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Zahl der Erdbeben-Toten steigt: Rennen gegen die Zeit in Myanmar

Zahl der Erdbeben-Toten steigt - Rennen gegen die Zeit in Myanmar

Kann es drei Tage nach dem schweren Beben in Myanmar und Bangkok überhaupt noch Überlebende geben? Trotz Hoffnungsschimmern bei der Suche: Im Katastrophengebiet herrscht pure Verzweiflung.

Drei Tage nach dem verheerenden Erdbeben der Stärke 7,7 mit Epizentrum in Myanmar suchen Einsatzkräfte in den Trümmern weiter fieberhaft nach Überlebenden. Dabei gibt es vereinzelt gute Nachrichten: In der besonders betroffenen Stadt Mandalay gelang es chinesischen Teams, rund 60 Stunden nach der Katastrophe drei Verschüttete lebend zu bergen, darunter ein fünfjähriges Kind.

Schwangere Frau lebend aus Trümmern geborgen

Zudem wurden eine schwangere Frau und eine 29-Jährige, die unter dem eingestürzten Hochhaus "Sky Villa Condo" begraben lagen, gerettet. Weil wegen der schlechten Infrastruktur viele Opfer aber nicht erreicht werden können, liegt lokalen Medien zufolge mancherorts bereits ein schlimmer Leichengeruch in der Luft. Die Militärjunta in dem Krisenland rief bis zum 6. April eine einwöchige Staatstrauer aus. 

Die geschäftsführende Bundesregierung hat derweil weiterhin keine Hinweise darauf, dass unter den Opfern Deutsche sind, wie eine Sprecherin des Auswärtigen Amts in Berlin mitteilte.


Die Kindernothilfe bittet um Spenden für die Menschen in den Erdbeben-Gebieten.


Erdbeben in Myanmar
© Kyaw Soe/XinHua/dpa

In Myanmar wurden mehrere Menschen nach 60 Stunden lebend geborgen.

In Bangkok dauert die Suche nach knapp 80 Vermissten unter einem eingestürzten 30-stöckigen Rohbau an. Die Helfer sind mit Baggern und Hundestaffeln im Einsatz. Verzweifelte Angehörige hoffen noch immer auf ein Wunder. Die 72 Stunden, die Verschüttete normalerweise ohne Essen und Trinken auskommen können, sind bereits verstrichen.

Sensoren erfassen Lebenszeichen

Nachdem am frühen Nachmittag eine weitere Leiche einer Frau in dem riesigen Berg aus Schutt und Geröll gefunden wurde, liegt die Gesamttodeszahl in der thailändischen Hauptstadt nun bei 19. Gleichzeitig schrieb die Zeitung "Bangkok Post" aber von einem "Hoffnungsschimmer".

Laut Bangkoks Gouverneur Chadchart Sittipunt sollen Infrarotsensoren am Sonntagabend die Lebenszeichen von mindestens drei Menschen in den Trümmern erfasst haben. Die Rettungskräfte hätten jedoch Schwierigkeiten, zu ihnen zu gelangen, da die Unglücksstelle weiter sehr unsicher sei.

Neue Evakuierungen - aber Fehlalarm

In der Glitzermetropole wurden derweil am Mittag (Ortszeit) erneut zahlreiche Hochhäuser vorsichtshalber evakuiert, nachdem angeblich Nachbeben zu spüren waren. Drei Tage nach dem Beben kommt die Erde noch nicht zur Ruhe - vor allem in Myanmar gibt es immer wieder leichtere Nachbeben. 

Auf der Webseite der US-Erdbebenwarte USGS wurde aber kein Beben in Bangkok verzeichnet. Die Regierung teilte später mit, einige Menschen hätten wohl etwas gespürt und dadurch eine Massenpanik ausgelöst. 

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat für das Katastrophengebiet in Myanmar die höchste Alarmstufe ausgerufen. Bei einem solchen Notfall der Stufe 3 mobilisiert die UN-Behörde in Genf "große bis maximale" Hilfsmaßnahmen.

Bislang hat die WHO drei Tonnen an medizinischen Hilfsgütern an Krankenhäuser in Mandalay und Naypyitaw geschickt. Das Beben zerstörte nach Angaben der UN-Behörde drei Kliniken völlig und beschädigte 22 Krankenhäuser. 

Die regierende Militärjunta, die sich Anfang 2021 an die Macht geputscht hatte, spricht von 1.700 Toten, 3.400 Verletzten und 300 Vermissten. Jedoch seien allein 60 Moscheen eingestürzt, während gläubige Muslime sich dort zum Mittagsgebet versammelt hätten, sagte Kyaw Win, Geschäftsführer der Menschenrechtsorganisation Burma Human Rights Network in einem Telefoninterview.

"Wahrscheinlich viel mehr Opfer"

Derzeit liege die Zahl der Todesopfer unter muslimischen Gläubigen landesweit bei mindestens 700, wie aus Behördeninformationen und Gesprächen mit Augenzeugen hervorgehe. Jede Moschee fasse aber mehrere Hundert Menschen. "Das Problem ist, dass die Beschaffung der tatsächlichen Informationen extrem schwierig ist", sagte Kyaw Win. Wahrscheinlich gebe es noch viel mehr Opfer. Die Lage vor Ort sei schrecklich.

Myanmar ist ganz überwiegend buddhistisch, muslimische Minderheiten werden zumeist verfolgt. Deshalb sei es seit vielen Jahren auch nicht erlaubt worden, baufällige Moscheen zu renovieren, betonte der Menschenrechtler. Entsprechende Anträge würden immer wieder abgelehnt.

Gebeuteltes Birma: Brutale Junta und Naturkatastrophen

Die Lage in dem international weitgehend isolierten Vielvölkerstaat ist ohnehin verheerend. Die Generäle regieren das frühere Birma mit brutaler Härte. Luftangriffe auf Widerstandsgruppen mit vielen Toten sind an der Tagesordnung. Auch wird Myanmar immer wieder von schweren Naturkatastrophen heimgesucht. Erst im vergangenen Jahr gab es nach schweren Regenfällen massive Überflutungen, von denen der UN zufolge mehr als eine Million Menschen betroffen waren. Hunderte ertranken.

Die WHO wies darauf hin, dass sich die humanitäre Lage in dem Bürgerkriegsland in den vergangenen Jahren noch weiter verschlechtert habe. Bereits vor dem Beben vom Freitag seien 12,9 Millionen Menschen in dem Krisenstaat auf medizinische Hilfsmaßnahmen angewiesen gewesen.

Erdbeben in Myanmar
© Haymhan Aung/XinHua/dpa

Vor allem China hilft den Erdbebenopfern.

"Ich habe in meinem Leben schon einige Erdbeben erlebt, aber so etwas habe ich noch nie gesehen", sagte ein Mitarbeiter der Organisation International Rescue Committee (IRC) schockiert. Es fehle an allem, vor allem an Lebensmitteln und sauberem Wasser. 

Die WHO forderte Geberländer dazu auf, rasch acht Millionen Dollar (7,4 Millionen Euro) bereitzustellen. Damit soll die Behandlung von Verwundeten und die Verhinderung von Krankheitsausbrüchen in den nächsten Wochen sichergestellt werden. Internationalen Medien untersagte die Junta hingegen den Zugang zum Katastrophengebiet.

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