Gladenbacher Tattoostudio dabei - Zeichen setzen mit dem Organspende-Tattoo
Eine Organspende kann Leben retten und trotzdem warten viele Betroffene sehr lang auf ein Spenderorgan. Auf dieses Thema soll jetzt ein kostenloses Tattoo aufmerksam machen.
Ins Leben gerufen wurde das kostenlose Organspende-Tattoo OPT.INK vom Münchener Verein Junge Helden. Mittlerweile gibt es einige Tattoo-Studios in ganz Deutschland, die sich daran beteiligen. Auch in Gladenbach (Landkreis Marburg-Biedenkopf) sticht ein Studio das besondere Symbol ihren Kunden auf den Körper.
"Symbol für das Geschenk des Lebens"
Das Tattoo zeigt zwei über einander angeordnete Halbkreise und darüber einen ganzen Kreis und ist eine Form der Zustimmung zur Organspende. "Ein Halbkreis wird mit einem anderen Halbkreis zum Ganzen. Ein Symbol für das Geschenk des Lebens", schreibt der Verein Junge Helden auf seiner Webseite.
Tattoo ersetzt den Organspendeausweis nicht
Doch Achtung: Wer sich dieses Tattoo unter die Haut setzen lässt, ist damit noch nicht automatisch potentieller Organspender. Dafür ist in Deutschland immer noch der offizielle Organspende-Ausweis nötig. Die Inhaberin vom Gladenbacher Tattoo-Studio "Blackheartink by Jey" Jenny Krämer, kontrolliert, bevor sie jemandem das Tattoo sticht, immer vorher den Organspendeausweis. So auch bei den Kundinnen Martina und Sabrina, die sich das Tattoo stechen lassen, während unsere FFH-Reporterin zu Gast ist.
Tattoo soll Willen der Verstorbenen ausdrücken
Ohne Organspendeausweis werden im Ernstfall immer die Angehörigen gefragt, ob der oder die Verstorbene gerne Organe spenden wollte. Damit ist das Tattoo trotzdem nur eine Willenserklärung, wenn die Familienangehörigen es kennen und wissen, was es bedeutet. "Während eine große Mehrheit angibt, ihre Organe spenden zu wollen, werden nur 0,001% wirklich Organspender*innen", erklärt Junge Helden die Idee.
Riesen-Nachfrage im Gladenbacher Tattoo-Studio
Weiter heißt es: "Jeder Vierte ist in Deutschland tätowiert." Viele legen dabei auch wert auf die Bedeutung ihrer Tattoos. Und entsprechend gut wird das kostenlose Tattoo angenommen, auch in Gladenbach in Mittelhessen im Tattoo-Studio "Blackheartink by Jey". Über 90 Anfragen hat Inhaberin Jenny Krämer das Tattoo innerhalb von anderthalb Wochen bekommen: "Danach hab ich aufgehört zu zählen." Der Andrang sei so groß, dass bis in den August alle ehrenamtlichen Zeitslots für dieses Tattoo ausgebucht sind.
Zum Gespräch über Organspende anregen
Übrigens: Das Tattoo kann nach Wünschen kreativ angepasst werden, Hauptsache das Basissymbol ist noch erkennbar. Kundin Sabrina hat sich zum Beispiel entschieden, es mit einem Schriftzug zu kombinieren. Und Kundin Martina hat eine Linie aus Punkten und ein Kreuz integriert. Wichtig ist, dass das Organspende-Tattoo an einem Körperteil gestochen wird, wo Menschen es sehen und dadurch ins Gespräch über das Thema Organspende kommen.
Tag der Organspende am 3. Juni
Jenny Krämer erklärt am FFH-Mikro, wieso sie beschlossen hat, an der Aktion teilzunehmen: "Es kann dich, mich, uns alle betreffen." Am 3. Juni ist Tag der Organspende. Aus diesem Anlass macht der Gladenbacher Tattoo-Salon ein offenes "Walk-In". Jeder kann am 2. Juni vorbeikommen zwischen 12 und 17 Uhr und sich das kostenlose Organspende-Tattoo stechen lassen.
So sieht das kostenlose Tattoo aus
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