Wohngeld Plus im Kreis Gießen - Mehr Anträge und viel höhere Zuschüsse
Das neue Wohngeld plus scheint ein Erfolg zu werden - zumindest im Landkreis Gießen, der drei Monate nach dem Start eine erste Bilanz vorgelegt hat. Danach wird über den Landkreis jetzt monatlich die dreifache Summe an Wohngeld ausgezahlt als im Dezember 2022.
Die Anzahl der Wohngeld-Bezieher stieg von 1057 auf 1457. Durchschnittlich beträgt das Wohngeld für sie monatlich 380 Euro statt wie früher 170 Euro.
"Noch deutlich mehr Menschen antragsberechtigt"
Sozialdezernent Frank Ide sagt im FFH-Gespräch: "Wir machen aktiv Werbung, weil wir davon ausgehen, dass noch deutlich mehr Menschen Wohngeld plus berechtigt sind." Das deutlich angestiegene Wohngeld richtet sich vor allem an Geringverdiener oder Rentner, sowohl Mieter als auch Hauseigentümer können es beantragen. Bedingung ist, dass man grundsätzlich den Lebensunterhalt selber sichern kann.
Hier gibt es Informationen über das Wohngeld im Landkreis Gießen
Hier gibt es einen Online-Rechner für das Wohngeld vom Bundeswirtschaftsministerium
Wohngeld plus ist Teil eines Entlastungspaketes des Bundes
Eine Wohnung zu mieten, das wird immer teurer. Menschen mit wenig Einkommen soll seit Januar da das Wohngeld Plus helfen. Wer finanziell nur knapp über die Runden kommt, sollte prüfen, ob er einen Anspruch auf „Wohngeld plus“ hat, das Teil eines Entlastungspaketes des Bundes ist und seit Januar 2023 gilt.
Noch über 700 Anträge in Bearbeitung
Zum Vergleich: Im Dezember vergangenen Jahres erhielten 1.057 Haushalte im Landkreis Wohngeld, insgesamt wurden rund 257.000 Euro ausgezahlt. Zum April 2023 werden für insgesamt 1.457 Haushalte rund 716.000 Euro ausgezahlt – allerdings inklusive der Beträge, die für neu bewilligte Fälle aus Vormonaten hinzukommen. „Zusätzlich sind noch mehr als 700 neue Anträge in der Bearbeitung“, erklärt Ide.
Jetzt gibt es durchschnittlich 380 Euro Wohngeld plus pro Haushalt
Wie hoch das Wohngeld jeweils ausfällt, ist unterschiedlich – es hängt unter anderem davon ab, wie die individuellen Einkommensverhältnisse sind, wie viele Personen im Haushalt leben und wie hoch die Miete ausfällt. Bis Ende vergangenen Jahres wurden im Durchschnitt bundesweit etwa 180 Euro pro Haushalt im Monat gezahlt. Seit Januar ist dieser Durchschnittsbetrag auf rund 380 Euro gestiegen. Die Summen fließen allerdings nicht aus dem Haushalt des Landkreises, sondern werden durch das Land ausgezahlt.
Kreis Gießen richtete 15 neue Stellen für Quereinsteiger ein
Das Wohngeld plus bedeutet eine enorme Arbeitsbelastung für die Verwaltung. Dafür hat der Landkreis Gießen 15 Quereinsteiger zur Unterstützung der Sachbearbeiter eingestellt. Sie sichten Unterlagen auf Vollständigkeit, damit die Prüfung der Anträge dann möglichst zügig erfolgen kann. Noch müssen die Anträge ausgedruckt werden, in Hessen ist aber ein kompletter Online-Antrag in Vorbereitung.
Im Zweifel gilt: Antrag stellen und Anspruch prüfen lassen
Und im Zweifel sollte einfach ein Antrag gestellt werden – darauf weist Sozialdezernent Frank Ide hin. „Wer ein knappes Einkommen hat und sonst keine Sozialleistung wie zum Beispiel Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe oder Grundsicherung bezieht, sollte sich nicht scheuen und mit der Antragstellung prüfen lassen, ob er Anspruch auf diese Unterstützung hat.“ Wichtig: Wer rechtzeitig bis zum Ende eines Monats einen Antrag stellt und Anspruch auf das Wohngeld hat, bekommt es rückwirkend noch für den gesamten Monat ausgezahlt.
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