Marburg: Über 8.000 Unterschriften für Bürgerbegehren gegen Move35

Ein Bürgerbegehren zum Marburger Verkehrskonzept Move35 rückt näher. Heute sind hierfür der Stadt Unterschriften übergeben worden. Über 8.000 Unterschriften aus Marburg sind zusammen gekommen - und damit doppelt so viele Stimmen wie notwendig, um ein Bürgerbegehren anzuschieben. Im nächsten Schritt muss das Rathaus die Unterschriften prüfen.

Der Marburger CDU-Vorsitzende Dirk Bamberger sagte: "Das sind rund zehn Prozent der Einwohner Marburgs, die mit ihrem Namen und ihrer Unterschrift abgestimmt haben. Es ist ein gewaltiges Ergebnis." Insgesamt sind sogar fast 13.000 Unterschriften zusammen gekommen, weil auch 4.693 Menschen aus dem Umland unterschrieben haben.

Über 6 Wochen Unterschriften gesammelt

Sechs Wochen hatten die Kritiker Unterschriften gegen das Verkehrskonzept Move 35 in vorliegender Form gesammelt, wie HIT RADIO FFH berichtete. Dafür hatten sich CDU, Bürger für Marburg und FDP zusammengetan. Gesammelt wurde auf der Straße, in Geschäften und Arztpraxen.

CDU: "Viele Bürger sind einfach sauer"

CDU-Landtagsabgeordneter Dirk Bamberger begründete die Unterschriftensammlung im Gespräch mit HIT RADIO FFH damit, dass viele Bürger sauer gewesen seien. Sie hätten das Gefühl, dass die Klimaliste mit ihren wenigen Stadtverordneten über die Mehrheit der Marburger Bürgerinnen und Bürger entscheiden wolle. 

FDP: "Oberbürgermeister soll mit den Leuten sprechen"

Dirk Bamberger sagt: "Wir haben mehr Unterschriften als der Oberbürgermeister bei seiner Wahl Stimmen in der Stadt bekommen hat. Das heißt für uns: Standhaft bleiben in Sachen Move 35." Lisa Deißler von der FDP bezeichnete die Unterschriftensammlung als ein Signal für mehr Demokratie. "Die Anzahl der Unterschriften ist eine Menge, der sich der Magistrat und die Klimakoalition nicht verwehren können! Nun müssen auch der Oberbürgermeister, sein Dezernent und die Koalition ‚raus‘ zu den Menschen, um die vielen Fragen zu beantworten, die auch uns an den Ständen gestellt wurden“.

BfM: "Menschen haben Sorge um ihre Mobilität"

Andrea Suntheim-Pichler von den Bürgern für Marburg verweist auf das Warum der Unterschriftenliste: „Die Menschen, die an den Ständen unterschrieben haben, sind in Sorge um ihre persönliche Mobilität. Gerade für ältere Menschen ist der ÖPNV oder gar der Umstieg auf das Fahrrad keine wirkliche Alternative. Händler und Gewerbetreibende sorgen sich um die Erreichbarkeit ihrer Läden, Praxen oder anderer Angebote. Gerade die Menschen aus dem Landkreis stehen vor großen Problemen, wenn es um die zukünftige Erreichbarkeit der Stadt geht.“

Listen wurden heute übergeben

Die Listen sind heute an die Verwaltung überreicht worden, die nun mit der Prüfung beginnen könne. Move35 ist das Verkehrskonzept, das die Stadt Marburg bis 2035 umsetzen will, um den Autoverkehr in der Unistadt deutlich einzuschränken und zu reduzieren.