Suche nach neuem Zuhause schwer - Störche in Hünfeld sollen umziehen
"Es macht mich sehr traurig, das anzusehen", sagt Anwohner Stephan Echtermeyer, der die Vögel am Bahnhof in Hünfeld jeden Tag von seinem Küchenfenster aus sieht. Die Störche sollen umziehen, tun sich aber augenscheinlich sehr schwer damit.
Mindestens zwei Jahre hat das Storchenpaar auf einem Oberleitungsmast der Bahn genistet und für Nachwuchs gesorgt. Allerdings befand sich das große Nest direkt über dem Eingangsbereich des Lokschuppen, einer Veranstaltungshalle der Stadt. Außerdem befinde sich an dem Mast Technik der Bahn. Für beides sei der viele Storchenkot ein Problem, sagt die Stadt auf Nachfrage von HIT RADIO FFH. Deshalb sei eine Metallkuppel auf den Mast gesetzt worden. In enger Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde seien Alternativen angeboten worden.
Neue "Wohnungen" nicht interessant
Zunächst sei ein Baumstamm oben abgesägt und mit Brettern versehen worden, schildert Anwohner Stephan Echtermeyer. Allerdings befindet sich der Baumstamm in einer ganzen Gruppe von Bäumen. Störche bevorzugen Nistmöglichkeiten mit freier Sicht und freiem Zugang. Die Stadt hat reagiert: neuer Versuch an einem anderen Baumstamm. Er befindet sich auf freier Fläche, ist allerdings nicht sehr hoch. Möglicherweise deshalb haben die Hünfelder Störche es noch nicht einmal versucht, dort ein neues Nest zu bauen. Beide Masten befinden sich in unmittelbarer Nähe zur ursprünglichen Behausung, aber trotzdem: Kein Interesse.
Andere Bahnmasten zu klein
Stattdessen versucht es das Vogelpaar bereits seit Wochen auf benachbarten Bahnmasten. Allerdings fehlt diesen eine Quertraverse, die für mehr Platz sorgt, so wie auf dem angestammten, jetzt aber versperrten Nistplatz. "Da fällt immer wieder was runter", berichtet Echtermeyer, der bezweifelt, dass die Störche dort erfolgreich ein Nest bauen können. Aktuell tun sie es. Aber wer sie ein wenig beobachtet, der sieht: Echtermeyer hat Recht. Ein Zimmer statt vier sozusagen. Ob das reicht, um für Nachwuchs zu sorgen, muss sich zeigen. Von der Stadt heißt es: "Wir müssen abwarten. Es liegt in der Hand der Störche."

