Stadtwerke Gießen senken Strompreise - Energiepreisbremse unterboten
Energiepreisbremse unterboten - Stadtwerke Gießen senken Strompreise
Gute Nachricht für Stromkunden in Gießen: Weil sich die Situation an der Leipziger Strombörse entspannt, senken jetzt auch die Stadtwerke Gießen (SWG) ihre Strompreise spürbar. Die Stadtwerke hoffen nun auch auf sinkende Gaspreise im Laufe des Jahres.
Damit liegen die Strompreise der SWG ab 1. Mai in der Grundversorgung sogar niedriger als es die Energiepreisbremse der Bundesregierung vorschreibt. Allerdings ist der Strom noch deutlich teurer als vor einigen Jahren.
Kursabfall an Leipziger Strombörse
Als Begründung für die Preissenkung gibt die SWG an, dass die Preise an der Leipziger Strombörse EEX spürbar nachgegeben hätten. Deshalb könnten die Stadtwerke Gießen (SWG), Strom für die circa 75 Prozent der Kundinnen und Kunden (Grundversorgung) wieder deutlich günstiger anbieten.
Strom wird in Gießen um 12,8 Prozent billiger
Zum 1. Mai 2023 würden die Strompreise in der Grundversorgung um 12,8 Prozent gesenkt und betrügen dann 39,94 Cent pro Kilowattstunde.Zum Vergleich: Die Energiepreisbremse der Bundesregierung deckelt 80-Prozent des Vorjahres-Verbrauches auf 40 Cent pro Kilowattstunde. Für Kunden und Kundinnen der SWG bringt die Energiepreisbremse der Bundesregierung ab Mai also keine Kostenersparnis mehr. Ein Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 2.200 Kilowattstunden spare rechnerisch 148,06 Euro jährlich
Durchschnittshaushalt spart rechnerisch 148 Euro pro Jahr
Allerdings trifft das nur für die rund 75 Prozent der SWG-Kunden zu, die sich für die Grundversorgung entschieden haben, so der technische SWG-Vorstand Matthias Funk. In den Tarifen PowerPack Private und Professional sowie WarmUp und Wärmepumpe sinken die Preise geringer.
Energiepreispremse bietet SWG-Kunden keine Ersparnis mehr
„Wir entlasten folglich nicht nur unsere Kundinnen und Kunden, sondern ersparen dem Bundeshaushalt die sonst fälligen Zuzahlungen“, so Matthias Funk. Tatsächlich müssen Kundinnen und Kunden der SWG, die ab 1. Mai von der aktuellen Preisreduktion profitieren, die staatlichen Hilfen nur für die Monate Januar bis April 2023 in Anspruch nehmen.
Mehr Infos über die Stadtwerke Gießen und die aktuelle Preissenkung finden Sie hier
Energiekrise bringt SWG neue Kunden
Die Stadtwerke Gießen hätten im vergangenen Jahr Kunden dazugewonnen, nachdem sich Strom-Discountanbieter aus dem Markt zurückziehen mussten. Mit der schnellen Weitergabe von Strompreissenkungen wollen die Stadtwerke bei alten und neuen Kunden um Vertrauen auf faire Preispolitik werben.
Auch Gaspreise könnten im Laufe des Jahres sinken
Auch für die Gasversorgung zeichne sich ein Silberstreif am Horizont ab, sprich eine Entspannung der Kurse für Erdgas an der Leipziger EEX. Zwar hat die SWG die Gaspreise zum 1. April 2023 noch einmal angehoben, aber, so SWG-Vertriebsleiter Andread Fuchs: "So wie es sich derzeit darstellt, gehen wir davon aus, dass die Fernwärmepreise zum 1. Oktober 2023 – also pünktlich zur nächsten Heizperiode – sinken könnten“.
Auch andere hessische Versorger senken die Preise
Ein Sprecher der Rhön Energie teilte auf Nachfrage von HIT RADIO FFH mit: "Wir unterbieten die Strompreisbremse aktuell bereits: Wir liegen wir mit unserem Strompreis in der Grundversorgung schon seit einigen Monaten unterhalb der Preisbremse für Strom. Im Gas sind liegen wir – je nach Tarif – entweder leicht unter- bzw. leicht über der Gaspreisbremse."
ENTEGA reduziert um 27 Prozent
ENTEGA mit Sitz in Darmstadt senkt in den kommenden Monaten die Preise für Strom und Gas. Bereits zum ersten April wird der Grundversorgungstarif für Strom um 27 Prozent auf dann 42,08 Cent pro Kilowattstunde gesenkt. Bei Gas wird der Preis um 36 Prozent auf dann 13,30 Cent pro Kilowattstunde gesenkt.
Mainova verringert um rund 15 Prozent
Auch die Frankfurter Mainvova zieht mit. Der Arbeitspreis im Basis-Tarif „Mainova Erdgas Classic“ beträgt zum 1. Juni 14,73 Cent je Kilowattstunde (kWh). Er verringert sich um 2,63 Cent/kWh (brutto) oder rund 15 Prozent. Damit liegt der Arbeitspreis nur noch knapp über der staatlichen Preisbremse von 12 Cent/kWh.
Nach derzeitiger Planung fällt der Arbeitspreis bei ESWE-Erdgas in Wiesbaden, Taunusstein, Walluf und Schlangenbad voraussichtlich zur Jahresmitte um 2,19 Cent brutto pro Kilowattstunde (kWh). Bei Strom setzt ESWE in Wiesbaden eine Senkung um 2,5 Cent an.