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Biden äußert sich zu Rückzug aus Präsidentenrennen: Rede an die Nation

Emotionale Rede an die Nation - Biden äußert sich erstmals zu Rückzug

US-Präsident Biden äußerte sich in einer Rede an die Nation erstmals zu seinem Rückzug.
© dpa

US-Präsident Biden äußerte sich in einer Rede an die Nation erstmals zu seinem Rückzug.

US-Präsident Joe Biden hat mit einer emotionalen Rede an die Nation das Ende seiner politischen Karriere eingeläutet. Es war das erste Mal, dass er sich nach seiner Rückzugserklärung öffentlich äußerte. Ihm sei sein Land wichtiger, als sein Amt.

Biden betonte, der beste Weg, das Land zu vereinen, sei es, "den Staffelstab an eine neue Generation übergeben". In seiner Ansprache pries er seine Stellvertreterin Kamala Harris als Ersatzkandidatin an. Die Rede deutete stark auf einen Abschied hin und skizzierte Bidens politisches Erbe.

Biden stolz der Nation zu dienen

Biden betonte in seiner Ansprache, dass es ein Privileg sei, der Nation über 50 Jahre zu dienen. Er hob hervor, wie einzigartig Amerika sei, wo ein Kind mit Stotter-Problemen Präsident werden könne. Biden warnte zudem davor, dass nichts der Rettung der Demokratie im Wege stehen dürfe, auch kein persönlicher Ehrgeiz. Er betonte, dass in Amerika keine Könige und Diktatoren herrschen.

Rede aus dem Oval Office

Reden aus dem Oval Office sind bedeutenden Momenten vorbehalten. Für Biden war es die vierte Ansprache dieser Art. Zuletzt hatte er sich zehn Tage zuvor nach dem Attentat auf seinen Amtsvorgänger und langjährigen politischen Kontrahenten Donald Trump auf diese Weise an die Nation gewandt.

 

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Ein schwerer Abschied

Die Rede dürfte dem Vollblutpolitiker Biden nicht leicht gefallen sein. "Ich glaube, dass meine Leistungen als Präsident, meine Führungsrolle in der Welt und meine Vision für die Zukunft Amerikas eine zweite Amtszeit verdient haben", gab Biden unverblümt zu. Berater sollen ihn jedoch mit Umfrageergebnissen konfrontiert haben, die zeigten, dass die Demokraten ihre sichere Position in mehreren Staaten verlieren.

Bidens politische Karriere

Joe Biden begann seine politische Laufbahn im Stadtrat von Wilmington, Delaware. Er vertrat den Bundesstaat fast vier Jahrzehnte im US-Senat und war von 2009 bis 2017 Vizepräsident unter Barack Obama. 2020 gewann er dann die Präsidentschaftswahl gegen Trump. Bidens Leben war von persönlichen Schicksalsschlägen geprägt, darunter der Verlust seiner ersten Ehefrau, seiner Tochter und seines Sohnes.

Große Pläne für verbleibende Monate

Biden betonte, dass er in seinen verbleibenden sechs Monaten noch große Pläne habe. Er wolle gegen Waffengewalt kämpfen, eine Reform des Supreme Court fordern und die Nato stärken. Bereits an diesem Donnerstag (25.07.) trifft er den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu, um über die schwierige Situation im Gaza-Krieg zu sprechen.

Jill Biden unterstützt Harris

Bei seiner Rede versammelten sich zahlreiche Mitarbeiter im Weißen Haus, einige sollen Tränen vergossen haben. Bidens Ehefrau Jill veröffentlichte einen handgeschriebenen Brief in den sozialen Medien. "Danke für das Vertrauen, das ihr in Joe gesetzt habt - jetzt ist es an der Zeit, dieses Vertrauen in Kamala zu setzen", schrieb sie. Trump kritisierte Bidens Ansprache scharf und bezeichnete Harris bei einem Wahlkampfauftritt als „linksradikale Verrückte“.

Harris als neue Kandidatin

Die Demokraten stimmten dafür, Harris bereits vor dem Parteitag im August als Kandidatin zu bestimmen. Falls sich nur eine Kandidatin zur Wahl stelle, könne eine elektronische Abstimmung frühestens am 1. August beginnen. Andernfalls folge die Abstimmung einige Tage später, um Fristen zur Kandidatenbestätigung in den Bundesstaaten einzuhalten.

Bidens Rückzug nach großem Druck

Joe Bidens Entscheidung zum Rückzug folgte chaotischen Wochen im US-Wahlkampf. Seitdem er im Juni bei einem TV-Duell gegen seinen Herausforderer Donald Trump verwirrt gewirkt hatte, wurde viel über seine Eignung als Präsidentschaftskandidat debattiert. Der Druck aus den eigenen Reihen wuchs, und viele Parteikollegen forderten seinen Rückzug. Letztlich zog Biden die Reißleine und stellte sich hinter Kamala Harris. Das Land wurde außerdem erschüttert, als Donald Trump vor rund anderthalb Wochen bei einem Attentat verletzt wurde.

 

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