"MoVe 35 gängelt Autofahrer" - Marburger CDU startet Bürgerbegehren
In Marburg gibt es Gegenwind gegen das neue Mobilitätskonzept "MoVe35". Die CDU hat ein Bürgerbegehren dagegen gestartet und sammelt ab sofort Unterschriften.
Sie will einen Bürgerentscheid erzwingen, damit die 77 Einzelmaßnahmen von MoVe35 neu entwickelt werden. Dafür soll es dann Bürgerversammlungen in den Stadtteilen geben. Der Marburger CDU-Vorsitzende Dirk Bamberger sagt im FFH-Gespräch: "Das Konzept gängelt einseitig Autofahrer und dient nicht dem Klimaschutz. Viele Marburger fühlen sich nicht mitgenommen und sind richtig sauer."
Neues Mobilitätskonzept sorgt für Streit in der Unistadt
Mit dem Mobilitätskonzept will die Klimakoalition bis 2035 den Autoverkehr in Marburg um bis zur Hälfte reduzieren. Die Stadt soll sicherer und lebenswerter werden, erklärte Oberbürgermeister Thomas Spies im FFH-Gespräch. Doch das Konzept scheint die Unistadt zu spalten.
Klimakoalition hat Stadt beauftragt, die Umsetzung von MoVe 35 vorzubereiten
2897 Unterschriften braucht das Bürgerbegehren, um in einen Bürgerentscheid zu münden. Hierbei wird den Marburgerinnen und Marburgern die Frage gestellt, ob die Einzelmaßnahmen des Mobilitätskonzeptes neu verhandelt werden sollen - unter breiter Bürgerbeteiligung. Die Stadtverordneten hatten MoVe 35 vergangene Woche mehrheitlich zur Kenntnis genommen und die Verwaltung mit der Umsetzung beauftragt.
Weniger Autoverkehr in der City durch MoVe35
Ziel von MoVe 35 ist es, Marburgs Verkehr klimafreundlicher zu gestalten und dafür auch eine Reduktion des Autoverkehrs in der Stadt zu erreichen, wie FFH berichtet hat. Die CDU, aber auch die Industrie- und Handelskammer, wie die Handwerkskammer, befürchten aber eine übergroße "Gängelei" von Autofahrern.
CDU fürchtet, Marburg werde für Menschen im Umland unattraktiv
"Parkplätze sollen massiv zurückgebaut werden, Durchfahrtsstraßen unterteilt oder zu Einbahnstraßen werden. Das wird Marburg wirtschaftlich nicht helfen, sondern unattraktiver machen," so Dirk Bamberger. Die in Marburg regierende Klimakoalition habe das Konzept an den Marburger Bürgerinnen und Bürgern und an der Stadtverordnetenversammlung vorbei erstellt und jetzt im Hauruck-Verfahren durchgepeitscht.
Oberbürgermeister Thomas Spies: Jeder kann noch mit dem Auto nach Marburg fahren
Die CDU fordert dagegen, den innerörtlichen Autoverkehr durch den Bau des sogenannten Behring-Tunnels zu entlasten. Aber, so räumt Dirk Bamberger ein: "Viele Maßnahmen aus MoVe35 unterstützen wir auch." Oberbürgermeister Thomas Spies sagte vor der Verabschiedung des Konzeptes zu HIT RADIO FFH: "Keiner muss fürchten, dass er oder sie nicht mehr mit dem Auto nach Marburg fahren kann. Wir wollen die Stadt einfach lebenswerter machen."
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