Boots-Unglück auf der Lahn - Anklage nach Tod eines 11-Jährigen
Nach einem tödlichen Schlauchboot-Unfall auf der Lahn bei Dautphetal im Februar hat die Staatsanwaltschaft jetzt Anklage gegen zwei Männer erhoben. Der Vorwurf lautet fahrlässige Tötung eines 11-jährigen Jungen, wie uns die Staatsanwaltschaft bestätigt.
Es passierte Anfang Februar, als die Lahn Hochwasser führte. Mit einem Schlauchboot waren die beiden Männer und der 11-Jährige bei Dautphetal im Kreis Marburg-Biedenkopf unterwegs. Als das Boot plötzlich kenterte, konnten sich die beiden 32- und 35-jährigen Männer ans Ufer retten, während der Junge in den Fluten abtrieb. Nach vierstündiger Suchaktion wurde das Kind schließlich geborgen, überlebte das Unglück aber nicht.
Anklage aus mehreren Gründen
Ein Gewaltverbrechen schließt die Staatsanwaltschaft Marburg aus. Es gebe aber mehrere andere Gründe für eine Anklage. So sei das Schlauchboot nicht für Fahrten unter solchen Bedingungen geeignet gewesen, wie sie am 4. Februar herrschten, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft: Hochwasser mit hoher Fließgeschwindigkeit und eine Wassertemperatur von nur 5 Grad. Außerdem habe keiner der Insassen eine Schwimmweste oder Neopren-Kleidung getragen. Laut Staatsanwalt ist der 32-jährige Mann der Lebensgefährte der Mutter des Kindes.