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Gegen den Bundestrend - Mehr hessische Haushalte gehen in die Pleite

Gegen den Bundestrend - Mehr Hessen gehen in die Privatinsolvenz

Mehr hessische Haushalte sind in diesem Jahr in die Privatpleite gegangen als im Bundesdurchschnitt.
© dpa

Mehr hessische Haushalte sind in diesem Jahr in die Privatpleite gegangen als im Bundesdurchschnitt.

Die Zahl der Privatpleiten in Hessen ist in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres gestiegen. Damit liegt Hessen nicht im deutschen Trend. Bundesweit sind die Privatinsolvenzen nämlich zurückgegangen.

5.511 Privatinsolvenzen gab es seit Januar 2022 in Hessen: Das sind damit 4,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, so die Wirtschaftsauskunftei Crif. In ganz Deutschland sank die Zahl dagegen um 13,5 Prozent auf 71 107 Fälle. Crif-Deutschland-Geschäftsführer Frank Schlein hält wegen steigender Kosten eine Verschuldungswelle in Deutschland für möglich.

Rücklagen durch Corona-Pandemie aufgebraucht

Auf Dauer führe weniger Einkommen erst in die Überschuldung und dann möglicherweise in die Privatinsolvenz. Die finanzielle Situation vieler Menschen bleibe durch die steigenden Mieten und Energiepreise angespannt. "Gerade für einkommensschwache Haushalte wird sich die finanzielle Lage zuspitzen - auch weil die finanziellen Reserven durch Einbußen in der Corona-Pandemie aufgebraucht worden sind", erläutert der Finanzexperte.

Die meisten Privatinsolvenzen hat Bremen

Die Folgen durch die Inflation hätten jedoch erst ab 2023 einen Einfluss auf die Insolvenzzahlen. Wirtschaftliche Krisen wirkten sich demnach verzögert auf die Verbraucher aus, so die Finanzexperten von Crif. Auf 100.000 Hessen kamen in den ersten neun Monaten des Jahres 88 Privatinsolvenzen, der Bundesdurchschnitt liegt bei 85. Stärker sind die nördlichen Bundesländer betroffen. So führt Bremen die Statistik mit 153 Privatinsolvenzen je 100.000 Einwohnern an. Am wenigsten Pleiten verzeichneten Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen.

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