IG BAU fordert „Sonnenmilch-Flatrate“ für Bauarbeiter im Kreis Gießen
Forderung der IG BAU in Gießen - „Sonnenmilch-Flatrate“ für Bauarbeiter
Hessen steht ein Mega-Sommerwochenende bevor mit Temperaturen über 30 Grad. Die Gewerkschaft IG BAU fordert deshalb eine „Sonnenmilch-Flatrate“ für Bauarbeiter im Kreis Gießen.
Einige Berufsgruppen können sich an besonders heißen Tagen ein schattiges Plätzchen oder klimatisierte Büroräume suchen, andere nicht. Bauarbeiter, Fassadenreiniger oder Garten- und Landschaftsbauer im Landkreis Gießen sind der Sonne oft über Stunden ausgesetzt. Für die Haut stellt das bekanntlich eine große Gefahr dar.
Hautkrebsrisiko auf dem Bau
Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt Hessen-Mitte fordert deshalb jetzt eine Sommer-Flatrate für Sonnencreme auf dem Bau: "Wer unter freiem Himmel arbeitet, hat ein enormes UV-Risiko. Gefährlich ist längst nicht nur der akute Sonnenbrand. Die Haut vergisst nichts. Sie sammelt die Sonnenstunden – Jahr für Jahr: Die ständige Einstrahlung lässt die Haut früher altern und kann zu Hautkrebs führen“, warnt Bezirksvorsitzender Peter Manns.
Arbeitsschutz im Sommermodus
Manns fordert die Betriebe auf, beim Arbeitsschutz in den Sommermodus zu schalten: „Sonnencreme und Wasser muss es für die, die draußen arbeiten, kostenlos geben. Es geht um eine Flatrate für Sonnenmilch und Wasser – bezahlt vom Chef. Wichtig dabei: Das ist kein Goodie, kein freiwilliger Service vom Betrieb. Nein, Durstlöschen ist Sache vom Chef. Genauso wie der Schutz vor intensiver Sonne.“ So steht es auch im Arbeitsschutzgesetz.
Alte Corona-Desinfektionsspender werden Sonnencreme-Spender
Was mit der Handdesinfektion in der Corona-Pandemie geklappt habe, müsse jetzt auch beim Sonnenschutz am „Open-Air-Arbeitsplatz“ zu schaffen sein. Die Niederlande machen es bereits vor. Dort wurden hunderte alte Corona-Desinfektionsmittelspender zu kostenlosen Sonnenmilch-Spendern in den Städten umfunktioniert. "Und die muss es auf allen Baustellen geben. Überall, wo unter praller Sonne gearbeitet wird, sollte es Gratis-Sonnencreme zum Einreiben geben – aus der Tube, aus der Flasche oder am besten eben gleich aus dem Spender."
Arbeitgeber sollten Sonnencreme bereitstellen
Die IG BAU Hessen-Mitte rät außerdem allen „Draußen-Jobbern“, auch selbst auf eine Sonnencreme mit möglichst hohem Lichtschutzfaktor zu achten. Gerade wer helle Haut hat, sollte auf einen hohen Lichtschutzfaktor setzen. Wir von FFH haben für Sie hier alle Tipps und Mythen rund ums Thema Sonnencreme zusammengetragen. Und natürlich: Wann immer es mal möglich ist, eine Pause im Schatten machen und den Körper mit Kleidung bedecken! Dazu ein Praxis-Tipp des IG BAU-Bezirksvorsitzenden: „Ein am Helm fixierter Nackenschutz ist eine Kleinigkeit, die aber viel bringt.“