Streit um Waffenruhe - Hamas lehnt Netanjahus Bedingungen ab
Die Hamas im Gazastreifen hat die jüngsten Vorschläge zu einer Waffenruhe abgelehnt. Diese stammen aus indirekten Verhandlungen mit Israel. Die Gespräche fanden in Doha, der Hauptstadt von Katar, statt.
Die islamistische Organisation gibt an, dass Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu weiterhin Hindernisse bei einer Einigung schaffe. Laut Hamas liegt es an neuen Bedingungen und Forderungen seitens Netanjahus.
Vermittler informieren Hamas über Verhandlungen
Die Hamas war bei den Gesprächen in Doha nicht anwesend. Stattdessen wurde sie von Vermittlern über die Entwicklungen informiert. Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas laufen bisher nur indirekt ab. An den Gesprächen sind Ägypten, Katar und die USA als Vermittler beteiligt. Ein wichtiger Punkt der Verhandlungen ist die Freilassung israelischer Geiseln, die sich in der Gewalt der Hamas befinden.
Diskussion um den Philadelphi-Korridor
Die Vorschläge sollen mit den Forderungen Netanjahus übereinstimmen und vom vorher akzeptierten Verhandlungsrahmen abweichen. Ein zentraler Streitpunkt ist die Präsenz israelischer Truppen an strategischen Orten im Gazastreifen, insbesondere im Philadelphi-Korridor. Dieser Korridor liegt im Süden des Gazastreifens entlang der ägyptischen Grenze. Israel vermutet, dass die Hamas dort Waffen beschafft. Netanjahu besteht darauf, dass Israel in diesem Gebiet bleibt, um eine erneute Bewaffnung der Hamas zu verhindern.
Weitere Gespräche geplant
Die indirekten Gespräche werden auf verschiedenen Ebenen fortgesetzt. In der zweiten Wochenhälfte könnten sie in eine entscheidende Phase gelangen. In Israel traf der US-Außenminister Antony Blinken ein, um mit Netanjahu zu sprechen. Der israelische Premier zeigt bislang jedoch keine Anzeichen des Einlenkens. Medienberichte aus Israel beschreiben die letzte Sitzung Netanjahus mit seinen Verhandlern als stürmisch. Die Unterhändler warnten, dass das Beharren auf dem Philadelphi-Korridor die Vereinbarung scheitern lassen könnte. Netanjahu besteht weiter auf den Verbleib in dem Korridor, um zu verhindern, dass sich Terrorgruppen erneut bewaffnen.