Liebe im Job - So klappt die Büro-Romanze
Die Statistik sagt: Jeder fünfte deutsche Arbeitnehmer hat sich schon mal in einen Kollegen verliebt. Kein Wunder: man verbringt viel Zeit miteinander, hat ähnliche Interessen und Gesprächsthemen liegen oft auf der Hand. Trotzdem ist eine Beziehung innerhalb der Firma immer eine besondere Herausforderung.
Psychologe Wolfgang Krüger verrät im FFH-Interview, worauf man unbedingt achten sollte, damit eine Beziehung am Arbeitsplatz eine Chance hat.
Erstmal ein Vierteljahr warten
Zu Beginn einer neuen Beziehung, diese möglichst erst einmal geheim halten, empfiehlt Wolfgang Krüger. Im ersten Vierteljahr möglichst keine Hinweise in Richtung Partnerschaft geben. Zeigt sich danach, dass die Beziehung stabil ist, sollte man es dem Chef und den Kollegen aber unbedingt mitteilen.
Gesprächsdisziplin: Nicht nur über die Arbeit reden
Ein großer Vorteil von Beziehungen innerhalb der Firma: Man hat immer ein gemeinsames Thema, über das man sich austauschen kann und der Partner kann die eigenen Probleme und Sorgen häufig besser nachvollziehen, als wenn er in einer komplett anderen Branche tätig ist. Allerdings gilt hier auch: Nicht übertreiben! Gegebenenfalls ganz bewusst eine Zeit lang nicht über die Firma reden.
Nähe-Distanz-Relation beachten
Wir alle brauchen Nähe, aber manchmal auch etwas Abstand. Unbedingt sicherstellen, dass man sich auch mal aus dem Weg gehen kann, selbst wenn der Partner ein enger Kollege ist.
Partnerschaft nicht in der Firma ausleben
Auch wenn die Beziehung kein Geheimnis mehr ist, sollte man seine Partnerschaft nicht in der Firma ausleben. Den Optimalzustand beschreibt Psychologe Krüger: "Wichtig ist, dass die Kollegen zwar wissen, dass ich eine Partnerschaft habe, sie es im Alltag aber fast vergessen."
Arbeitsklima beachten
Eine Beziehung kann wunderbar für das Klima im Büro sein. Allerdings sollte man sich bewusst sein, dass sie auch negative Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Kollegen haben kann. Beispielsweise wenn eine Team-Mitglied mit dem Chef oder der Chefin zusammen ist und der Eindruck entsteht, dass man nicht mehr unter sich reden kann, ohne dass es dem Vorgesetzten daheim am Küchentisch zu Ohren kommt.
"Worst Case" planen
Auch wenn man gemeinsam gerade auf "Wolke 7" schwebt, es gibt keine Garantie für die Ewigkeit. Deshalb: Sich gemeinsam überlegen, was tut man, wenn die Beziehung in die Brüche geht. Vor allem bei Beziehungen zu Vorgesetzten kann es dann nötig sein, dass einer die Stelle oder gar die Firma wechselt. Bei Beziehungen zu Vorgesetzten gilt häufig die Grundregel: Der, der weniger Bedeutung hat, muss wechseln.
Mehr Tipps von Wolfgang Krüger findet man in seinem aktuellen Buch: Freiraum für die Liebe.