Missmanagement-Enthüllung - Wohltätigkeits-Sperre für Naomi Campbell
Das britische Supermodel Naomi Campbell darf in den kommenden fünf Jahren keine wohltätige Organisation in England und Wales mehr leiten. Diese Entscheidung traf die britische Charity Commission nach einer Untersuchung ihrer Fundraising-Organisation Fashion for Relief.
Neben Campbell wurden auch zwei frühere Vorstandsmitglieder der Organisation Fehlverhalten und Missmanagement der Spendengelder angeklagt.
Luxushotel und hohe Ausgaben auf Kosten der Organisation
Campbell soll unter anderem auf Kosten der Organisation in einem Luxushotel in Cannes logiert haben. Der Preis für den dreitägigen Aufenthalt lag bei 9.400 Euro. Zusätzlich sollen Kosten für Spa-Anwendungen und Zimmerservice im Wert von mehr als 7.900 Euro angefallen sein. Diese Anschuldigungen werfen ein schlechtes Licht auf die Führung der Organisation und sorgten für die Entscheidung der Behörde.
Fehlende Protokolle und verspätete Berichte
Neben den finanziellen Unregelmäßigkeiten wurden keine Protokolle über Treffen und Entscheidungen der Organisation geführt, was eigentlich vorgeschrieben ist. Ein bereits auferlegter Aktionsplan wurde ignoriert, und gesetzlich vorgeschriebene Jahresabschlüsse sowie Berichte wurden verspätet eingereicht. Diese Mängel in der Verwaltung verstärkten den Vorwurf des Missmanagements und führten zur aktuellen Situation.
Einnahmen flossen kaum in wohltätige Zwecke
Das Hauptziel von Fashion for Relief war es, Armut zu bekämpfen und Gesundheit sowie Bildung zu fördern. Dazu sollten Einnahmen von Mode-Events an andere wohltätige Organisationen weitergeleitet werden. Laut der Charity Commission floss jedoch nur ein kleiner Teil der Erlöse in wohltätige Zwecke. Von den 4,8 Millionen Pfund (rund 5,8 Millionen Euro) an Einnahmen wurden fast 4,6 Millionen für Auslagen verwendet. Die Organisation Fashion for Relief wurde mittlerweile aufgelöst.
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