IWF skeptischer: Deutsche Wirtschaft schrumpft 2023 um 0,3 Prozent
Konjunkturprognose des IWF - Deutsche Wirtschaft schrumpft leicht
Die deutsche Wirtschaft wird aus Sicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) in diesem Jahr um 0,3 Prozent schrumpfen.
Die IWF-Ökonomen sind damit pessimistischer als noch vor drei Monaten. Im April hatten sie für 2023 einen Rückgang der Wirtschaftsleistung in Deutschland um 0,1 Prozent vorausgesagt. Zur Begründung verwies der IWF am Dienstag auf eine Schwäche der Industrieproduktion und einen Konjunkturrückgang im ersten Quartal.
Nächstes Jahr soll es aufwärts gehen
Für 2024 rechnet der Währungsfonds in Deutschland dagegen mit einer etwas stärkeren Erholung als zuvor. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde voraussichtlich um 1,3 Prozent statt der zuvor erwarteten 1,1 Prozent steigen, schrieb der IWF in der am Dienstag veröffentlichten Aktualisierung seines Weltwirtschafts-Ausblicks.
Erholung nach Corona und Kriegsbeginn
IWF-Chefvolkswirt Pierre-Olivier Gourinchas zeigte sich vorsichtig optimistisch: Die Weltwirtschaft erhole sich nach und nach von der Pandemie und Russlands Angriff auf die Ukraine. "Auf kurze Sicht sind Zeichen des Fortschritts unbestreitbar." Die Arbeitsmärkte seien überraschend stark, der steile Abfall der Preise für Energie und Lebensmittel habe den Inflationsdruck schneller gemindert als erwartet.
Vorsichtig positiv
Der IWF senkte die Prognose für die Inflation in diesem Jahr von 7,0 auf 6,8 Prozent. Doch es sei zu früh zum Feiern. Die Wirtschaft werde sich im Vergleich zu 2022 immer noch deutlich abkühlen. Besonders spürbar sei dies in der Euro-Zone, die nach dem Erdgas-Preisschub infolge des russischen Krieges gegen die Ukraine "immer noch taumelt".