher festgenommen und weitere Beweismittel sichergestellt. Der 59-Jährige wurde mittlerweile aber wieder freigelassen.
Auch europaweite Durchsuchungen
Mitte Juli hatte es noch sechs weitere Durchsuchungen von Objekten in den Niederlanden und in Belgien gegeben. Dabei sei ein 56-jähriger Niederländer festgenommen worden. Nach einem 54 Jahre alten Belgier werde weiterhin international gefahndet.