So wird der Beschleunigerring einmal (hier in einer Simulation) aussehen, wenn alles wieder mit Bäumen bewachsen ist.
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Es ist Hessens Mega-Baustelle: Die Teilchenbeschleunigeranlage FAIR in Darmstadt ist weltweit eines der größten Bauvorhaben für die internationale Spitzenforschung. Am Samstag (15.7.) wird das Projekt erneut einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt - bei einem "Tag der offenen Tür".
Auf rund 150.000 Quadratmetern entstehen im Stadtteil Wixhausen 25 Bauwerke, darunter ein unterirdischer Beschleunigerringtunnel mit 1100 Metern Umfang und andere einzigartige Gebäudestrukturen.
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Kosmische Materie erzeugen
Das Ziel: Mehr als 3000 Forschende aus aller Welt wollen unter anderem Geheimnisse über den Aufbau und die Entwicklung des Universums lüften. Denn die Anlage kann kosmische Materie direkt im Labor erzeugen. Hier können die künstlich erzeugten Sterne untersucht werden.
Die FAIR-Anlage besteht aus einem unterirdischen Ringbeschleuniger mit 1.100 Metern Umfang, Speicherringen und Experimentierstationen mit insgesamt mehreren Kilometern Strahlführung. Die bereits existierenden GSI-Beschleuniger dienen dabei als erste Beschleunigungsstufe.
Dr. Peter: "Können einen Stern im Labor erzeugen"
Dr. Ingo Peter, der Pressesprecher der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI), über die wissenschaftliche Arbeit in Darmstadt
Mit den wissenschaftlichen Experimenten können wir tatsächlich einen Stern, beziehungsweise die Sternmaterie, in einem ganz kleinen Maßstab hier im Labor erzeugen und somit das Universum hier bei uns auf der Erde erforschen. Mit eines unserer berühmtesten Ergebnisse ist mit Sicherheit die Entdeckung neuer chemischer Elemente. Also die Elemente, die wir alle aus Periodensystemen kennen und mit denen wir uns mehr oder weniger gerne in der Schule beschäftigt haben. Eines davon haben wir nach unserer Stadt Darmstadt benannt, das heißt Darmstadium und ist für alle Zeiten in den Schulbüchern in aller Welt verewigt. Die berühmteste Anwendung oder wichtigste Anwendung ist die Entwicklung einer neuen Krebstherapie. Das heißt hier an unserem Teilchenbeschleuniger haben wir fast 450 Menschen mit unheilbaren Tumoren geheilt, zusammen mit der Uniklinik Heidelberg. Und inzwischen ist diese Therapie an Uniklinik Heidelberg und anderen Kliniken für eine größere Patientenversorgung auch verfügbar.
Und die Forschung findet bereits seit Jahren konkrete Anwendung, etwa in der Krebstherapie. So kann die Wirkung der Ionen auf Zellen gezielt eingesetzt werden. Bei der GSI wurde so eine bahnbrechende Krebstherapie mit Ionen entwickelt und erfolgreich praktiziert. Lebensbedrohliche Tumore können damit punktgenau "beschossen" und zerstört werden. Mit dieser Technologie werden inzwischen Patientinnen und Patienten an Kliniken in Heidelberg, Marburg und Shanghai im Regelbetrieb erfolgreich behandelt.
"Tag der offenen Tür" restlos ausgebucht
Der "Tag der offenen Tür" am Samstag (15.7.) ist bereits seit Wochen restlos ausgebucht. Das Interesse an der Forschung made in Südhessen ist riesig, die verfügbaren Tickets waren innerhalb kürzester Zeit vergriffen.
Dr. Ingo Peter von der GSI erklärt die bestehenden Anlage. Der neue Ringbeschleuniger wird 1,1 km lang – und damit fünfmal größer als die bisherige Anlage.