Gasleck in Hadamar-Niederzeuzheim: Anwohner wollen Entschädigung
Nach Gasleck-Drama in Hadamar - Über 170 Anwohner wollen Entschädigung
Fast eine Woche lang war Ausnahmezustand in Hadamar-Niederzeuzheim: Nach dem Gasleck-Unglück Ende Februar haben mittlerweile mehr als 170 Anwohner bei der Betreiberfirma Ansprüche angemeldet.
Die Firma will schnell die entstandenen Unannehmlichkeiten entschädigen und hat deshalb jedem Haushalt, der wegen des Gaslecks auf dem Firmengelände evakuiert werden musste, eine pauschale Entschädigung von 300 Euro in Aussicht gestellt, sagte uns ein Sprecher der Tyczka Group, zu der die Anlage im Hadamarer Stadtteil Niederzeuzheim gehört. Mehr als 170 Anwohner hätten sich mittlerweile gemeldet.
Anwohner brauchen keine Belege vorlegen
Die pauschale Entschädigung in Höhe von 300 Euro erfolge unabhängig von der Vorlage von Belegen oder anderen Nachweisen und ohne Anerkennung einer Rechtspflicht, sagte der Sprecher. Nur, wenn der Schaden die 300 Euro übersteigt, müssen Belege erbracht werden, die dann von der Firma geprüft werden würden. Eine genaue Schadenschätzung zu dem Unglück, das für einen tagelangen großen Einsatz von Polizei, Feuerwehr und Technischem Hilfswerk gesorgt hatte, liege bisher noch nicht vor.
Ermittlungen zur Ursache für das Gas-Leck laufen noch
Die Aufarbeitung des Gasleck-Unglücks in Hadamar dauert noch an. Auch die Ursachenklärung ist nach Angaben eines Sprechers des Regierungspräsidiums Gießen noch nicht abgeschlossen. Ein Sachverständiger war mit einem Gutachten beauftragt worden. Wenn die Ergebnisse der Untersuchung vorliegen, würden diese analysiert und gegebenenfalls weitere Maßnahmen ergriffen, sagte der Unternehmenssprecher. Erst dann könne auch darüber entschieden werden, wann die Anlage wieder in Betrieb gehe.
700 Anwohner evakuiert
Das Leck an dem Tank war Ende Februar vermutlich bei Wartungs- und Reparaturarbeiten entstanden. Wegen der damit einhergehenden Explosionsgefahr mussten Häuser und Wohnungen in einem Sicherheitsradius von 400 Metern um den Tank über Tage evakuiert werden. Betroffen waren etwa 700 Anwohner, die meisten kamen während des Einsatzes bei Verwandten oder Freunden unter, auch eine Notunterkunft in einer Mehrzweckhalle wurde eingerichtet.
Zerstörtes Haus wird abgetragen
In der Nacht, nachdem das Leck festgestellt worden war, war bei einer Explosion und dem Einsturz eines Hauses ein Mann schwer verletzt worden, wie HIT RADIO FFH berichtete. Nach Polizeiangaben war er entgegen den Anweisungen der Sicherheitskräfte in das Haus zurückgekehrt. Auch in diesem Fall laufen die Ermittlungen zur genauen Ursache noch, wie ein Polizeisprecher sagte. Dabei müsse Stein für Stein des Hauses abgetragen werden, um an den Keller des Hauses heranzukommen. Angesichts der völligen Zerstörung sei jedoch auch fraglich, ob sich die Ursache der Explosion abschließend klären lasse.
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