Münchener Investor kauft Buderus Edelstahl in Wetzlar
1.100 Mitarbeiter betroffen - Buderus Edelstahl in Wetzlar ist verkauft
Der Verkauf von Buderus Edelstahl ist abgeschlossen. Der Münchener Investor Mutares übernimmt das Unternehmen mit Sitz in Wetzlar und rund 1100 Mitarbeitern. In einer ersten Stellungnahme kündigt Mutares an, Personal abbauen zu wollen.
Dagegen kündigt die IG-Metall Mittelhessen Widerstand an. Der Deal muss noch von den Wettbewerbsbehörden genehmigt werden. Details zum Kaufpreis wurden nicht preisgegeben.
Industriestandort Mittelhessen unter Druck
Der lange erfolgreiche Industriestandort Mittelhessen gerät damit weiter unter Druck. Im laufenden Jahr hat bereits Continental angekündigt, sein Werk in Wetzlar zu schließen. Außerdem hat Bosch mittelhessische Werke an die Münchener Beteiligungsgesellschaft Aequita verkauft. Betroffen sind Standorte in Breidenbach und Ludwigshütte sowie eine Gießerei in Lollar. Auch hier kündigte Aequita Modernisierung sowie Personalabbau an.
Buderus Edelstahl fährt Verluste ein
Wie FFH berichtete hatte der bisherige Buderus-Edelstahl-Besitzer Voestalpine den Verkauf bereits im Frühjahr angekündigt mit Verweis auf die Krise in der Automobilindustrie und sich verschlechternden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Buderus Edelstahl in Wetzlar fährt Verluste ein und brauche Investitionen, bestätigt auch die IG-Metall-Sprecher Sebastian Sachs, aber: "Eine Auflösung der Tarifbindung werden wir verhindern."
Umstrukturierung und Effizienzsteigerung
Der neue Besitzer, die Mutares SE & Co. KGaA aus München, kündigt an Buderus Edelstahl zu stärken und in der Struktur breiter aufzustellen zu wollen. Fertigungsprozesse sollen optimiert werden, um Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern. Künftig werde Buderus Edelstahl bei Mutares seine Abhängigkeit von einzelnen Marktrisiken reduzieren und sich so für ein zukünftiges Wachstum innerhalb der Mutares-Gruppe breiter aufstellen.
Jobabbau nicht ausgeschlossen
Aber auch von einem möglichen Personalabbau ist bereits die Rede. Für diesen Fall solle ein Sozialplan in Zusammenarbeit mit der Belegschaft entwickelt werden.
Angeschlagenes Traditionsunternehmen
Buderus Edelstahl war seit 2007 Teil der Voestalpine. Das Traditionsunternehmen hat sich auf die Produktion von hochwertigen Stählen insbesondere für den Fahrzeugbau sowie den Anlagen- und Maschinenbau spezialisiert. Das Unternehmen erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023/24 einen Umsatz von 362 Millionen Euro und beschäftigt rund 1.130 Mitarbeiter. Zuletzt hatte Buderus Edelstahl allerdings mit schlechten Ergebnissen die Bilanz von Voestalpine belastet.