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B49-Hochstraße in Wetzlar: Abriss wahrscheinlich erst 2035 notwendig

Nach Belastungstest an B49 - Hochstraße Wetzlar hält wohl länger durch

mehrere Autos und Lastwagen fahren über die Hochstraße der B49 in Wetzlar
© Hessen Mobil

Trotz hohem LKW-Verkehr: Die Wetzlarer Hochstraße kann wohl noch bis 2035 bestehen bleiben.

Die Hochstraße, auf der die B49 die Wetzlarer Innenstadt durchquert, ist marode und muss früher oder später abgerissen werden. Diese Tatsache ist allen Beteiligten schon länger bekannt. Ein Belastungstest von Hessen Mobil zeigt jetzt aber: Die Brücke kann voraussichtlich noch bis 2035 genutzt werden - acht Jahre länger als bisher geplant.

Laut dem Gutachten, dass nun in Wetzlar vorgestellt wurde, werde der Anteil des Schwerlastverkehrs auf der Hochstraße in den nächsten Jahren zwar steigen. Die Auswirkungen auf die Ermüdung der Brückenteile seien jedoch deutlich geringer als zunächst angenommen.

Sensoren erfassen LKW-Verkehr

Um genaue Erkenntnisse über die Belastung der etwa einen Kilometer langen Brücke zu erhalten, hat Hessen Mobil über mehrere Monate den Verkehr auf dem Bauwerk überwacht. Dabei sei es nicht nur um die Anzahl der Fahrzeuge zu bestimmten Zeiten gegangen, sondern vor allem um deren Gewicht, erläutert Dr. Timm Wetzel, Dezernatsleiter Bauwerksplanung bei Hessen Mobil. Mit speziellen Sensoren an der Unterseite der Brücke konnte diese Daten genau ermittelt werden.

Immer mehr LKW auf der Hochstraße

Das Ergebnis: Derzeit nutzen täglich etwa 4000 LKW die Hochstraße - bis 2035 sollen es nach der Prognose von Hessen Mobil ca. 5100 am Tag sein. Meist handele es sich, so die gewonnenen Daten, um schwere, vollbeladene Brummis. Doch die viel wichtigere Erkenntnis ist laut Wetzel, dass diese Steigerung des Schwerlastverkehrs keinen allzu großen Einfluss auf den Verschleiß der Brücke hat. Demnach würde sich die Brücke deutlich weniger durch die LKW-Belastung verformen als zuvor errechnet. "Somit können wir die Tragfähigkeit bis ins Jahr 2035 sicherstellen", freut sich der Dezernent.

Erkenntnisse aus dem Belastungstest

"Wir können die Hochstraße für eine begrenzte Zeitdauer weiternutzen", sagt Annett Nusch, die Fachdezernentin für das Projekt "B49 Wetzlar".

Nusch: "Müssen die temporäre Umfahrung in Betrieb nehmen."

Die Dezernentin von Hessen Mobil erläutert, welche Auswirkungen die verlängerte Nutzung der Hochstraße auf das gesamte B49-Projekt hat.

© HIT RADIO FFH

Weiterbetrieb nur mit Bedingungen

Damit die Hochstraße vorerst weiter befahren werden darf, gibt es jedoch einige Bedingungen. So muss Hessen Mobil den Anteil der schweren LKW und wie sich die Brücke deswegen verformt weiterhin überwachen. Außerdem muss der Fahrbahnbelag der Brücke bis Ende 2027 erneuert werden, sodass die von den LKW ausgelösten Schwingungen reduziert werden. "Wir werden dafür Sorge tragen, dass die B49 eine sichere Straße bleibt", betont Anett Nusch, die Fachdezernentin bei Hessen Mobil für das Projekt.

Zeitgewinn für B49-Projekt

Für die geplante Umfahrung von Wetzlar bedeuten diese neuen Erkenntnisse nun einen klaren Zeitgewinn. Dennoch sagt Nusch, wolle man dieses umfangreiche Projekt unverändert weiterverfolgen. Schließlich müsse man bei allen Prognosen auch auf den Fall vorbereitet sein, dass die Brücke doch früher als geplant schlapp macht.  Nach dem Abriss der Hochstraße soll die B49 zukünftig weiträumig um die Innenstadt herumgeführt werden - unter anderem durch einen Tunnel im Stadtteil Dahlheim.

Zunächst Übergangslösung nötig

Trotz des neuen Zeitrahmens geht die Fachderzenentin aber nicht davon aus, dass der Tunnel rechtzeitig bis 2035 fertig wird. Denn allein die Bauzeit dafür betrage etwa sieben Jahre. Deshalb setzt Hessen Mobil weiterhin auf ein Übergangslösung für die Zeit nach der Hochstraße - die sogenannte Vorabmaßnahme West. Hierbei soll der Verkehr zunächst über die B277 und A480 zum Wetzlarer Kreuz geführt werden. Auch die Anbindung der Wetzlarer Innenstadt soll dann über neue Anschlussstellen im Westen und Osten gewährleistet bleiben.

Hessen Mobil informiert über das neue Gutachten

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